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Ich schließe meine Wohnungstür auf und lasse Harry den Vortritt. „Es war schon mal sauberer hier, aber ich habe nicht mit Besuch gerechnet.", entschuldige ich mich und schließe die Tür hinter mir wieder ab.

„Schon gut.", lächelt er und zieht seine Schuhe aus, bevor er sich im Flur umschaut.

„Schön hier.", bemerkt er und streift sich seine Jacke über die Schultern und deutet auf den Haken. „Danke.", lächele ich und nicke, bevor ich mir meine Jacke und meine Schuhe ebenfalls ausziehe.

„Fühl dich wie zu Hause. Das Chaos räume ich heute noch auf, aber ich zeige dir erstmal die Wohnung.", sage ich und deute auf die linke Tür. Nachdem Harry mir zugestimmt hat, gehe ich vor und öffne die Tür zum Wohnzimmer.

„Hier ist das Wohnzimmer und durch den kleinen Durchgang da vorne kommt man in die Küche. Ich bin nicht der beste, was kochen angeht, weswegen ich meistens bei Familie oder Freunden schnorre oder mir beim Lieferdienst was bestelle. Die kennen mich da schon ziemlich gut.", fange ich an und grinse.

„Viel passt hier nicht rein, aber es ist schon das größte Zimmer, deshalb reicht mir die Couch und der Fernseher. Den Esstisch benutze ich eigentlich nur, wenn meine Schwestern zu Besuch sind." Harry nickt nur und hört mir still zu.

„Hier gegenüber ist das Badezimmer mit Dusche, Waschbecken, Waschmaschine und Trockner." Ich lasse Harry eintreten und bleibe in der Tür stehen, während er sich einmal um sich selbst dreht und mich dann anlächelt.

„Süß hier. Ziemlich klein, aber fein." Ich nicke und deute auf die letzte Tür im Flur. „Wie gesagt, die Wohnung ist wirklich nicht groß, aber das hier ist mein Schlafzimmer. Den meisten Platz nimmt jedoch mein Kleiderschrank in diesem Zimmer ein. Danach mein Bett." Ich öffne meine Schlafzimmertür und trete grinsend in meinen Lieblingsraum in der ganzen Wohnung.

„Meinst du nicht, dass dein Bett größer ist, als dein Kleiderschrank?", grinst Harry und lächelt mich an. „Vielleicht ist beides gleich groß, aber ich bin froh, dass das Bett hier noch rein gepasst hat. Wenn auch nur, so gerade eben.", lache ich und stelle Harrys Tasche auf mein Bett.

„Ich räume dir gleich sofort ein paar Fächer in dem Schrank frei und dann kannst du deine Sachen einräumen. Ich schlafe auf der Couch, dann kannst du hier im Bett schlafen. Ich beziehe das Bett gleich noch schnell und nehme meine Sachen ins Wohnzimmer, dass du es dir hier gemütlich machen kannst.", rede ich wie ein Wasserfall und werde rot, als Harry sich ein Lachen verkneift.

"Sorry, wenn ich nervös bin, rede ich viel zu schnell und zu viel.", entschuldige ich mich und spiele mit meinen Fingern.

"Ich finde das irgendwie süß.", nuschelt er, sodass ich ihn fast überhöre. "Aber du musst wegen mir wirklich nicht auf der Couch schlafen. Das Bett ist groß genug für uns beide.", entgegnet er und setzt sich auf die Bettkante. "Nur, wenn es für dich kein Problem ist. Ich will, dass du dich hier wohlfühlst, solange du hier bist.", antworte ich und gehe auf meinen Kleiderschrank zu, um Bettwäsche für Harry rauszuholen. Meine Sachen habe ich erst vor drei Tagen gewechselt, weil ich zu dumm war,
Cola zu trinken und der halbe Flascheninhalt auf der Bettdecke gelandet ist.

Als ich mich wieder umdrehe, lächelt Harry mich nur an und möchte mir den Stapel abnehmen, doch ich schüttele den Kopf.

„Du musst mir nicht helfen, aber danke. Setz dich einfach und guck mir zu, oder geh ins Wohnzimmer.", lächele ich und deute aufs Bett, was dumm ist, da ich genau da dran muss.

„Das ist wirklich lieb von dir, aber ich möchte dir helfen. Immerhin lässt du mich bei dir wohnen.", antwortet Harry und fängt an, meine Bettdecke und mein Kopfkissen zusammenzulegen, bevor er den entstandenen Haufen ordentlich auf den Boden legt und sich dann daran macht, das alte Bettlaken abzuziehen.

Da seit Zayns letztem Besuch auch wieder ein paar Wochen vergangen sind und wer anders sonst nie bei mir schläft, liegt das andere Set im obersten Regal, an welches ich nur mit einem Hocker komme, da Zayn größer ist, als ich und somit auch ohne Hocker dran kommt.

„Harry?", frage ich peinlich berührt und drehe mich zu ihm um, da er locker an das Regal kommen muss, ohne sich nur auf die Zehenspitzen stellen zu müssen.

„Mhh?", brummt er und krabbelt gerade wieder vom Bett runter. „Kommst du da dran?", murmele ich und deute auf besagtes Regal, welches viel zu hoch ist.

Grinsend nickt er und knüllt das Laken zusammen, bevor er zu mir an den Schrank kommt und seine Arme nur anwinkeln muss, um an das Regal zu kommen.

Lächelnd möchte ich Harry die Sachen abnehmen, kriege aber nur das Innenleben in die Hand gedrückt, was ich auf Seite lege, bevor ich mich wieder zu ihm drehe und auf das Laken warte, was Harry zwar in der Hand hält, aber keine Anstalten macht, mir dieses zu geben.

„Kann ich das Bettlaken haben?", frage ich und strecke meine Hand nach ihm aus. Er schüttelt nur den Kopf und macht einen Schritt zurück, während er das graue Laken von mir fernhält.

Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und will mir das Laken schnappen, doch Harry hebt einfach seinen Arm in die Höhe, sodass ich niemals daran kommen werde.

„Harry!", jammere ich und hüpfe vor ihm auf und ab, in der Hoffnung an das Laken zu kommen.

„Louis!", äfft er mich grinsend nach und schaut auf mich herunter.

„Du bist gemein.", murre ich und mache einen Schritt auf ihn zu, sodass wir uns ziemlich nahe stehen und Harry grinsend einen Schritt zurück macht, als ich wieder auf ihn zugehe.

„Ein bisschen vielleicht.", sagt er noch, bevor er rücklings auf das Bett fällt und sich vergebens an meiner Hüfte festhält, sodass ich eher unsanft mit ihm aufs Bett falle.

Harry fängt an zu lachen und rückt weiter aufs Bett, um von mir wegzukommen, was jedoch nicht so gut klappt, wie erhofft, da ich immer noch halb, naja eigentlich ganz auf ihm liege.

„Gib mir das Laken!", jammere ich lachend und versuche an seine Hand zu kommen. „Nein.", entgegnet er und versucht, von mir wegzukommen, was jedoch nicht so gut funktioniert.

Schließlich setze ich mich breitbeinig auf ihn und denke nicht wirklich nach, was ich mache, als ich mich zu ihm vorbeuge und mein Gesicht so nur wenige Zentimeter über seinem Schwebt, dass ich seinen Atem an meinen Lippen spüre.

Da Harry abgelenkt scheint, was ich definitiv auch wäre, wenn ich mich nicht konzentrieren würde, klaue ich ihm das Laken aus der Hand und stoße ein triumphierendes „Ha!", aus, während ich mich aufrecht hinsetze und ich ihn frech angrinse.

Harry schaut mich für einen Moment nur mit roten Wangen an, bevor sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen abzeichnet, was mich schmunzeln lässt.

„Das ist unfair. Du bist viel zu stark.", protestiert er schließlich und setzt sich so gut wie möglich hin. Erst jetzt wird mir so wirklich klar, dass ich auf seinem Schoß sitze, was mir eine gewaltige Röte ins Gesicht schießen lässt und ich schnell von Harry runterkletterte, und mich neben ihn setze.

Sonst werde ich nie so rot, wenn mir etwas peinlich ist. Meistens tue ich das mit einem schlechten Witz ab oder lache, aber diese Situation ist anders. Dieses Knistern zwischen verwirrt mich absolut.

„Ehm soll ich an die andere Seite, damit wir das Bett schnell beziehen können?", fragt Harry und bricht somit das Schweigen.

Ich nicke und breite das Laken in meinen Armen aus, um Harry schließlich die anderen beiden Enden zu geben, sodass wir die Matratze schnell beziehen können, was ziemlich schweigend verläuft.

Es ist keine unangenehme Stille, sondern eher eine, in der wir beide unseren Gedanken nachgehen.

„Möchtest du die linke oder die rechte Hälfte haben?", frage ich leise, als ich mich umdrehe, um das Kopfkissen zu beziehen.

„Die linke, wenn es okay ist." Ich nicke und werfe ihm das Kissen übers Bett zu, welches er locker fängt und schließlich auf die Matratze legt.

Only a matter of time || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt