Kapitel 7

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Als Mark mich entdeckt, kommt er auf mich zu gerannt und umarmt mein Bein. Ich bück mich zu ihm runter und nahm ihn auf den Arm.

„Na mein kleiner.", begrüße ich ihn.

„Hey Leo. Ich bin nicht klein! Ich bin schon groß!" Dabei schaut er mich mit dem typischen Kinderschmollgesicht an, bei dem man einfach nur einknicken kann.

„Okay. Du bist schon groß. Wie geht's dir?"

„Gut. Spielst du mit mir?"

„Gleich. Ich muss der Mama noch was helfen und dann komm ich spielen. Ok?" Daraufhin nickt er und ich lasse ihn runter. Er geht wieder auf sein Trampolin und ich gehe wieder zu Nessi in die Küche.

„Kann ich noch was mit rausnehmen oder dir helfen?"

„Ja, du kannst die Salate und die Soßen mit rausnehmen." Ich schnapp mir also die Salate und Soßen und trag sie nacheinander raus. Als ich ihr nicht mehr helfen kann gehe ich auf Mark zu, der sich schon freut.

„Komm mit ins Trampolin."

Da ich eh keine andere Wahl hab, schwinge ich meinen wunderschönen und gut geformten Arsch ins Trampolin.

Da wird aber einer überheblich und Selbstverliebt. Wusste gar nicht, dass du trotz allem noch so ein großes Ego hast.

Da siehst de mal. Ich weiß halt was ich habe. Und du, als mein inneres nerviges ich, kennst mich wohl nicht so gut, wie du denkst!

Wers glaubt, du bist ganz schön überheblich

Ich ignoriere mal meine wunderschöne innere Stimme.

Mark und ich springen erstmal eine ordentliche Runde rum und haben eine Menge Spaß. Dabei denke ich an Garnichts und hab mich lang nicht mehr so frei gefühlt. Mark kann einen immer gut von den eigenen Gedanken ablenken.

Nach einiger Zeit ruft Marco, dass wir zum Essen kommen sollen.

Mark geht als erstes aus dem Trampolin und ich folge ihm. Ich nehme meine Schuhe mit und gehe auf die Terrasse zu, wo der Tisch schon schön gedeckt ist.

Es gibt Steak, Würstchen, Bauch, gegrilltes Gemüse, also Pilze, Paprika, Zucchini, Salate wie Gurkensalat, Karottensalat, Kartoffelsalat und Blattsalat und die verschiedensten Soßen. Das Essen sieht superlecker aus und wir setzen uns alle nach dem Hände waschen (ganz wichtig) an den Tisch.

„Guten Appetit.", sagen wir alle.

Nachdem Mark sein Essen bekommen hat, was aus zwei Miniwürstchen, Karottensalat und Kartoffelsalat besteht, fragt Nessi mich was ich möchte. Ich entscheide mich für ein Kräutersteak und nehme mir etwas von jedem Salat. Nachdem auch die anderen sich ihr Essen genommen haben, fangen wir an zu essen.

„Die Salate sind richtig gut!"

„Danke Leo." Antwortet Nessi.

„Dein gegrilltes Essen schmeckt auch gut, Marco." Sage ich zu Marco, nachdem er mich gespielt böse ansieht, weil ich ihn nicht für sein gegrilltes Essen gelobt habe. Mark lacht leicht, bei dem Anblick seines schmollenden Vaters.

Danach verfallen in ein Gespräch.

„Hast du das schon mitgekriegt? Das mit deinem Vater, damit er eine Pause machen möchte.", fragt Marco mich als erstes.

„Ja ich habe es heute Morgen im Radio gehört. Ich war ziemlich verwirrt und hab erstmal selbst auf Insta nachgeschaut. Danach habe ich Dad selbst angerufen und er meinte, dass er mich heute Abend angerufen hätte, um es mir zu sagen."

„Hat er nicht gesagt er möchte sich mehr Zeit mit seiner Familie und Freunde verbringen will und kümmern möchte?", fragt Nessi.

„Er meinte, damit er in letzter Zeit euch und mich vernachlässigt hat und deswegen die Pause möchte. Die Öffentlichkeit weiß ja nicht, dass er keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter und Schwester hat. Deswegen denkt die Öffentlichkeit, er meint mit Familie, seine Mutter und Schwester"

„Hat er sonst noch was gesagt?", fragt Marco.

„Nein, wir haben nur darüber geredet. Er hat gesagt, beziehungsweise ich habe gefragt, ob er mich anruft, wenn er wieder mehr Zeit zum Reden hat. Ich hatte nämlich das Gefühl, das ich ihn bei irgendetwas unterbrochen habe, weswegen ich das Gespräch kurzgehalten habe."

„Ok"

„Wann kommt Wini wieder?", fragt Mark und zieht somit die Aufmerksamkeit von uns auf sich.

„In etwa 3 Monaten.", antworte ich.

„Das ist noch soooo lange hin!" stöhnt Mark.

Wir alle müssen lachen.

„Da hast du wohl Recht, kleiner."

„Denkst du das Management hat was dazu gesagt?"

„Keine Ahnung. Er hat nichts dazu gesagt. Aber jetzt mal ganz im Ernst, Dad hat einen Dickschädel und selbst wenn das Management etwas gesagt hat, dann setzt er seinen Dickschädel ein und lässt sich nicht so schnell von der Idee abbringen. Ich denke auch, dass das Management, das auch versteht. Ich mein er war die letzten zwei Jahre kaum Zuhause und gefühlt nur unterwegs."

„Du hast Recht Wincent hat einen unnormalen Dickschädel, den du zum Glück nicht von deinem Dad hast. Das mit dem Management könntest du auch recht haben.", stimmt Marco mir zu.

Nessi nickt nur. Das Management weiß nichts von mir und geht auch davon aus, dass er noch Kontakt zu seiner Mom und Schwester hat. Was den Bereich angeht, wissen sie auch nur so viel, wie die Öffentlichkeit weiß.

Nach dem Essen gehen Mark und ich wieder spielen und Marco und Nessi räumen in der Zeit, den Tisch ab, wobei ich ihnen nicht helfen durfte.

Nach fangen spielen im Garten, einer Runde verstecken und einer ausgiebigen Runde Trampolin springen, gehe ich wieder auf die Terrasse zu Marco und Nessi. Mark springt noch eifrig im Trampolin weiter. Kurz nachdem ich sitze, verwickeln sie mich in ein Gespräch.

„Wie siehts mit deiner Sozialphobie aus?", fragt Nessi.

Ich atme geräuschvoll aus und antworte: „Unverändert, wenn nicht sogar schlimmer. In der Schule und allgemein habe ich ja keine Freunde, weil mich jeder für verrückt und komisch hält. Deswegen lauf ich immer allein rum und hab niemand der neben mir läuft, damit ich mich etwas sicherer fühle, wie wenn wir zusammen durch die Stadt laufen. Das erschwert es mir schon. Ich bin, wenn ich von der Schule nach Hause komm, meistens müde, weil die ganze Zeit unter Spannung stehen und die ganze Zeit zittern und allem ist halt nicht leicht. Ich möchte einfach das es weg geht. Tut es aber nicht. Ich möchte so gerne „normale" Begegnungen mit Menschen haben und sie kennenlernen, so wie es jeder andere Mensch auch tut und nicht jedem Menschen, der mir zu nah kommt, ausweichen!"

Ich verschweige ihnen bewusst das Mobbing in der Schule und Die komische Begegnung mit Luke, die bei mir immer noch Fragen aufwirft.

„Ach Leo, das wird schon wieder. Wir können mit dir wieder öfter in die Stadt gehen, damit du wieder Kontakt zu Menschen hast. Wenn Wincent wieder kommt, wird er sich auch um dich kümmern und das in Angriff nehmen. Du musst nur auf uns zukommen und mit uns reden. Hm.", spricht Nessi mir gut zu.

Marco bestätigt das gesagte seiner Frau mit einem Kopfnicken. Ich nuschle einem Danke und lächle sie leicht an. Sie erwidern das Lächeln. Wir verfallen für kurze Zeit ins Schweigen und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach.

Nicht das leichteste LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt