Luke und ich lächeln nur vor uns hin und laufen weiter. Die Gruppen stecken ihr Köpfe zusammen und fangen an zu tuscheln. Von weitem sehe ich Maik und seine Anhängsel auf uns zukommen.
Mein Herz schlägt nach wie vor im gleichen Takt wie davor und ich bin weiterhin komplett entspannt. Luke lächelt mich an, da er wohl merkt, dass es mir nichts ausmacht.
„Ey Luke, was machst du den mit unserem Schwuli und warum haltet ihr Händchen. Ach, und Schwuli, warum zitterst du nicht mehr und läufst entspannt hier rum? Vor allem deine Kleidung das ich nicht lache"
Mittlerweile sind alle Schüler nähergekommen, um das Gespräch besser zu verstehen. Ich lächle nach wie vor Seelig vor mich hin.
„Tja mein lieber Maik, die Sechs Wochen haben wohl etwas verändert. Ich hab keine Angst mehr vor dir, vor keinem mehr."
„Du stotterst nicht mehr?" fragt Maik überrascht.
„Sieht so aus."
„Was machst du Luke mit dem? Was erhoffst du dir?"
„Ach Maik, lass mich doch einfach in Ruhe, wenn du damit ein Problem hast. Oder wollt ihr die komplette Wahrheit wissen?"
Den Gesichtern nach zu urteilen, interessiert das viele. Das bestätigt sich ebenfalls mit Nicken von vielen, auch Maik nickt.
„Also Maik, falls du es noch nicht mitbekommen hast, habe ich Leo nie berührt beziehungsweise geschlagen, ich stand immer nur daneben. Ich hab Leo öfter an einem Ort gesehen, wo ich auch war. Irgendwann hab ich mich getraut ihn anzusprechen und so hat sich alles entwickelt. Ja ich bin schwul und ja ich bin mit Leo zusammen und das ehr glücklich und auch schon seit 3 Monaten."
Die Gesichter sind geil, vor allem von Maik. Ich muss mir echt ein Lachen unterdrücken. Luke scheint es genauso zu gehen.
„Aber wie, ich mein, du hast doch immer mit den Mädels geknutscht und warst ja auch mit denen im Bett, wie?"
„Oh Mann. Ja hab ich und ich habe es gehasst. Ich wusste schon immer das ich schwul bin, wollte es aber nie jemanden sagen und haben deswegen den hetero gespielt. Und hab alles über mich ergehen lasse. Man kann auch in Bett gehen und nicht an die Frau denken, sondern daran denken, das unter dir ein Mann liegt. Schauspielerei machts möglich."
„Das ist krass. Und du Leo, wieso zitterst du nicht mehr? Was hattest du?"
Ok wow hab ich irgendwas verpasst. 1. Warum ist er so sanft und 2. Seit wann nennt er mich Leo, sonst war ich immer Schwuli.
„Ähm, ich hatte eine Sozialphobie, wo du Angst vor jedem Menschen hast, und das konnte ich in den Ferien erfolgreich durch Luke und meine Vater ablegen."
„Das ist krass. Sorry, dass wir es durch unser Mobbing es nur noch schlimmer gemacht haben. Und die Narben?" fragt er vorsichtig.
Hab ich wirklich was verpasst oder warum entschuldigt er sich, dass er es noch schlimmer gemacht. Ich sehe zu Luke rüber und er sieht genauso verwirrt aus, wie ich.
„Geritzt, hab ich mich durch das Mobbing, so hab ich mich befreit gefühlt und es hat geholfen, das erlebte vom Tag zu vergessen."
„Es tut mir so leid, dass wir für das alles verantwortlich sind."
„Wieso?" frag ich einfach geradeheraus.
„Ich wollte das alles nicht. Ich hab die anderen Jungs dazu aufgefordert mitzumachen, aber eigentlich wollte ich das nicht. Ich hatte einfach...Angst."
WTF. Er wollte das nicht? Warum hat er das dann getan? Wovor hatte er Angst? Luke scheint genauso verwirrt, den er fragt
„Wovor hattest du Angst?"
„Genau vor demselben wie ihr. Ich hatte Angst mich zu outen. Ich hatte Angst öffentlich zu sagen, dass ich auch schwul bin. Ich dachte mir, wenn ich mich als homophob ausgebe, kommt niemand darauf, dass ich schwul sein könnte. Ich wollte nicht dasselbe hier auch durchmachen wie Zuhause. Meine Eltern akzeptieren es nicht, dass ich schwul bin, und schlagen mich."
„Willkommen im Club." Sagt Luke leise, sodass nur ich es verstehe.
Während Maik erzählt hat, hat er Tränen in die Augen bekommen. Ihm scheint es wirklich leid zu tun.
Schneller als ich selber richtig darüber nachdenken kann, löse ich meine Hand von Lukes und ziehe Mike in eine Umarmung. Er klammert sich regelrecht an mich fest und fängt hemmungslos an zu heulen.
Ok damit hab ich jetzt nicht gerechnet und schon gar nicht vor der gesamten Schule. Den wirklich jeder steht um uns herum und scheint genauso geschockt wie auch ich. Ich merke das er die Umarmung mehr als alles andere gebraucht hat. Ich versuch ihn etwas zu beruhigen, indem ich ihn über den Rücken streichle.
„Es tut mir so leid, Leo. Wirklich. Ich hasse mich dafür, dass ich dir das angetan hab." Schluchzt er in meine Schulter.
„Ssh. Alles gut. Ich hab dir doch schon lange verziehen, es ist alles Vergangenheit."
„Danke Leo. Wirklich."
Er hat sich mittlerweile wieder etwas beruhigt und löst sich von mir.
„Wie schon gesagt alles gut."
Er lächelt mich dankend an und wow er kann ehrlich lächeln. Und nicht nur das arrogante. Auch Luke scheint sich aus der Schockstarre zu lösen und geht auf Maik zu und zieht ihn ebenfalls in eine Umarmung.
„Warum hast du nichts gesagt Maik? Auch wenn ich dich dafür gehasst hab, dass du das mit Leo gemacht hast, du hättest doch mit mir reden können."
„Ich hatte einfach Angst das jeder so reagiert, wie meine Eltern reagiert haben. Ich hatte einfach Schiss. Und warum hast du nichts gesagt?"
„Aus denselben Gründen wie du und ich hatte Angst, dass du bei mir genauso reagierst wie bei Leo."
„Sorry, aber was meinst du mit denselben Grund wie ich?"
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Nicht das leichteste Leben
Fiksi PenggemarEin Junge der eine Krankheit oder ehr Phobie hat. In der Schule ist es nicht leicht. Auch privat wirft vielleicht etwas das Leben durcheinander. Wenn ihr mehr wissen wollt lest gerne das Buch