Blinded

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Ich hatte nicht allzu viel Zeit darüber nachzudenken, da ich selbst gleich dran war. Wie auch schon letzte Probe wurden alle männlichen Artists aus der Halle rausgebracht, ich machte mir hiermit wirklich Freunde. Aber es war für einen guten Zweck, mein Auftritt soll sie alle kalt erwischen.
Wobei, soll er das wirklich? Ich will Damiano nicht verletzen, ich weiß nicht, wie er reagieren wird...

Ach scheiß drauf, ich habe es jetzt angefangen, ich ziehe es durch.

Glücklicherweise lief alles glatt. Keine Patzer, nichts.

Nach und nach füllte sich die Halle wieder und Tix kam auf mich zu: "What did I miss?", fragte er mit einem Zwinkern.

Ich winkte aber nur ab: "Not much, well, I'll tell you later."

Mit diesen Worten lief ich in Richtung Ausgang, ich musste mich schließlich für den Presseauftritt fertig machen und mein Körper war voll mit Farbe. Den Kack erstmal runterzuwaschen dauert ne Weile.

Zeitsprung, Styling vorbei

Ich trug schwarze Plateauschuhe, eine schwarze Netzstrumpfhose, einen schwarzen Rock (muss ich überhaupt noch die Farbe nennen? I mean so langsam erkennt man ein Schema...😂), ein Bralette mit Spitze, wodurch man meinen Bauch sah, darüber ein lockeres kariertes Hemd, falls mir kalt werden sollte. Ich trug wie immer mein kleines Septum, meine zahlreichen Ohrringe, Ketten und Ringe, sogar makeup war heute angesagt. Jedoch beschränkte es sich auf Mascara, Augenbrauen, leichte Foundation und knallroten Lippenstift, ein echter Hingucker, denn mehr Farbe hatte ich nicht, naja außer meine grünlichen Augen halt. Meine Haare waren ja eh schwarz weiß.

Ich wurde zum Presseauftritt mit einem Bus gefahren, in welchem auch die Artists der anderen Länder waren. Wir stiegen alle zusammen aus und wurden in die richtige Reihenfolge gebracht. Menschen riefen unsere Namen, um uns zu signalisieren, wo wir Interviews führen sollten.

"Lucrezia, why did you pick that outfit?", fragte einer der Reporter.

"It's just somehow me, I found confidence in black. And, well, I basically love that aesthetic.", lachte ich.

"Lucrezia Fuchs, yes, here. Have you found any friends yet? How is your relation with Måneskin?"

Ich war für einen Moment etwas verwirrt, solche Fragen waren doch etwas persönlich.

"Ehm, well, at Eurovision we're all friends. We support each other. And with Måneskin? We're friends, like I said."

Ich lief weiter.

"Lucrezia, you were spotted with lead singer Damiano David, what's your relation with him? Are you guys in a relationship?"

Ich war von dieser Frage schockiert. Das war alles andere, als ich von Interviews gewohnt war.

"I....I,", stammelte ich kurz. "There is no relationship. We're friends.", sagte ich trocken und ging weiter. Ich hielt Ausschau nach Måneskin. Nein, Damiano. Tatsächlich konnte ich ihn ein paar Meter hinter mir entdecken und unsere Blicke trafen sich. Er schaute mich besorgt an, er hatte ähnliche Fragen gestellt bekommen, doch wusste er mehr als ich von uns beiden? Von unserer nicht vorhandenen Beziehung?

Er ging schnell zu mir.

"Did you get the same questions?", fragte er ohne zu zögern.

Ich nickte.

"What are we?", platzte es leise aus mir heraus.

"For now, friends.", sagte er bestimmt.

Irgendwie gab mir das Erleichterung. Endlich ein Plan.

So gingen die Interviews großteils weiter. Ich hatte das Gefühl ich selbst rückte in den Hintergrund, irgendwelche Schlagzeilen aus mir und meinem Umfeld pressen. Traurig.

Glücklicherweise war ich am Ende der Interviewkette angekommen, denn ich hatte Hunger und das gewaltig.

Der restliche Tag verlief recht unspektakulär. Erst am Abend wurde es spannender.

Deswegen hasse ich dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt