Vomit

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Wir hatten nur drei Schirme, weswegen wir uns in Zweiergruppen aufteilen mussten. Ehe ich mich an Victoria oder Gjon wenden konnte, hatte sich Thomas zu Victoria und Ethan zu Gjon gesellt und alle waren natürlich ganz in ihre Gespräche vertieft, sodass Damiano und ich uns einen Schirm teilen mussten.

"I insist.", sagte er kompromisslos und nahm den Schirm. Na toll, jetzt kann ich nicht einmal meinen eigenen Schirm halten, aber wenn er unbedingt sich anstrengen will, soll er das ruhig machen. Wir marschierten recht schnell wieder zum Hotel, da es langsam stürmischer wurde.

"What are you doing normally, besides singing?", fragte mich Damiano aus dem nichts heraus. Ich brauchte einen Moment, um mich auf ein Gespräch einzustellen.

"Good question. I haven't really decided what a wanna do for living. I would like to go to university and study economics. It's pretty interesting and it would always be there as a second option if my other plans wouldn't function. I, of course would like to do music for living, or acting. I already stopped dreaming about a dancing career, I would have needed to start years ago.", antwortete ich.

"Hold on a minute, tiger, you are singing, acting and dancing? What are you? God?"

Ich lachte etwas kalt auf. "If I'd be god, I would've never gotten here."

Er schaute mich verwirrt und etwas verletzt an.

"You know, the singing is extra, I know. But because of dancing ballet I found my love towards music. And when you dance ballet you got to act. You have got to hide the pain, make the viewers believe you're flying until you believe it yourself.", erklärte ich.

"That sounds painful.", kommentierte er. "I feel like you have passion inside you. At least you talk like that."

Leidenschaft. Ja, die hatte ich, leider. Wenn ich eine Sache machte, dann mit vollem Einsatz. Genau wie ich mich in Menschen verliebe und sie weiterhin liebe. Ich gebe alles und habe mich darin verloren. Es ist gefährlich so zu lieben, weil man dem anderen sie Macht gibt einen zu zerstören. Wenn man dazu so kompliziert ist wie ich, wird man viel zu schnell zerstört. Bin ich vielleicht etwas verbittert? Definitiv. Ist das gut so? Ich weiß es tatsächlich nicht. Ich war tatsächlich seit ca 3 1/2 Jahren single und mir ging es gut, ich hatte nicht mehr das Bedürfnis mich zu verlieben und habe es tatsächlich genossen zumindest in diesem Teil meines Lebens mir Komplikationen zu ersparen. Aber irgendwas hatte Damiano an sich. Ja, er war anziehend, aber ich weiß, wenn ich ihn in mich rein lasse, gibt es kein zurück mehr. Außerdem weiß ich nicht einmal wie weit ich mit ihm gehen könnte. Hoffentlich werden wir das nie herausfinden müssen.

"What is you passion?", fragte ich ihn.

Er nahm sich einen Moment Zeit, sagte dann aber etwas nachdenklich: "My, our music. My family and friends. Cooking..."

"You're good at cooking?", unterbrach ich ihn.

"Well, I like it. Doesn't say I'm good at it.", erwiderte er.

"Are you kidding me? He's a great chef. He always sends us to do the groceries while he plans and then makes a five star meal out of scratch.", meinte Thomas, der uns anscheinend zugehört hatte. Victoria neben ihm grinste und nickte.

"You should cook something for us all, while we're still here.", forderte ich ihn auf. Ich weiß nicht woher mein Selbstbewusstsein diesem Mann gegenüber plötzlich kam. Ihr müsst wissen, ich habe eigentlich ziemlich große Probleme, welche ich später noch beleuchten werde, er gab mir aber irgendwie halt. Das machte mir Mut, dass ich irgendwann vielleicht ein normales Leben leben könnte. Es war aber auch sehr beängstigend. Was, wenn er mich zerstören würde? Würde ich es noch einmal überleben?

"Tomorrow evening, 7pm, but you'll have to work a bit too", willigte er ein.

"I'm looking forward to it!", erwiderte ich.

"Me too!", rief Victoria und leckte sich die Lippen. Ich lachte leicht auf. Sie war schon süß und verdammt heiß.

Deswegen hasse ich dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt