Der Nachmittag mit Erik hatte mich etwas abgelenkt, mir meine Nervosität genommen und mir wirklich Spaß bereitet. Dennoch schwappte das schlechte Gewissen in dem Moment durch meinen Körper, als sich unsere Wege trennten.
Ich seufzte schwer und ließ mich erstmal auf mein Sofa fallen, als ich zuhause ankam. Poncanna begrüßte mich gleich freudig, legte ihren Kopf auf meinem Knie ab und wedelte aufgeregt.
"Ach, Ponca...", murmelte ich und streichelte sie zwischen ihren Ohren, woraufhin sie genießerisch die Augen schloss.
"Das habe ich mal wieder grandios versemmelt", fuhr ich fort und ließ meinen Kopf auf die Rückenlehne sacken.
Heute kam Timo, heute würde sich zeigen, ob unsere Beziehung eine Zukunft hätte, und obwohl ich mir ein Leben ohne Timo nicht vorstellen konnte, war ich mit einem anderen Mann auf einem Date.
Ganz große Klasse.Genau so schafft man es eine kaputte Beziehung zum scheitern zu verurteilen. Sollte mal jemand Tipps brauchen, wie man eine Beziehung bestmöglich komplett beendet, dann kann derjenige gerne zu mir kommen. Ich hatte ja offenbar eine dumme Idee nach der anderen.
Erst Sex mit Joni und dann ein Date mit Erik. Ganz große Klasse.Ich strich mir angestrengt übers Gesicht, kratzte mir durch die Haare und quälte mich vom Sofa auf. Meine Hündin sah mir dabei genauestens zu.
"Ich gehe duschen", ließ ich sie wissen, auch wenn die Info für sie vielleicht etwas fehl war und entledigte mich meiner Klamotten, um unter den heißen Wasserstrahl zu steigen. Es blieb nicht mehr allzu viel Zeit, bis Timo hier sein würde und bis dahin musste die Lasagne zumindest im Ofen sein, damit es nicht zu spät wurde. Zwar ging im Herbst die Sonne ohnehin schneller unter, wodurch es früher dunkel wurde, aber mittlerweile war es doch schon sehr dunkel draußen, was mir sagte, dass ich mich echt beeilen musste.
Mit geübten Handgriffen bereitete ich alles vor, schichtete die Lasagne gefühlvoll in die Auflaufform und räumte das Schlachtfeld in meiner Küche auf, bis der Ofen ganz vorgeheizt war und ich die Lasagne hinein schieben konnte. Dann machte ich mich noch daran penibel genau aufzuräumen und richtete sogar die Zierkissen, die wegkamen, sobald es Schlafenszeit war, am Sofa ordentlich zurecht, damit es einen sauberen Eindruck machte. Zwar kannte Timo mich sehr gut und wusste, dass ich eine reinliche Person war, die es gerne sehr sauber hatte, aber ich wollte dennoch keinen falschen Eindruck übermitteln.
Als ich dann soweit alles erledigt hatte, stand ich abwartend vorm Ofen und sah der Lasagne beim brutzeln zu, während ich auf Timo wartete, der eigentlich jeden Moment hier ankommen müsste.
Ich versuchte mich zumindest ein wenig abzulenken, wischte zum xten Mal über die ohnehin saubere Arbeitsplatte, richtete das Besteck ordentlich neben die Teller, faltete die Servietten neu, aber es funktionierte einfach nichts und das frustrierte mich ungemein.
"Ach Ponca...", murmelte ich und lockte meine Hündin damit gleich aus ihrem Körbchen. Wedelnd kam sie auf mich zu und strahlte mir mit hängender Zunge entgegen. Ihrem Blick konnte ich einfach nicht standhalten, weshalb ich anfing ihr eine großzügige Streicheleinheit zu geben, die sie offensichtlich deutlich genoss.
Hund müsste man sein.
Dann konnte man den ganzen Tag faulenzen, bekam gutes Futter, ausreichend Leckerlies, lange Spaziergänge und großzügige Streicheleinheiten. Man musste sich nicht mit irgendwelchen Männern herumschlagen und konnte sich an den Eiern lecken wann immer man Lust dazu hatte.
Ich seufzte angestrengt und ließ gerade von meiner Hündin ab, als es an der Wohnungstür klingelte und mein Puls schlagartig in die Höhe schoss.
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32 Gründe warum es aus ist ✓
Teen FictionDie verschieden Komponenten durch die das Ende nur noch endgültiger wurde, erscheinen dem sechsundzwanzigjährigen Simon nicht real und trotz niedrigen Höhen und tiefen Tiefen fühlt er sich nach zehn Jahren Beziehung zu seinem Lebensgefährten Timo im...