30. Kapitel

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"Ahhhhhhhhh!", schrie ich plötzlich auf.

Mein Brustkorb hob und senkte sich schnell und unregelmäßig. Meine dunklen Haare klebten an meiner Stirn. Ich war total schweißgebadet und brauchte ein wenig um zu realisieren, dass ich nicht in irgendeinem Wald war, sondern in meinem Bett.

Ich schaute nach links.

Er ist nicht da...

...wenn juckts?!? Ein Glück!

Nach einigen Minuten atmete ich allmählich wie ein normaler Mensch und nicht wie einer der jedem Moment abgestochen wird. Ich schmiss die weiße Decke vom Bett, natürlich OHNE sie auf zu heben, und stand auf. Durch den kleinen Flur tapste ich immer noch etwas zögerlich.

Vielleicht ist er ja im Bad?...

...Ach wen juckts?!?!

Und meine Schritte wurden absichtlich lauter und ich stampfte ins Bad. Ich steuerte geradewegs das Waschbecken an und schmiss im Vorbeigehen die Tür hinter mir zu.

Bin ich wütend?... frustriert?... verwirrt?... ICH WEIß ES EINFACH NICHT!

In mir herrschte ein absolutes Gefühlschaos. Ich sah in zwei dunkelbraune Augen die umrandet sind von angeschwollenen Augenringe. Meine Haare waren schweisgebadet und klebten an mir und ich sah im großen und ganzen beschissen aus. Ich sah aus als hätte ich nicht nur die Nacht durchgemacht, nein es sah aus als würde ich gerade vom Feiern kommen und das mit mehr als nur Alkoholkonsum.

Zügig pellte ich mich von meiner verschwitzten Kleidung und warf sie in die Ecke des Badezimmers. Ich stieg in die Badewanne, stellte das Wasser an und setzte much auf das kalte Porzellan unter mir.

Das wird langsam zum Ritual...

Ich starrte wieder nur gedankenversunken auf das kalte Weiß vor mir und beobachtete die Tropfen die herunter rieselten.

Nach einiger Zeit ging ich wieder angezogen raus und Ethan war noch nicht da.

Wo ist er eigentlich hin? Ach egal.

Ich strubbelte mir durch die, noch tropfenden braunen Haare und suchte nach meinem Handy.

Wo ist das Ding schon wieder?!?!

Ich suchte alles ab. Die Kommode, der Schreibtisch... Sogar das Bett habe ich komplett auseinander genommen.

"Das kann jetzt doch nicht wahr sein!"

So langsam stieg in mir die Panik auf. Das ist zwar nicht das erste mal das ich es verlegt hatte aber definitiv das erste mal wo es nicht wieder auftauchte.

Okay ganz ruhig, Oren. Wo hast du das zum letzten mal gesehen?

Ich überlegte und überlegte aber mir viel es nicht ein. Ich ließ es immer auf meinem Bett oder meinem Schreibtisch wenn es nicht gerade bei mir war. Aber diesmal ist es nicht da. Hastig ging ich auf und ab im Raum. Es interessierte mich nicht so sehr das mein Handy an sich weg ist, aber ich kann mir weder ein neues leisten noch brauche ich es auch. Mein Blick wanderte immer wieder quer durch den Raum und da sah ich es.

Wieso?

Es war komisch. Ich sah mein Handy auf dem Nachttisch von Ethan.

"Was macht es denn da?!?"

Die Verwirrung stand mir förmlich ins Gesicht geschrieben.

Was sollte er denn mit meinem Handy wollen? Oder eher was hat er getan?!?

Hastig ging ich um die Betten zu dem kleinen hölzernen Nachttisch und schnappte nach dem kleinen schwarzen Ding. Ich drückte auf dem Knopf an der Seite und sah meinen Hintergrund den ich gefühlt seid Jahren nie geändert hatte. Eine Wiese mit roten Nelken. Ja total kitschig oder? Es war einer der zur Auswahl standenden Hintergründe und ich habe den einfach genommen und nie geändert. Hat bestimmt nicht jeder Junge in meinem Alter, aber das war mir egal. Ich brauchte keinen Hintergrund den ich permanent änderte. Ich musste einen wählen am Anfang und dann war das der.

Ich wischte über die Scheibe und es erschien ein kleiner Kasten und darunter ein Zahlenfeld. Ich tippte mein Passwort ein, was nicht gerade kreativ war. Es war mein PIN. Damit ich den nicht vergessen konnte, wurde es auch gleich mein Passwort. Somit konnte ich es gar nicht vergessen.

Ich begann zu tippen.

3...

5...

2...

3...

'Passwort ungültig.'

Wie ungültig?!?

Ich tippte ihn zur Sicherheit gleich nochmal ein, falls ich mich doch vertippt hatte.

'Passwort ungültig.'

"Das kann doch nicht wahr sein?!?", wurde ich panisch nach der 3. Fehlermeldung.

"Was machst du da mit meinem Handy?", fragte mich plötzlich eine Stimme und ich erschrak.

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