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Harrys pov:

Zum dritten Mal klingelt Louis' Handy schon, jedoch schläft er so tief, dass er nichts davon mitbekommt.

Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass Louis in meinem Bett eingeschlafen ist. Entweder, weil er vorher über seine mum gesprochen hat oder einfach nur einen miesen Tag hatte.

Vor einer guten Stunde kam Louis zu mir, hat wortlos seine Schuhe ausgezogen und sich halb auf mich gelegt. Dass ich dabei getrunken habe und der halbe Becherinhalt auf seinem Rücken entleert wurde, schien ihn eher weniger zu stören.

Da sein Handy auf dem Tisch liegt, die einzige Sache, die er gemacht hat, bevor er sich zu mir gelegt hat, will ich es zum mindestens auf Stumm schalten, um ebenfalls schlafen zu können, weil es gleich halb elf ist, erkenne ich, dass Zayn ihn versucht anzurufen.

Auch, wenn ich mich leicht unwohl fühle, nehme ich den Anruf ab und räuspere mich leise.

„Louis, endlich. Wo bist du? Ich habe gedacht, ich sollte dich bei dir zu Hause abholen aber dein Nachbar meint, dass du nicht zuhause bist. Wo bist du? Ich mache mir Sorgen.", redet er direkt ins Telefon und ich habe keine Chance, ihn zu unterbrechen.

„Ehm, hey. Hier ist Harry, der aus dem Krankenhaus.", sage ich gähne leise. „Louis ist eingeschlafen, weswegen er anscheinend sein Handy nicht gehört hat.", erkläre ich und hoffe, Louis dabei nicht zu wecken.

„Ist er bei dir? Ich wusste gar nicht, dass du schon entlassen wurdest.", fragt Zayn direkt nach. „Ja er ist bei mir, aber ich wurde noch nicht entlassen. Der Arzt meint, dass ich, wenn ich Glück habe, Mitte Januar hier raus komme. Louis ist vorhin einfach ins Zimmer gekommen und hat kein Wort gesprochen.", antworte ich und höre seinen besten Freund brummen.

„Okay, dann hoffe ich für dich, dass das klappt und sag Louis, wenn er aufwacht, alles Gute zum Geburtstag von mir. Ich komme morgen auf jeden Fall bei ihm vorbei. Also sag ihm, dass er Zuhause sein soll."

„Warte, Louis hat heute Geburtstag?", frage ich und schaue zu dem Wuschelkopf auf meiner Brust.

„Nein, morgen. Wir wollten eigentlich rein feiern. Das machen wir jedes Jahr an unseren Geburtstagen.", erklärt Zayn und ich nicke nur. Auch wenn er mich nicht sehen kann.

„Warum hat er mir nie gesagt, dass er an Weihnachten Geburtstag hat?", frage ich leise und ein wenig schuldbewusst. Ich meine, er kennt meinen Geburtstag, hat mir jedes Jahr gratuliert und ich? Ich weißt fast nichts über ihn.

„Er hat Angst, alt zu werden. Schon im Studium hat er seine Geburtstage gehasst. Er wollte für immer jung bleiben, aber jeder weiß, dass das nicht so gut funktioniert.", will Zayn mich beruhigen.

„Soll ich Louis wecken?", wechsele ich das Thema, doch Zayn lehnt direkt ab. „Nein, schon gut. Schlaf du noch schön." Ohne eine Antwort von mir, beendet er den Anruf und ich lege das Handy wieder zurück auf den Nachttisch, bevor ich meinen Blick wieder zu Louis schweifen lasse.

In den letzten Tagen habe ich vermehrt mitbekommen, wie unter den Pflegern über Louis gesprochen wurde. Meistens ging es dabei um ihn und einen männlichen Patienten, wie sie angeblich dabei gesehen wurden, das Krankenhaus verlassen zu haben. Komischerweise war Louis jedoch zu diesem Zeitpunkt bei mir im Zimmer und wir haben ein Würfelspiel gespielt. Ich glaube zwar nicht, dass das seine eigentlichen Aufgaben als Krankenpfleger sind, aber ich freue mich über seine Anwesenheit.

Ich kann mir vorstellen, dass Louis mittlerweile auch Wind davon bekommen hat und deswegen heute vielleicht mich mehr oder weniger überfallen hat.

Da mein Rücken wieder anfängt, leicht wehzutun, versuche ich mich ein wenig auf die Seite zu legen, ohne Louis zu wecken.

Dass jeden Moment ein Pfleger oder ein Arzt in mein Zimmer kommen könnte, blende ich geschickt aus und ziehe Louis noch emger an mich heran, obwohl dies fast unmöglich ist.

Only a matter of time || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt