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Mal wieder bin ich bei meiner besten Freundin gewesen. Da ihr Zuhause zu Fuß nur zehn Minuten entfernt ist, laufe ich nach Hause. Ich liebe es Musik zuhören, weshalb ich die Musik für meine Kopfhörer ganz laut mache. Mein Handy vibriert.
Eine Nachricht meiner Mutter.
„Cloe, ich muss noch etwas länger arbeiten. Ich verlasse mich darauf, dass du mit deinen 16 Jahren vernünftig bist und rechtzeitig ins Bett gehst.“

Meine Mutter hat nur noch Überstunden. Ich habe keine Geschwister und mein Erzeuger, wie ich ihn nenne, kenne ich garnicht erst. Deshalb muss meine Mutter durch ihren unterbezahlten Job alleine das Geld verdienen.

Ich habe zwar auch einen kleinen Nebenjob, aber meine Mutter wollte, dass ich das verdiente Geld als Taschengeld benutze.Ich komme gerade vor dem Park an. Jetzt muss ich nur noch da durchlaufen und dann bin ich schon fast Zuhause.

Durch das ganze Nachdenken über unsere jetzige Lage ist meine Stimmung irgendwie im Eimer. Also mache ich ein langsames und trauriges Lied an.
„Let Her Go“.
Es bilden sich langsam Tränen in meinen Augen und meine Atmung wird immer unkontrollierter. Wie konnte mein Erzeuger uns nur im Stich lassen? Und jedes mal, wenn ich mich über ihn aufregen möchte, verteidigt meine Mutter dieses Arschloch auch noch.Jetzt ist meine Stimmung nicht mehr traurig, sondern wütend. Ich wische mir die Tränen weg. Es ist zwar schon spät und dunkel, aber ich bin nicht die Einzige im Park.

Allerdings bin ich das einzige Mädchen, daher verschnellere ich meinen Schritt bis ich am Ende des Parks ankomme. Ich gehe unter eine Straßenlaterne und bleibe erstmal stehen, um wieder regelmäßig atmen zu können. Es ist garnicht so einfach gleichzeitig zu weinen, wütend zu sein und schnell zu laufen.

Ich schaue auf mein Handy. Ich habe keine Lust auf so eine traurige Stimmung, also schalte ich ein anderes Lied an.Gerade als ich eines gefunden habe, klopft mir jemand auf die Schulter. Ich schrecke auf, schaue dem älteren Mann an und nehme einen Kopfhörer heraus. „Ja?“ , frage ich.

"Das hast du verloren, junge Dame", sagt der Mann, der selbst wahrscheinlich schon Enkel in meinem Alter hat, und geht weiter, nachdem er mir mein Armband in die Hand gedrückt hat.

Es muss mir beim Rennen wohl abgefallen sein. Gerade als ich in die Richtung schaue, in die der Mann lief, will ich ihm ein „Danke“ hinterherrufen, doch ist er schon weg.

Ich schaue das Armband kurz an und stecke es dann in meine Jeansjacke, der ich gerade sehr dankbar bin, da wir Anfang Herbst haben und es sehr kalt ist. Ich ziehe die Jacke etwas fester an mich, stecke mir den Kopfhörer wieder ins Ohr, schalte die Musik ein und gehe weiter. Ich sehe mein Haus schon von Weitem, also suche ich den Schlüssel in meiner Jackentasche. Vor der Haustür angekommen, hole ich den Schlüssel heraus um aufzuschließen.

Doch auf einmal bekomme ich schwerer Luft und mir wird ein Tuch ins Gesicht gedrückt. Es ist etwas feucht und in einer ekelhaften Substanz getränkt. Ich bemerke wie ich immer müder werde und dem Halt verliere.

Ich spüre noch zwei starke Arme die mich auffangen und hochheben. "Du bist bei mir kleines. Jetzt und für immer", sagt eine sehr tiefe Männerstimme. Ich kann allerdings kaum etwas erkennen, da alles um mich herum verschwommen ist. Ich werde von den Armen in denen ich gerade liege heruntergelassen und jemandem in einem Auto auf den Schoß gesetzt. Merkwürdigerweise habe ich keine Angst. Ich denke die ganze Zeit an die Angst, aber spüre sie nicht. Ich spüre nichts außer Müdigkeit. Was das wohl für eine Substanz in dem Tuch war?

Wieder dieses Tuch in meinem Gesicht. Meine Augen fallen endgültig zu und ich falle in einen tiefen Schlaf.

Ich hoffe euch hat der erste Teil gefallen.
Ich wollte schon lange mit diesem Buch anfangen aber kam nicht dazu.
Erste Eindrücke?

XOXO ME

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