58. Kapitel

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Die Zeit schien still zu stehen. War das hier real?!?! Atme ich überhaupt noch?!?! Was ist in den letzten 2 Stunden eigentlich schief gelaufen? Keine Ahnung... Das einzigste an was ich denken konnte, in diesem Augenblick, waren Luke's Lippen auf meinen.

Warm. Weich. Bestimmend.

Es war wie ein Rausch, ein Turnado, ein strudel dem ich nicht entkam.

Mein Herz schlug schneller, nach dem Aussetzer. Seine hellen Augen fest auf mich gerichtet, keine 5 Zentimeter über meinen, hielten mich ihn ihrem Bann. Blau grau. Wunderschön. Wie eine Gewitterwolke die geradewegs über mich ausgebrochen ist und mich zu überfluten schien.

Ich keuchte auf, als seine rechte Hand unter meinem Pullover wanderte und kleine kreise über meinem Bauch malte. Eine Gänsehaut breitete sich an der Stelle aus, wie kleine Blitze.

Meine Atmung stockte, statt gleichmäßig zu verlaufen. Alles um mich herum begann sich zu drehen als würde ich auf einem Karussell sitzen. Oder wohl eher in meinem Fall: liegen.

Auch er atmete unregelmäßig, angestrengt. Als würde er mit sich hadern, sich zurückhalten. Wiederwillig löste er sich von meinen Lippen und sah mir in die Augen. Links und rechts von meinem Kopf stützte er sich ab. Er war mir immer noch nah, sehr nah. So nah das ich seine blonden Haare noch auf meiner Stirn spürte.

"Oren.", flüsterte er schon fast.

So leise waren seine Worte, fast schon ein kleiner Hauch. Oder spielten meine Ohren nicht mehr mit?

"Ich lasse dich vergessen, Ren..."

Er legte seine linken Hand an meine rechte Wange, betrachtete diese und strich sanft über meine Haut. Ich war sprachlos. Nicht imstande ein Wort aus meinem Mund zu bewegen.

"...Wenn du mich lässt.", beendete er seinen Satz und schaute mir wieder in die Augen.

Er blickte mich an, wie nie zuvor. Als wäre ich ein kostbares Objekt. Zerbrechlich. Unersätzlich.

Dieser blonde Mann mit den blaugrauen Augen, über mir, war nicht der Luke den ich all die Jahre kannte. Es machte mir zum einen ein wenig Angst und zum anderen komnte ich meine Augen nicht von ihm lassen.

"Wie?", brachte ich wie verngesteuert über meinen Lippen.

Er kam wieder näher, beugte sich etwas tiefer. Seine hellen Wimpern so nah wie noch nie.

"War das ein ja?", fragte er und strich mir eine dunkle Strähne von meiner Stirn.

"Wie?", fragte ich erneut.

Die Antwort blieb stumm. Statt Worte bekam ich einen Kuss auf die Schläfe. Er hob seine Hand, die zuvor meine Haarsträhne wegstricht, und legte sie mir auf meine Augen. Instinktiv schloss ich meine Augen unter der Wärme seiner Hand und atmete hastig ein als ich seine Lippen an meinem Hals spürte.

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