Als ich die Tür öffne, schaue ich geradewegs in das blutende Gesicht von Luke.
„Ach du Scheiße Luke, was hast du den gemacht?" entfährt es mir geschockt.
Luke schaut sich mit Panik in den Augen um.
Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
Sein Vater
Ich ziehe Luke schnell rein ins Haus und schließe die Tür.
„Sorry, Leo, Ich weiß das wir erst auf heute Abend verabredet waren, aber ich wusste nicht wo hin. Ich musste weg. Ich..." redet Luke sich in Rache, bis ich ihn unterbreche.
„Hey, Stopp Luke, ist doch alles gut." Er nickt erleichtert.
„Es war dein Vater, oder?" rate ich.
Er nickt leicht.
„Wir müssen die Wunden säubern Luke."
Er hat eine Wunde an der linken Augenbraue und eine aufgeplatzte Lippe. Aus beiden läuft noch etwas Blut. Seine Linke Wange ist Feuerrot, wahrscheinlich hat er nicht nur eine Hand abbekommen.
„Leo, alles gut?" fragt Dad von der Terrasse aus.
Luke bekommt große Augen, weil ihm jetzt erst bewusst geworden ist, dass mein Dad ja auch da ist.
„Hey Luke, alles gut. Wir machen jetzt erstmal deine Wunden sauber und ich gebe dir was zum kühlen. Okay?"
Luke nickt leicht.
Dad kommt auf uns zu, da ich ihm ja nicht auf seine Frage geantwortet hab. Luke steht mit dem Rücken zu Dad, somit kann er ihn nicht sehen.
„Ja Dad, es ist alles gut." Antworte ich Dad auf seine Frage.
Er zieht die Augenraue hoch und fragt „Wer ist das?"
Ich drücke Lukes Hand als er sich umdreht.
Dad bekommt große Augen, als er ins das immer noch blutende Gesicht von Luke schaut.
„Dad das ist Luke." Stelle ich Dad Luke vor.
„Hallo, Herr Weiss, freut mich sie kennenzulernen." Sagt Luke sehr höflich.
„Nenn mich Wincent und freut mich auch, aber was ist bitte mit dir passiert." Sagt Dad geschockt und kommt langsam auf uns zu.
„Können wir es dir nachher erklären, ich würde gerne mich erst um die Wunden kümmern." Frag ich Dad.
Dad nickt. „Klar. Ich bin draußen auf der Terrasse."
Dad geht wieder raus und ich ziehe Luke hinter mich hoch in mein Bad. Luke setzt sich auf den Deckel vom Klo und ich mach schnell eine Waschlappen feucht, bevor ich auf Luke zugehe. Ich wische vorsichtig das Blut von seiner Augenbraue und Lippe weg.
„Sorry Leo. Ich hab mir das Kennenlernen von deinem Dad und mir etwas anders vorgestellt. Aber ich wusste einfach nicht wohin."
„Hey Luke, es ist alles gut. Wirklich. Klar wäre ein anderes kennenlernen schöner gewesen, aber so ist es nun mal. Es ist gut, dass du hergekommen bist und nicht draußen einfach irgendwo rumläufst. Aber warum ist es heute so schlimm?"
Luke atmet einmal tief durch.
„Dad ist für ein Jahr auf Geschäftsreise und kommt somit ein Jahr nicht. Er meinte er müsste es mir jetzt noch einmal richtig zeigen, bevor er nachher weg ist. Deswegen."
„Aber das ist doch eigentlich gut, jetzt kannst du ein Jahr nicht geschlagen werden." Luke nickt und lächelt leicht.
Nachdem ich das Blut weggewischt hab, schau ich mir die Wunden nochmal an. Sie sehen gar nicht mehr so schlimm aus und es muss zum Glück nicht genäht werden. Ich drücke Luke einen leichten Kuss auf den lächeln. Und schon lächelt er auch wieder.
„Du siehst heiß aus indem Outfit." Sagt Luke mit verschmitzten Lächeln.
„Spinner."
„Dein Spinner."
„Ja, mein Spinner."
Danach küssen wir uns nochmal kurz, bevor ich an der Hand mit nach unten ziehe. Unten aus der Küche hole ich noch ein Kühl patt, was ich ihm reiche.
Er legt es direkt an seine linke Wange, die immer noch ziemlich rot ist. Danach gehen wir raus zu Dad auf die Terrasse. Wir setzen uns zu ihm auf die Sofalounge.
Als er und bemerkt, lächelt er uns an und legt sein Handy weg.
„Hat alles geklappt?" fragt er besorgt.
Wir nicken.
„Ok und Luke du brauchst nicht nervös sein, vor mir brauchst du keine Angst haben." Lukes Wangen färben sich rot und ich kann mir kein Lachen verkneifen, auch Dad schmunzelt.
„Merkt man es mir so an?" fragt Luke immer noch peinlich berührt.
Dad und ich nicken. Ich drücke Lukes Hand fester, die ich bis jetzt immer noch nicht losgelassen hab.
„Aber wirklich, du brauchst wirklich keine Angst haben. Ich merke einfach, wie glücklich du meine Sohn machst. Du bist seit langem der erste, den Leo so schnell vertraut, dass ist was Besonderes. Leo hat gestern als er von die erzählt hat die ganze Zeit gestrahlt. Und dieses Strahlen hab ich schon lange nicht mehr bei ihm gesehen. Vor allem hast du es innerhalb von kurzer Zeit geschafft, dass er wenigstens Zuhause seine Hemden trägt. Dafür hab ich allein schon fast zwei Jahre gebraucht, damit er es ab und zu trägt." Sagt Dad und schaut Luke mit einem liebevollen Blick an.
„Danke Wincent. Wirklich. Das bedeutet mir viel." Sagt Luke und lächelt mich an.
„So, jetzt müsst ihr mir aber erklären warum Luke hier so aufgetaucht ist, wie er ist."
Und das tun wir. Luke erzählt ihm alles, was auch er mir erzählt hat.
„Ok. Wow, damit hab ich nicht gerechnet. Ich mein es tut mir leid, dass das dir immer passiert und die Polizei absolut nichts macht, die wir auch schon das ein oder andere Mal gerufen haben. Aber es ist doch gut, dass du jetzt ein Jahr Ruhe hast." Sagt Dad nach Lukes Erzählungen und sieht genauso geschockt aus wie ich damals.
„Du schaust genauso wie ich damals." Sage ich Dad leicht schmunzelnd.
Luke muss auch schmunzeln und nickt zustimmend.
„Ja sorry, muss das alles erstmal verarbeiten."
„Alles gut."
Wir verfallen in ein angenehmes Schweigen, in den jeder von uns in seinen eigenen Gedanken gefangen ist.
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Nicht das leichteste Leben
Fiksi PenggemarEin Junge der eine Krankheit oder ehr Phobie hat. In der Schule ist es nicht leicht. Auch privat wirft vielleicht etwas das Leben durcheinander. Wenn ihr mehr wissen wollt lest gerne das Buch