Deswegen hasse ich dich

High

Zeitsprung, Abend, musikalische Untermalung: War of hearts - Ruelle

Heute Abend sollte nochmal kurz gefeiert werden, wahrscheinlich wieder mit Karaoke etc. Was erwartet man denn auch, wenn man einen Haufen Musiker feiern lässt?

Ich saß jedoch noch in der Hotellobby und wartete auf Måneskin. Doch dazu wartete eine Schale Erdbeeren auf mich, yummy. Hatte diese extra für mich reservieren lassen.

Doch anstatt der ganzen Band, kam nur Damiano aus dem Aufzug und ich sah ihn fragend an.

"Where is your Fanclub? Thought they'd come as well.", scherzte ich.

"It's right in front of me.", meinte er, als er vor mir stand. Er begrüßte mich mit einer Umarmung. Wir hatten seit unserem kurzen Gespräch während den Interviews nicht mehr geredet, aber ich wollte unseren Status auf dem Freundschafts-Level lassen. Es ist das Beste für uns beide. Auch wenn es mir irgendwo weh tut. Ich konnte nicht einordnen, ob er so fühlte wie ich. Ich weiß, dass er sich um mich sorgt, aber wirklich sowie ich? Aber wie fühle ich denn überhaupt? Wenn ich das nur wüsste, das würde einiges einfacher machen...

"What do you have there?", fragte er neugierig.

Ich antwortete trocken: "Strawberries. Want one?" Und nahm eine zwischen meine Zähne und hielt sie ihm scherzhaft hin.

Überraschenderweise kam er auf mich zu und beugte sich zu mir, sodass sein Kopf ganz nah an meinem war. Ich schaute ihm erst in die Augen, dann auf die Lippen. Ich spürte seinen Atem. Unsere Lippen waren so nah, ich konnte seine Wärme spüren. Trotzdem war ich wie gelähmt. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt in der Lage gewesen wäre mich zu bewegen.

Ganz behutsam biss er die Erdbeere ab und seine Zähne berührten sanft, wahrscheinlich aus Versehen meine untere Lippe. Er zog seinen Kopf zurück und sah mich belustigt an, während er sich die Mundwinkel mit seinen Fingern abwischte. Da ich noch einen Moment brauchte, um das alles zu realisieren, begann Damiano leicht besorgt zu schauen. Doch ich schloss meinen Mund und lächelte verlegen, wurde wahrscheinlich auch etwas rot. Damiano blickte erleichtert und lachte etwas.

"I hope that was...", fing er an, doch ich winkte nur ab und sagte:" I am fine", und lachte selbst leicht.

"So, Are we ready for your task, signora?", fragte er und reichte mir seine Hand.

Ok, er war verdammt sexy, wenn er italienisch redete. Ach und was da grade passiert ist? Das verarbeiten und overthinken wir hier nicht, da sind wir morgen sonst noch beschäftigt, also weiter.

Ich nahm seine Hand und er zog mich hoch. Wir liefen also ein paar hundert Meter zur Rotte und suchten uns eine Stelle, an welcher man nur ca 3 meter ins Wasser springen musste. Da es aber schon dunkel war, erschien es verdammt tief.

"Fuck", entfiel es mir.

"What's wrong?"

Ich zögerte etwas.

"I forgot to buy a swimsuit..."

"Well, I don't mind, and, if it helps, I don't wear any swimwear too.", erwiderte Damiano.

Ohne weiteres Zögern zog ich mich also aus, aber befahl Damiano vorher noch sich umzudrehen. Ich trug einen schwarzen Spitzen-BH und einen etwas knappen Brazilian. Glücklicherweise erlaubte er sich keinen anzüglichen oder dummen Kommentar.

Nachdem Damiano sich ebenfalls von einem Großteil seiner Klamotten befreit hatte, stellte ich mich an den Rand.

Ich konnte zum ersten Mal seinen Oberkörper mit den zahlreichen Tattoos im schwachen Laternenlicht erahnen. Nicht gerade schlecht gebaut...Konzentration Lu!

"I'll film it and send it to the others so they believe us when you say you accomplished the task."

Ich nickte nur und stellte mich an die Kante, schaute nochmal zu Damiano und fragte: "R u already filming?', er zeigte mir einen Daumen nach oben.

Ich atmete einmal tief ein, dann wieder aus, noch einmal ein, und ging einen Schritt nach vorne, sodass ich wortwörtlich den Boden unter den Füßen verlor. Für einen Moment fühlte es sich an, als würde ich fliegen.