Seit dem Gespräch gestern Nacht haben wir kein Wort mehr gewechselt.
Ich war sauer auf ihn und er war sauer auf mich.Es war Sonntagvormittag und ich hatte vom Bäcker extra Brötchen geholt. Irgendwie hatte ich da Bock drauf und obwohl es in Strömen regnete ging ich selber los, anstatt Timo zu wecken wie es ich es sonst immer getan hatte.
»Morgen.« Timo betrat die Küche. Nur in Boxershorts und T-Shirt.
Wie konnte ihm so warm sein? Ich trug eine lange Jogginghose um einen Pullover, weil mir einfach unglaublich kalt war.»Morgen.«
Er machte sich einen Kaffee und setzte sich dann zu mir an den gedeckten Tisch.
»Du hast Brötchen geholt?«
Ich bestätigte das Offensichtliche mit einem Nicken und nippte wieder an meinem noch immer sehr heißen Tee.Timo griff nach einem Vollkornbrötchen und beschmierte es mit Butter.
»Gut geschlafen?«»Geht schon.«, antwortete ich leise. Eigentlich hatte nicht gut geschlafen.
Gegen halb sechs bin ich wach geworden und konnte dann nicht mehr einschlafen. Bis acht Uhr hab ich es mir dann auf der Couch bequem gemacht und habe Frühstücksfernsehen geschaut. Danach habe ich mich dann dazu entschieden Brötchen zu holen.Er sah mich abschätzend an und wand sich dann wieder seinem Essen zu.
»Hast du geweint?«»Nein. Wie kommst du darauf?«, fragend sah ich ihn an, während ich meine Hände an meiner warmen Teetasse wärmte.
»Deine Augen sind rot.«
Ich zuckte nur mit den Schultern.Das restliche Frühstück verlief still.
Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und ich war froh, dass Timo nicht weiter nachgefragt hatte.
Denn ja, ich hatte geweint.
Heute Morgen beim Frühstücksfernsehen. Ungewollt musste ich dabei wieder an unser Gespräch gestern Nacht denken und fing daraufhin hemmungslos an zu weinen.Ich vermisste die Zeit mit ihm.
Ich wollte ihm wieder nah sein. Ihn Küssen und Kuscheln. Ihn einfach für mich haben.Ich beobachtete ihn, während er durch sein Handy scrollte.
»Bist du fertig?« Er nickte, woraufhin ich anfing den Tisch abzuräumen.
Würde ich ihn noch länger ansehen, würde ich wahrscheinlich wieder zu weinen anfangen.
Früher hat es mir nichts ausgemacht vor ihm zu weinen, aber jetzt irgendwie schon. Vor allem, wenn ich wegen ihm weinte.
Ich seufzte leise. Wann ist es so weit gekommen?Timo stellte das Geschirr in die Spülmaschine und schaltete sie ein.
»Hast du heute irgendwas vor?«
Es war so still zwischen uns und ich hatte den Drang mich zu unterhalten.»Ne. Jetzt dann geh ich duschen und mal schauen.«
»Du könntest die Wäsche machen.«
Hoffnungsvoll lächelte ich ihn an.Er nickte. »Kann ich machen.«
Ich drückte die Kühlschranktür zu und ging zu ihm.
»Danke.« Zaghaft legte ich meine Hände seinen Nacken und zog ihn sanft zu mir.
Ich war plötzlich unglaublich aufgeregt, obwohl es eigentlich völlig normal war seinen Lebensgefährten zu küssen.
Aber ich konnte mich nicht einmal mehr an unseren letzten Kuss erinnern, so lange ist es schon wieder her.Irritiert sah er mich an. »Was machst du?«
Verwirrt hielt ich inne. »Ich wollte dich küssen.«
Ein leises "Oh" kam von ihm. Er drückte seine Lippen kurz auf meine und drückte mich dann wieder weg.
»Was war das denn?« Ich stand grad völlig neben mir. Was war das bitte für eine Aktion?
»Ein Kuss.«, antwortete Timo als wäre es selbstverständlich.
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32 Gründe warum es aus ist ✓
Teen FictionDie verschieden Komponenten durch die das Ende nur noch endgültiger wurde, erscheinen dem sechsundzwanzigjährigen Simon nicht real und trotz niedrigen Höhen und tiefen Tiefen fühlt er sich nach zehn Jahren Beziehung zu seinem Lebensgefährten Timo im...