Grund 23

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»Wir haben jetzt aktiv mit der Kinderplanung begonnen.«, erzählte Roman beim Brunch stolz. »Ich habe gestern alle Kondome weggeschmissen.«, grinste er und platzte beinahe vor Freude.

»Glückwunsch.«, lächelte ich ehrlich und prostete ihm mit meiner Kaffeetasse zu.

»Hoffentlich klappt es bald. Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht abwarten endlich Vater zu werden.« Allein an seinem breiten Honigkuchenpferdegrinsen konnte man sehen, wie sehr er sich wirklich freute.

»Das arme Kind.«, murmelte ich gespielt niedergeschlagen und stieß ein gestresstes Seufzen aus. »Da muss der Patenonkel aber oft vorbeischauen um ihn oder sie vorm Papa zu bewahren.«

Roman zog daraufhin nur eine Grimasse und begann dann zu lachen.
»Wir haben tatsächlich schon über einen Paten gesprochen und wir sind uns einig, dass du es werden sollst. Unserer Verwandtschaft trauen wir das beide nicht zu.«, lachte mein bester Freund und hielt sich dabei den Bauch.

Ich schluckte jedoch überrascht. »Was? D-das war eigentlich ein Spaß.«, keuchte ich überwältigt.

»Ich weiß. Da sieht man mal wie schnell aus Spaß Ernst werden kann.« Er zwinkerte mir zu.
»Nein, Spaß beiseite. Wir haben uns das wirklich durchgedacht und auch, wenn es wahrscheinlich noch dauert, bis unser Kind irgendwann mal auf die Welt kommt, möchten wir, dass du sein oder ihr Patenonkel wirst. Wir könnten uns niemand besseren dafür wünschen, Simon.« Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen und es sah aus als würde er das wirklich ernst meinen.

»Ich... weiß gar nicht was ich dazu sagen soll...«, antwortete ich völlig durch den Wind und stellte meine Kaffeetasse beiseite. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie noch länger halten konnte.

»Jetzt brauchst du eh noch nichts sagen. Wenn es dann irgendwann so weit ist, werden wir dich gemeinsam nochmal offiziell fragen. Dann musst du aber eine Antwort parat haben.« Er zwinkerte mir erneut zu und winkte dann die Bedienung zu unserem Tisch um noch ein weiteres Stück Kuchen zu bestellen.

»Meine Antwort ist natürlich ja.«, lachte ich und lehnte mich in meinem Stuhl etwas zurück. »Ich bin bloß wirklich überrascht, dass ich in eurer Überlegung vorkomme.«

»Wenn nicht du, wer dann?«, grinste Roman und bedankte sich bei der Bedienung, die innerhalb weniger Augenblick die Bestellung gebracht hatte.

»Ich habe überlegt einen Hund zu kaufen.«, wechselte ich mehr oder weniger das Thema.

»Einen Hund?«, fragte Roman überrascht nach und nuschelte dabei ungemein, weil er sich gerade eine volle Gabel mit Kuchen in den Mund geschoben hatte.

Ich nickte.

»Was sagt Timo dazu?«

»Ich habe mit ihm noch nicht geredet.« Ich zuckte mit den Schultern und nippte ein weiteres Mal an meinem Kaffee. Er entscheidet immerhin auch immer alles über meinen Kopf hinweg und auch wenn ich unserem Kater Gustav eigentlich auf Dauer keinen Hund antun wollte, schwirrte die Überlegung immer penetranter in meinem Kopf.

»Das solltest du. Ein Hund ist eine große Anschaffung.«, tadelte Roman und ließ dabei schon voll den Papa raushängen.

»Ja, ich weiß. Ich werde schon mit ihm reden, keine Panik.«, murmelte ich und drehte meine Kaffeetasse auf der Untertasse etwas hin und her.

»Wie sieht es bei euch mit Kindern aus?«, fragte Roman deutlich interessiert.

»Keine Kinder.«, antwortete ich nur wage und schüttelte dabei den Kopf.

Ich wollte schon als kleiner Junge eigene Kinder und als ich als Teenager realisiert hatte, dass Frauen mich nicht interessierten, hatte sich der Gedanke irgendwann Kinder zu adoptieren und damit aus dem Heim zu holen sehr positiv in meinem Kopf eingenistet.

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