Erfahrungsaustausch

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„Vielleicht sollten wir mit der Mittsommernacht vor einen Jahr beginnen", schlug Ylvigur vor

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„Vielleicht sollten wir mit der Mittsommernacht vor einen Jahr beginnen", schlug Ylvigur vor.

„Du meinst, als Stepan verschwand?" fragte Piroska.

„Ja – und ich beinahe erwischt wurde."

„Erwischt? Von wem?" erkundigte sich Jolanta und Ylvigur seufzte. „Genau das ist die Frage."

Er warf Stepan einen Blick zu und dieser begann daraufhin: „Ich war damals mit Göran und Marian auf Jagd ..."

„Wie geht's ihm eigentlich?" unterbrach Kriszta.

„Gut, aber er vermisst dich sehr", sagte Piroska rasch. „Lass Stepan weiterreden!"

Stepan lächelte und fuhr fort: „Wir waren recht erfolglos und Göran war wütend. Er war an dem Tag aber auch ziemlich nervös, das wunderte mich. Jedenfalls hatte er beim Aufbruch gesagt, wir würden erst zurückgehen, wenn wir mindestens drei junge Hirsche erlegt hätten ..."

„Was für ein Unfug!" unterbrach Ylvigur. „Beim Jagen erlegt man am besten, was einem vor die Schnauze oder in eurem Fall vor den Bogen kommt. Und warum junge Hirsche? Die alten haben zarteres Fleisch, sind leichter zu erwischen und haben sich bereits vermehrt."

„Göran sagt immer, die jungen hätten das weichere Fleisch und auch das bessere Fell. Das der Alten taugt nichts", Stepans Einwand klang nicht besserwisserisch, eher fragend.

„Wie findest du das Leder von dem Hemd, das du gerade trägst?"

Stepan fühlte über seinen Ärmel. „Unglaublich weich und bequem. Und von sehr guter Qualität. Der Gerber versteht sein Geschäft."

„Danke für das Kompliment. Der Hirsch, der das geliefert hat, hatte fast keine Zähne mehr und war sicher schon über fünfzehn Jahre alt. Und er war wunderbar zu essen. Sag Göran, er hat keine Ahnung von der Jagd."

„Naja, kann sein", gab Stepan zu. „Er wurde erst Jäger, als sein kleiner Hof vom Grafen beschlagnahmt wurde, weil er die Steuern nicht mehr zahlen konnte."

„Euer Graf ist aber nicht der Schlaueste", meinte Jolanta. „Wenn er diesem Göran den Hof abgenommen hat, konnte der doch nichts mehr verdienen, um weitere Steuern zu zahlen. Meine Leute müssen auch manchmal pfänden, wenn die Kunden ihre Schulden nicht bezahlen können. Aber sie würden niemals den Schuldnern das nehmen, womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen."

„An so etwas denkt unser Landesherr leider nicht. Der versucht nur, soviel wie nur möglich von uns zu bekommen."

„Das ist aber nicht rechtens", gab Jolanta zu bedenken. „Seid ihr mal bei der Fürstin vorstellig geworden deswegen?"

Verdutzt sahen die drei Dörfler die Städterin an. „Was sollte das nützen?" fragte Stepan schließlich.

„Die Grafen, welche die einzelnen Landesteile verwalten, sind ihr untertan", erläuterte Jolanta. „Und sie dürfen keine zu hohen Steuern verlangen. Ich kenne die Fürstin, sie würde so etwas nie dulden."

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