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Cloe

Ich blinzle ein paar Mal gegen das helle Licht an. Ehe ich es schaffe, meine Augen endlich ganz zu öffnen. Es ist verdammt hell hier. Ich ertaste die decke und zieh sie über meinen Kopf. „Morgen“ höre ich Jackson. An seiner rauen morgenstimme erkenne ich, dass er wohl auch noch nicht so lange wach ist. „Mach das aus, es ist zu hell“ murmle ich. „Das nennt man Sonne“ sagt er und ich spüre förmlich sein grinsen. Ich gebe ein Brummen von mir.

Auf einmal spüre ich einen arm der sich um mich schlingt und meinen Körper an sich ran zieht. Ich schiebe die decke leicht runter und blicke zu Jackson. Er schaut mich an und sein blick wird immer intensiver.
Ich merke wie ungewohnt diese Situation für mich ist. Mein erstes ziel war es zu Jackson zu kommen, aber weiter habe ich nicht gedacht. Wir liegen da und schauen uns an. Soll ich was sagen? Ich fühle mich total überfordert. „Hallo“ sage ich leise. Jackson blickt mich erst monoton an und beginnt dann zu lachen. Lacht er mich grade aus? Leicht wütend betrachte ich ihn. Ich habe ihn selten so ehrlich lachen sehen, meist war es kühl, gemein, ironisch, aber dieses Lachen ist anders.

Es ist ehrlich, voller Freude, es scheint ihn wirklich amüsiert zu haben. Leicht lächelt schaue ich ihm weiter zu, bis mir der Grund seines Lachanfalls wieder einfällt. Er war vermutlich gerade dabei sich für einem Kuss zu nähern und ich sag hallo, wie dämlich bin ich eigentlich?

Mit hoch rotem Gesicht versteck ich mich wieder unter der Decke. Ich hätte das hier besser durchdenken sollen, was tu ich hier nur, ich bin verrückt?
Jackson hebt meine decke leicht an „Hallo“ sagt er grinsend. Schnell dreh ich ihm meinen rücken zu. Ich spüre seine Brust an meinem Rücken, wie er sich an mich kuschelt und mich in den Arm nimmt. Ich bewege meine Hand zu meinem Hals, um eine nervige strähne weg zu machen. Dabei spüre ich das leicht raue eines Verbandes. Langsam taste ich den verband ab, der einmal um meinem Hals geht.

Jackson nimmt meine Hand und drückt sie sanft von meinem hals weg „Pass auf, nicht das du an die wunde kommst“ haucht er mir ins Ohr und gibt mir einen leichten Kuss auf die Wange. Ich nicke nur schüchtern.
Es ist anders, wie davor, ich denke an all die schönen Momente mit ihm, aber zu jedem schönen Moment, fällt mir auch ein schlechter ein. So mit ihm auf zu wachen weckt etwas wunderschönes in mir, etwas das mehr davon will und sich an eine tolle Zeit erinnert. Aber auch Angst, Angst vor ihm, Angst vor dem Menschen den ich liebe. In diesem Moment prasseln so viele negative Sachen auf mich ein.

Meine Atmung wird schneller „Hey, Cloe ist alles gut?“ fragt Jackson und fährt sanft durch meine Haare, schnell spring ich auf und renn durch eine Tür. Ich wollte ins Dad, stattdessen stehe ich in einem Kleiderschrank, allerdings ist der auch verschließbar. Schnell schließe ich ab. Zitternd steh ich vor der Tür. Jackson klopft laut gegen die Tür „Mach auf“ sagt er streng. Angst breitet sich in mir aus, wird er mir weh tun, wird er mich bestrafen, wird er mir drohen, es ist wie damals?
„oder was?“ sage ich mit zittriger Stimme.

Ich höre Jackson tief durchatmen „nichts“ sagt er und seine stimme wird ruhiger „ich mach mir nur sorgen, wenn du dich Einsperrst“ sagt er ruhig. Es herrscht Stille. Kann ein Mensch sich so ändern?

Von Jackson kommt kein Mucks, er hat sich kein stück bewegt, er steht immer noch da, wo er eben stand. „Jackson“ hauch ich weinerlich, aber er hat es gehört. „ja, mein Engel?“

„Wirst du mir weh tun?“ ich versuche ruhig zu atmen, um seine Antwort Best möglichst zu verstehen, mein Herz rast und mein Hals ist trocken. Ich bemühe mich zu schlucken und lausche. Ohne zu zögern, antwortet Jackson mir direkt „Nein, niemals, nie wieder“. Er hört sich besorgt an.

„Das hast du mir schonmal versprochen“ ich lehne mich gegen die Tür und lasse mich zu Boden sinken. „Ich weiß“ antwortet er. „Und ich bereue alles, ich verspreche dir, ich werde dir nicht wehtun. Ich weiß mein Wort zählt nicht so viel, da ich es schon einmal gebrochen habe, aber ich will dir beweisen, dass mein Wort sehr wohl Bedeutung hat“ Erklärt er mir. Ich schweige.

Bestimmt schon eine halbe Stunde sitze ich da, von draußen habe ich keine Schritte gehört, vermutlich ist Jackson auch noch da.

„Soll ich dir mal was erzählen?“ ich schweige „Etwas aus meiner Vergangenheit, das habe ich noch nie jemandem erzählt“ ich schweige weiterhin, es ist kurz stille, ehe er wieder das Wort ergreift.

„Ich nenne dich mein Engel, weil dieses Wort eine Bedeutung hat. Nicht nur das du in meinen Augen ein Engel bist. Meine Eltern haben damals viel gestritten, immer und immer wieder. Meine Mutter schrie jedes Mal den gleichen Satz, wenn mein Vater wieder alkoholisiert nach Hause kam, ´ich hoffe dich kommt der Engel holen´ es war mehr eine indirekte Todesdrohung, die sie jedes Mal schrie, wenn sie den Alkohol roch, es war ihr völlig gleichgültig, ob ich es hörte oder nicht. Ich glaube sogar sie hat es extra laut geschrien, wenn ich weiter weg war. Seitdem dachte ich, erst wenn man Stirbt ist man glücklich. Denn dann kommt ein Engel, dieser nimmt dich mit und sorgt dafür das du glücklich bist. Aber du hast mich glücklich gemacht, du machst mich glücklich, deswegen bist du mein Engel, Cloe. Wie traurig, dass dies eine der positivsten Erinnerungen aus meiner Kindheit ist“

Jackson spricht fertig und dann ist es wieder still, seine Geschichte hat mich noch mehr zum weinen gebracht. „Leben deine Eltern noch?“ ich weiß nicht warum ich das gefragt hab, es ist das erste was mir in den Kopf kam und zurücknehmen kann ich die worte auch nicht. „Nein“ antwortet Jackson knapp und kühl.

Ich merke das er nicht weiter drüber reden will. „Ich mach dich glücklich?“
„ja, jedes Mal, wenn du lachst, ist es pures Glück für mich. Ich will nicht das dieses lächeln je wieder verschwindet. Ich werde mein Versprechen nicht brechen.“

Ich denke eine Zeit nach, ewig kann ich eh nicht in diesem Kleiderschrank bleiben. Ich öffne die Tür und blicke zu Jackson, der auf dem Boden sitzt und mich mit leicht roten Augen ansieht. „Ich bereue alles, wirklich alles, außer den fakt das wir uns kennen gelernt haben“ ich nicke und setz mich zu ihm auf den Boden. Er umarmt mich und ich ihn.

Der ring blitzt mir ins Auge. Ich löse die Umarmung und ziehe den ring ab, verwundert schaut Jackson mir zu. „Ich will einen richtigen Antrag, irgendwann aber nicht jetzt nicht zu dieser Zeit.“ Jackson lächelt und nickt. „und er soll echt sein“ sage ich gespielt motzig. „Der ist echt, der hat über 650 Tausend Euro gekostet“ sagt Jackson und zeigt auf den Ring.

Mit offenem Mund starr ich ihn an „i-ich“ stammle ich los „ich meinte den Antrag, der Antrag soll echt und nicht daher erzählt sein“ geschockt schau ich auf den Ring. „650 tausend?“ frage ich immer noch geschockt nach. „Zu billig?“ grinst Jackson mich an und ich haue ihm leicht gegen die Brust.

Es klopft an der Tür und Liam betritt das Zimmer. „Der Frühstückstisch ist gedeckt“ kündigt er an. Fröhlich stehe ich auf und umarme ihn. Ich habe zwar auch nicht so gute Erinnerungen bei ihm, aber wir sind sowas wie Freunde geworden. „Cloe“ begrüßt er mich, schiebt mich von sich weg und geht.

Was war das?

Freue mich über alle Abstimmungen.

Was glaubt ihr wie es weiter geht, oder was wünscht ihr euch?

XOXO ME

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