Unruhe in der Nacht

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„He, wach auf!" Jemand rüttelte Ylvigur heftig und dieser hob unwillig die Lider und blickte direkt in ein paar fröhliche, graue Augen in einem braunen, wettergegerbten Gesicht, welches von dichtem, grauem Haar und Backenbart umrahmt wurde

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„He, wach auf!" Jemand rüttelte Ylvigur heftig und dieser hob unwillig die Lider und blickte direkt in ein paar fröhliche, graue Augen in einem braunen, wettergegerbten Gesicht, welches von dichtem, grauem Haar und Backenbart umrahmt wurde. Ein Gesicht, das er nur zu gut kannte. „Hallo, Varg! Nett, dass du auch mitgekommen bist. Um auf die ‚Kinder' aufzupassen, nehme ich an?"

Der ältere Mann grinste. „Halt dich nicht mit langen Reden auf. Steh auf und versteck dich. Es kommt jemand!"

Das brachte den verschlafenen jungen Mann sofort auf die Beine. Er sah sich um, lauschte kurz und nickte dann. „Sie scheinen hierher zu kommen."

„Eben, und wenn sie ins Tal wollen, werden sie hier hinabgehen." Mehr sagte Varg nicht, er trat zurück und war in wenigen Augenblicken verschwunden.

Ylvigur ging zu einem Baum in der Nähe, sprang hoch und klammerte sich an einem Ast fest. Hastig zog er sich hinauf, erklomm noch einen weiteren Ast und war nun im dichten Laub nicht zu mehr zu sehen.

Er selbst konnte jedoch alles gut beobachten. Auch die fünf Männer, die nun mit für seine empfindlichen Ohren furchtbar lauten Schritten den Weg entlangkamen und dabei eine sechste, verhüllte Gestalt mit sich zerrten.

„Eilt euch", flüsterte der Vorderste weithin hörbar, als er am Rand des Abhangs angekommen war. „Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren."

„Hätten wir lieber der Patrouille in die Arme laufen sollen?" murrte ein anderer. Der erste antwortete nicht darauf, nahm nur die verhüllte Person in Empfang und begann den Abstieg. Ylvigur sah nun, dass dieser Mensch in einem Sack steckte, der ihm über den Kopf bis zu den Knien gezogen worden war. Wie der Gefangene den Abstieg bewältigen sollte, ohne etwas zu sehen oder die Hände zu Hilfe zu nehmen, war ihm nicht klar. Aber die Männer hatten sich offenbar schon Gedanken darüber gemacht. Einer führte die Person an einem Strick, den er um die Taille und vermutlich auch um die Arme des Gefangenen gebunden hatte. Zwei gingen seitlich und stützten ab, einer lief hinterher und hielt die Gestalt an einem weiteren Strick fest, während der letzte mit einer Laterne vorneweg ging und wohl den besten Weg ausfindig machte. Angenehm konnte das für den Gefangenen nicht sein und tatsächlich kam unter dem Sack ein paarmal ein leiser Schmerzenslaut hervor. Weiblich, entschied Ylvigur; Stimme, Geruch und die zarten, nackten Füße wiesen ihn darauf hin. Aber warum man eine Frau zur Frau Großmutter zerren sollte, blieb ihm unklar.

Als die Männer den Abhang bewältigt hatten, kam Ylvigur vom Baum herunter. Fünf Personen gesellten sich zu ihm. Neben Rando und Varg auch ein großer, schwarzhaariger Mann, eine junge, blonde Frau und ein braunhaariger Junge, der verblüffende Ähnlichkeit mit Rando aufwies. Ylvigur lächelte. Sie waren gekommen, wie sie es versprochen hatten.

 Sie waren gekommen, wie sie es versprochen hatten

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