Believe me | Minsung

o ~ 14 - Strand ~ o

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Jisung anscheinend schon aufgestanden, denn das Bett war leer. Ist es etwa schon so spät?

Ich schaute auf die Uhr. 8:34 Uhr. Eigentlich bin ich vergleichsweise sogar früh aufgewacht. Ich meine, dafür dass ich mal wieder einen komischen verwirrenden Traum hatte, in dem Jisung wieder im Krankenhaus bei mir war.

Ich stand also auf, da ich nicht mehr schlafen konnte, und ging ins Bad um mich fertig zu machen.

Soll ich runter gehen? Aber was wenn die anderen auch alle wach sind? Ich finde es unangenehm mit ihnen in einem Raum. Sie kennen sich und alle und mich ja irgendwie auch. Aber für mich sind sie fremde. Das ist ätzend.

Trotzdem entschied ich mich schlussendlich Jisung zu suchen, ich meine desto eher können wir doch das Haus verlassen.

Im ersten Raum im Erdgeschoss, in der Küche, konnte ich niemanden finden, genauso auch im Esszimmer.

Also blieb nur noch das große Wohnzimmer übrig.
Ich ging leise zu dem Raum und wollte gerade die Tür öffnen, als ich ein Gespräch zwischen ihnen mithörte.

CB: "weiß er es schon?"

JS: "Wenn wir über das gleiche sprechen, dann nein. Ich denke es ist nicht gut, wenn er es schon jetzt erfährt"

CB: "Sicher? Ich meine..."

Der Boden knarrte einmal, sodass die Beiden auf mich aufmerksam wurden. Das ist unangenehm, trotzdem versuchte ich so zu tun, als hätte ich nichts mitbekommen.

"Hey, worüber redet ihr?", versuchte ich so unschuldig wie möglich zu sagen.

"Ach nichts besonderes, nur über...Ein paar Freunde und sowas halt", wow, im Lügen sollte Changbin schon nochmal Nachhilfe nehmen.

Ich nickte einfach. Wenn ich sagen würde, was ich mitbekommen habe, wüssten sie sofort, dass ich gelauscht hätte.

"Wollen wir jetzt was Frühstücken?", fragte Jisung mich, wahrscheinlich um vom eigentlichen Thema abzulenken, aber da ich Hunger habe ist das okay für mich.

Wir gingen wieder in ein Café um uns etwas zum Essen zu holen, diesmal nahmen wir es aber direkt mit nach draußen und setzten uns auf ein paar Treppenstufen welche zum Strand führten.

"Über was habt ihr vorhin geredet"
Ich bin ehrlich, ich möchte wissen über was sie gesprochen haben und wie kann ich es am besten herausfinden als direkt zu fragen?

"Ach nichts wichtiges, habe ich doch schon gesagt", meinte er lächelnd.

Ja klar, warum dann die Geheimniskrämerei?

Doch ich fragte nicht weiter, ich denke das bringt jetzt sowieso nichts.

Wir genossen die frische Morgenbrise und ich fragte mich, was wir wohl heute vor hatten.

"Können wir heute Abend baden gehen?"

"Hast du Badesachen dabei?"

"Nein"

"Ist es nicht außerdem etwas kalt?"

"Vielleicht"

"Und du willst trotzdem baden?"

"1. Wir kaufen uns Sachen, bessergesagt du kaufst uns Sachen...Ich habe kein Geld und 2. Wir werden das schon überleben."

Er schaute mich erst ein wenig ungläubig an, stimmte mir dann aber doch zu.

Wir beschlossen in ein großes Shoppingcenter hier in der Nähe zu gehen und uns da alles wichtige zu kaufen.

Es war heute ziemlich warm sodass wir froh waren endlich angekommen zu sein. Bei der Wärme im Auto? Nein danke.

"Puhhhh, lass uns ein Eis holen, sonst schwitze ich mich hier zu Tode", meinte mein Gefährte erschöpft.

Ich denke es ist unwahrscheinlich Jisung zu Tode schwitzen zu sehen und außerdem habe ich Lust auf Eis, also stimme ich natürlich zu.

Wir gingen mit unserem Eis durch das halbe Shoppingcenter und auch in einige Geschäfte um uns wichtiges Zeug zu kaufen. Jisung ist echt wählerisch was das angeht. Alle fünf Minuten findet er etwas interessantes, aber dann ist es doch nicht gut genug für ihn.

Nach nur, ich betone, nach 'nur' zwei Stunden, hat er endlich Badezeug und anderen Krimskrams gefunden.

Ich war so erschöpft vom Laufen, weswegen ich mich auf eine Bank setzte und erst einmal tief durchatmete. Jisung setzte sich neben mich und stellte sein Zeug vor sich ab.

"Alles in Ordnung?"

Ich nickte.
"Ich bin nur noch nicht ganz so fit um so lange zu laufen. Ich lag ja eine Zeit lang nur halb tot rum", scherzte ich.

Doch Jisung zeigte mir nur ein Fake - Lächeln, wobei es wahrscheinlich ehrlich wirken sollte. Er ist echt schlecht im Lügen.

"Sag mal, wie lange war ich eigentlich weg?"

Er meinte ja dass ich vor ein paar Monaten noch einen Job hatte, also kann ich da ja noch nicht in meinem Dornröschenschlaf gewesen sein.

"Du lagst etwa einen Monat da. Die Chancen um dich standen schlecht, sehr schlecht. Es hätte bald die Geräte abgeschaltet werden sollen, sie dachten du wärst...Ach egal, wir sollten nachhause gehen und den Tag genießen", meinte er hastig und stand schnell mitsamt seinem Zeug auf.

Ich folgte ihm nach einem kurzen Augenblick und einem angestrengten seufzen.

Als wir wieder in dem Haus von diesem Changbin waren, sind wir direkt in unser Zimmer gegangen und haben uns erstmal ausgeruht. Jisung war am Handy und ich bin eingeschlafen.

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Jemand pustete mir ins Ohr und lenkte mich somit vom Lernen ab.

Meine Freunde, Jisung, Felix, Hyunjin und ich saßen heute alle samt in der Bibliothek der Schule um für eine Biologie Klausur zu lernen. Doch konzentriert waren wir keineswegs.

"Hyunjin", lachte ich, "lass das und lerne lieber."

"Heute ist so schönes Wetter, wir sollten was aufregendes und lustiges machen...Aber nein, wir sitzen hier und lernen", beschwerte Hyunjin sich, als wäre er ein kleines trotziges Kind, das keine Lolli bekommt.

"Du lernst nicht...nur wir drei sind produktiv", warf nun auch Felix mit ins Geschehen ein.

"Guckt euch mal Jisung an", meinte Hyunjin und zeigte auf den genannten, "der ist so auf Minho fixiert, dass er bestimmt nicht mal weiß um was es in der Klausur geht"

Wir alle guckten nun schmunzelnd und zugleich fragend zu Jisung.

"Ähh was?", fragte dieser verwirrt.

"Um was geht es in der Klausur?", neckte Felix ihn lächelnd und stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab.

"Ähh, um Pflanzen und so Zellen. Auch was mit Luft und Wasser.", stockte dieser, als hätte man ihn gerade aus seinen tiefsten Gedanken geholt.

Wir alle prusteten los. Er ist heute wirklich ein bisschen neben der Spur.

"Ich denke darauf würde er eine eins bekommen", sagte ich und grinste breit.

"Bei dir vielleicht.", sagte Hyunjin, "in deinen Augen ist er ja perfekt."

Ich schlug ihm auf die Schulter damit er endlich seinen Mund hielt.

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