Kapitel 9

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Am nächsten Morgen werde ich durch ein Handyklingeln geweckt. Mit noch halb geschlossenen Augen greife ich nach meinem Handy, das ich gestern Abend noch ans Ladegerät angeschlossen habe. Ohne zu schauen wer anruft, nehme ich das Telefonat an.

„Hallo, Leo hier.", nuschle ich verschlafen ins Telefon.

„Hi Leo. Hast du noch geschlafen?"

„Dad?", murmle ich immer noch verschlafen ins Telefon.

Dad lacht kurz. „Ja Leo. Ich Bins. Hast du noch geschlafen? Und seit wann schläfst du so lang?"

Ich mach mir nicht die Mühe mich hinzusetzen, sondern bleib einfach liegen.

„Ja ich habe bis GERADE noch geschlafen. Jetzt nicht mehr. Warum rufst du mich so früh an? Ich habe deine Frage noch nicht beantwortet. Ich war gestern Abend bei Marco und Nessi zum Grillen eingeladen. Wurde etwas später, deswegen.", erzähle ich meinem Dad vollkommen durcheinander.

„Okay. Also erstens, um deine Frage zu beantworten wir haben halb zwölf."

„Was?!" unterbreche ich meinen Vater und sitze kerzengerade im Bett.

„Haha hahaha. Ja wir haben halb Zwölf. Und es ist schön, wenn du mal wieder bei den beiden warst. Ich freu mich schon darauf wieder Zuhause zu sein und es solche Abende wieder öfter gibt. Und zweitens, warum ich so „früh" anrufe, ich wollte Fragen wie es dir geht und ich habe gerade etwas Zeit." Dad betonnt das Wort früh sehr stark.

„Wer sagt, dass sie dich das nächste Mal einladen? Und mir geht's gut. Bis auf das du mich gerade geweckt hast.", frage ich Dad neckisch und beantworte seine Frage.

„Werde nicht frech mein Junge. Werde nicht frech. Aber es ist schön, dass es dir gut geht."

Ich lache einfach nur.

„Wo bist du grad Dad?"

„Ich bin momentan in Salzburg und spiele dort heute Abend ein Konzert und morgen gebe ich noch ein paar Interviews, bevor es nach Wien geht."

„Du bist grad in Österreich?", frag ich überrascht „Das letzte Mal warst du noch in Deutschland."

„Ja ich weiß. Das war, aber letzte Nacht, sind wir nach Österreich gefahren."

„Achso. Wo sind die Jungs, bei dir ist grad so ruhig?"

Normalerweise, wenn wir nämlich telefonieren, hört man immer noch irgendwo die Jungs.

„Die denken ich telefoniere gerade mit meiner neuen Flamme." Dad lacht und ich steige mit ins Lachen ein. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich in Ruhe mit jemanden telefonieren möchte, und dann kamen Manu und Benni und haben mit den Augenbrauen gewackelt. Daraufhin habe sie gesagt, geh ruhig mit deiner neuen Flamme telefonieren, ist ja auch nichts neues ."

Erzählt er immer noch lachend.

„Die wissen immer noch nichts von mir und wissen immer noch nicht das du schwul bist?", frage ich auch noch lachend.

„Nein, tun sie nicht."

Ja Dad ist schwul, genauso wie ich und ja seine Band weiß es wohl noch nicht und von mir wissen sie auch nichts. Wir haben damals gesagt, wir verheimlichen es ihnen. Genauso weiß es auch das Management nicht.

„Gibt es den jemanden an deiner Seite oder einen den du ganz ... cool, süß, heiß findest?" frage ich Dad neugierig und neckisch.

„Leo!!"

„Was?" frage ich lachend

„Ja oder Nein?"

„Nein!"

„Sicher?"

„Ja zu 100%" Ich persönlich glaub ihm nicht, aber gut.

„Nagut."

„Winilein, ich möchte dich ja wirklich nicht beim Telefonat mit deiner neuen Flamme stören, aber wir müssen nochmal Soundcheck machen." Höre ich irgendeinen Bandkollegen von Dad sagen.

„Ja Manu, ich komm gleich."

„Sorry Leo, aber ich glaub du hast Manu gehört?"

„Ja habe ich. Also verabschiede dich schön von deiner Flamme!" sage ich gespielt Tod ernst.

Das ist der Moment an dem Dad laut loslacht.

„Aber natürlich. Ich habe dich lieb Babe, ich hoffe wir sehen uns bald wieder.", sagt Dad gespielt Ernst und verliebt, aber trotzdem noch lachend.

„Gott Dad. Hör auf. Bitte! Aber ich habe dich auch lieb."

„Ok. Bis dann."

Und schon hat er aufgelegt. Trotzdem noch müde lass ich mich zurück in mein Bett fallen. Und muss immer noch etwas wegen dem Gespräch schmunzeln.

Schwing endlich deinen fetten Arsch aus dem Bett!

Ach, guten Tag. Sie gibt es auch noch?

Ja! Und jetzt hop.

Ist ja schon gut. Achso und mein Arsch ist nicht fett, der ist schön und genau richtig, mit einer schönen Form.

Werde nicht wieder überheblich!

Ich bin schwul ich darf das. 

Nicht das leichteste LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt