Kapitel 21

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„Leo. Hey. Wach werden."

Ich Grummel nur etwas Undeutliches. Ich drehe mich auf die andere Seite und Kuschel mich an das Warme Objekt vor mir. Etwas lacht leicht. Moment warte was!? Auf einmal sitze ich kerzengerade im Bett und schaue Luke aus großen Augen an. Er lacht noch immer und zieht mich wieder in seine Arme, an die Brust.

„Alles gut. Ich bin kein Riesen Monster, das dich gleich auffrisst. Ich bin der ganz liebe und nette Luke."

Sagt er immer noch lachen. Auch ich muss leicht lachen, das ich mich so erschrocken hab.

„Sorry"

„Alles gut. Ich würde echt noch gerne mit dir kuscheln, aber wir sollten langsam aufstehen."

Als mein Blick auf die Uhr fällt nicke ich zustimmend, muss aber im nächsten Moment schon wieder gähnen.

„Gott bist du süß, wenn du so verschlafen bist."

Ich werde rot und Warte Was!? Er findet mich süß? Wir stehen auf und ich streck mich erstmal ausgiebig. Etwas wacher, laufe ich Luke hinterher ins Bad. Dort putzen wir erstmal Zähne. Danach gehe ich in mein Ankleidezimmer, ziehe meine geliebte Skinny Jeans an und ein ein langärmliges Sweatshirt in schwarz. Beim Verlassen des Zimmers, schaue ich traurig zu einem Schrank, der die meiste Zeit verschlossen ist, da ich einfach kein Selbstbewusstsein dafür habe. Erfahrt ihr bestimmt auch noch, was ich mit dem Schrank meinte.

Ich trete wieder in mein Zimmer. Luke ist auch fertig und hat sich die Sachen von gestern angezogen. Unten in der Küche essen wir beide einen Apfel.

„Wann gehst du rüber?"

„Ich geh nicht rüber."

„Hä. Du hast doch gestern noch gesagt, dass du rüber musst, wegen deinen Schulsachen?"

„Ne. Hab doch alles da. Entweder ich geh vor und du kommst so in 5 Minuten nach oder andersrum."

Shit. Ich hab schon komplett vergessen, dass er mit mir nicht zusammen gesehen werden möchte, immerhin gehört er zu Maiks Leuten.

„Du kannst vorgehen und ich komme nach." Luke nickt, sagt Tschüss, schnappt sich seine Schuhe und geht.

Ich bleibe in der Küche stehen und denke nach. Warum hat er das letzte Nacht gemacht? Warum hat er mich in den Arm genommen? Ich mein ich hab damit absolut kein Problem, ich fand es schön und ich hab lange nicht mehr so gut geschlafen. Und das heute Morgen, das er mich dann wieder zurückgezogen hat, als ich aufgeschreckt bin. Und seine Aussage lässt mich auch nicht in Ruhe 'Ich würde echt noch gerne mit dir kuscheln, aber wir sollten langsam aufstehen' heißt das, dass er es auch schön fand? Wollte er wirklich noch länger mit mir kuscheln, wenn wir Zeit gehabt hätten?

Von meinen eigenen Gedanken komplett verwirrt schaue ich auf die Uhr und sehe, dass ich langsam lossollte. Ich binde meine Haare noch schnell zu einem Dutt zusammen, ziehe meine Schuhe an, schnapp meine Jacke und mach mich auf den weg zur Schule.

An der Schule verläuft der morgen so wie fast jeder. Maik und Co schlagen mich, langweiliger Unterricht und noch mehr Beleidigungen.

Jetzt haben wir Sport. Ich zieh mich immer auf der Schultoilette um, da ich nicht möchte, dass jemand meine Arme und Beine sieht. Euch hab ich es auch noch nicht gesagt, fällt mir grad ein.

Ich ritze mich. Meine kompletten Arme und Oberschenkel sind voll mit Schnitten. Die einen tiefer die anderen weniger tief. Ich hab es euch nie gesagt, weil keine Ahnung. Ich wollte es einfach nicht erwähnen, wenn ich es tue. Das ist auch der Grund, warum ich immer lange Sachen trage, selbst zum Schlafen. Immer wenn ich kurz gesagt habe, waren meine Arme und Beine geschminkt, damit man es nicht sieht.

Zu Sport trage ich deswegen auch ein langes Sportshirt und darüber ein kurzes T-Shirt und eine lange Leggins und darüber eine kurze Sporthose.

Dass ich mich ritze, weiß auch niemand.

Als ich fertig umgezogen bin, laufe ich in die Sporthalle, in der schon fast alle sind. Ich setze mich etwas außerhalb des Kreises. Momentan haben wir das Thema joggen. Ich mag den Themen Bereich sehr gerne, da ich selber ja auch gerne in meiner Freizeit jogge. Nach einer dreiviertel Stunde joggen, durften wir 10 Minuten Pause machen. Danach spielen wir noch ein Fang, abwerfe Spiel.

Danach ist der Sportunterricht vorbei und wir haben endlich Schule aus. Ich ziehe mich zum Umziehen wieder in die Toilette zurück. Anschließend komme ich nach Hause ohne große Probleme.

Zuhause dusche ich erstmal ausgiebig. Danach esse ich noch etwas und fahre mit dem Skateboard zum Vorsprung. Dort verbringe ich den restlichen Tag.

Die nächsten zwei Tage verlaufen gleich. Schule so wie immer und Tagesablauf so wie immer. Marco hat mir am Donnerstag noch essen vorbeigebracht. Zwischenzeitlich habe ich auch noch mit Dad geschrieben. Luke hab ich seitdem nur noch in der Schule gesehen, er war nicht mehr am Vorsprung. Von seine Verletzungen hat man auch nichts mehr gesehen, ich glaub er überschminkt es, so wie ich meine Narben. 

Nicht das leichteste LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt