o ~ 28 - Neue Freunde ? ~ o

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Wie ich diese unklaren Träume nur hasse. Schon wieder diese komische Situation im Krankenhaus, in der vermutlich Jisung bei mir war.
Warum bekomme ich diese Erinnerungen immer Nachts und warum sind sie so real?

Es macht mir Angst, zu denken dass ich einmal in dieser Situation war. Dieses Gefühl der Enge und Machtlosigkeit...es ist schrecklich.

Ich setzte mich auf und schaute mich im Zimmer um. Da es so dunkel war, schloss ich darauf dass es noch nachts war und es sah auch nicht so aus, als würde bald die Sonne aufgehen...

Um meine Gefühle zu beschreiben würde ich die Worte, unwohl, beängstigt und allein wählen.

Das passt am besten.

Ich schaute zu Jisung welcher noch immer ruhig schlief und da kam mir ein Gedanke. Vielleicht könnte ich mich einfach zu ihm legen und er würde es nicht merken? Da würde ich mich bestimmt besser fühlen.

Ich zögerte, wie sollte ich ihm erklären warum ich mich mitten in der Nacht neben ihn gelegt habe...
Aber ich wollte genau so wenig alleine hier liegen bleiben.
Soll ich es machen?
Leise stand ich aus meinem Bett auf, nahm meine Decke und ging die wenigen Schritte hinüber zu Jisungs Bett. Sein Körper war von mir weggedreht. Zum Glück waren das zwei Doppelbetten gewesen, sodass ich noch problemlos neben ihm Platz hatte.

Ich schob seine Decke ein Stück zur Seite, legte mich hin und warf mir meine über.

Doch davon war Jisung dann vermutlich doch aufgewacht.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er leise, drehte sich zu mir und schaute mich ein wenig verwirrt an.
"Alles bestens...Ich ähm, ich dachte nur..."

"Ach, is schon okay. Du kannst gerne hier schlafen", sagte er und gab mir ein sanftes Lächeln.
Ich nickte und machte es mir bequem. Jisung rutschte noch ein Stück, sodass ich mehr Platz hatte.

Ich fühlte mich in seiner Nähe schon besser und war einfach froh, dass er mich ohne eine Erklärung von meiner Seite, hier schlafen ließ.
Ich denke durch meine neu erlangte Entspannung war es mir möglich schnell einzuschlafen, denn an weitere Geschehnisse kann ich mich von diesem Abend nicht erinnern.

Jisung ist schon vor mir aufgewacht, das weiß ich, da ich als ich die Augen öffnete, ihn an seinem Handy vor fand.

"Na, gut geschlafen?", fragte er mich mit seiner etwas rauen Morgenstimme.
"Mhmm, zumindest besser als sonst.", gab ich müde als Antwort und gähnte.

"Das freut mich. Hast du in letzter eigentlich starke Schlafprobleme? Du wirkst immer mal ziemlich müde."
"Es ist okay, denke ich."
Ich glaube Jisung bemerkte dass ich gerade nicht so ehrlich war, sagte daraufhin aber nichts.

"Falls nicht, dann hab ich noch Schlaftabletten dabei, die könnten vielleicht helfen."
Ich nickte. Es wäre ganz schön wieder ordentlich zu schlafen, aber Tabletten sind jetzt nicht meine liebsten Begleiter, die von meinem Arzt reichen mir im Moment schon völlig aus.
"Wann wollen wir heute eigentlich los?", fragte ich und setzte mich auf um mich zu strecken.

"Ich denke wir machen uns erst mal in Ruhe fertig und fahren nach dem Frühstück los", antwortete er und stand auf.
Wir taten was er sagte und packten nach dem Frühstück alles in die Koffer.
"Jisung?", fragte ich laut, da er gerade im Bad war, "Hast du meine Bilder gesehen? Die von dem Fotoautomaten."

"Ähmm, ich glaube nicht."

Scheiße, ich muss sie doch hier irgendwo haben. Ich schaute in allen Taschen meiner Jacke nach, aber da waren sie nicht. Vielleicht in meiner Hosentasche?
Gerade als ich bei der letzten aus dem Koffer ankam, und mittlerweile schon alles durchführt habe, fand ich sie.

Aber, sie wurden mit gewaschen. Wie dumm bin ich eigentlich. Gestresst fuhr ich mir durch meine Haare.

"Scheiße", fluchte ich und setzte mich ein wenig deprimiert auf das Bett.

"Was ist los?", fragte Jisung mich verwirrt, nachdem er aus dem Bad wiederkam.

"Ich habe die Bilder gewaschen.", gab ich kleinlaut zu.

Jisung lachte nur, doch ich verstand nicht was so lustig sein sollte.

"Ach sei doch nicht enttäuscht. Ich habe die Bilder auch noch, wir können sie einfach kopieren", sagte er und legte seine Hand auf meine Schulter.

Wir fuhren mit dem Auto weiter zu unserem nächsten Ziel, wobei ich aber noch nicht weiß, wohin.

Nach ungefähr einer Stunde hielt Jisung auf einer kleinen alt aussehenden Raststätte an.

"Wir machen schon eine Pause?", wunderte ich mich und richtete meinen Körper, welcher vorher in einer Schlafähnlichen Position war, wieder auf.

"Wir müssen nur schnell Tanken. Du kannst hier im Auto warten.", antwortete er und stieg aus dem Auto aus.

Ich nutze die Gelegenheit ebenfalls und verließ wie er das Auto, um mir die Beine zu vertreten.

Der Parkplatz war relativ voll und die meisten Parkplätze waren belegt.
Ich lief auf dem kleinen Gehweg bis zum anderen Ende der Raststätte und genoss den sanften Frühlingswind, welcher meine Haare ein wenig ruinierte.

Ich lief gerade an einigen Bänken vorbei, bei denen ein paar Junge Leute welche wahrscheinlich in meinem Alter waren saßen. Zwei Mädchen und ein Junge. Mir fiel auf, dass ein Autoschlüssel runtergefallen war und sie es wahrscheinlich nicht bemerkt haben.

Heute war ich gut drauf und hatte Lust etwas nettes zu tun, also ging ich zu ihnen, hob den Schlüssel auf und gab ihn mit den Worten, "Hallo, gehört dieser Schlüssel euch? Er lag auf dem Boden und ist vermutlich heruntergefahren.", zurück.

Das Mädchen schaute mich dankbar an und nahm den Schlüssel dankend entgegen.

"Kein Problem", winkte ich ab.

"Setz dich doch kurz zu uns", meinte sie mit einer freundlichen Art, welche mich ein wenig überraschte.

Nicht dass sie arrogant oder so aussah. Wohl habe ich nicht damit gerechnet dass sie mich direkt zu sich bitten.

Ich nahm das Angebot gerne an und so ging ich zu der Bank und setzte mich neben den Jungen.

"Mein Name ist Sora", stellte sich das nette Mädchen vor, "das ist Yejin", sagte sie und zeigt zu dem Mädchen, welches neben ihr saß," und das-"
Noch bevor sie den Satz überhaupt beenden konnte, unterbrach sie der Junge, welcher sich dann selbst vorstellte.

"Ich bin Aiko", sagte er mit einer ruhigen, tiefen Stimme welche sehr angenehm klang.
Aber nicht nur dass, Aiko war außerdem sehr hübsch und hatte einen trainierten Körper, was mich ein wenig staunen ließ.

"Und du bist?", fragte er nach einer Weile mit einem leichten Grinsen. Er schien meinen Blick wohl bemerkt zu haben, was mir dann doch ziemlich unangenehm ist.

"Ach so ja, ich bin Minho", sagte ich und drehte mich von ihm weg und schaute erneut zu den Mädchen.
"Wo fährst du denn hin?", fragte mich Yejin interessiert.

"Ich mache mit einem Freund eine Art Reise durch das Land, sozusagen haben wir kein richtiges Ziel.", meinte ich und fragte dann wo sie denn hin wollen.

Ich bin ein wenig erstaunt dass dieses Gespräch überhaupt nicht unangenehm ist, wie man es sich sonst immer denkt, wenn man mit fremden Leuten redet.
Sora antwortete:" Wir machen eine kleine Reise, da wir gerade unseren Abschluss gemacht haben. Aber wir haben auch kein richtiges Ziel."

Believe me | MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt