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Harrys pov:

Louis hält mir sein Handy entgegen und ich schaue ihn schockiert an. „Was-", fange ich an und stoppe, als er mich fast schon flehend anschaut.

Schließlich nicke ich und nehme leicht unwohl sein Handy entgegen. „Ehm Hallo.", sage ich mit kratziger Stimme und halte meinen Blick hilfesuchend auf Louis gerichtet.

„Omg bist du wirklich Harry? Der Harry, über den mein Bruder bei jedem Treffen spricht und mum jedes mal nur gelächelt hat, weil sie Louis noch nie so über jemanden sprechen sehen hat und sie ihm bis zu ihrem Tot gesagt hat, dass er dich nicht aufgeben soll, obwohl du im Koma liegst und ihn vielleicht gar nicht magst. Warte, ich hoffe du weißt, dass er voll in dich verschossen ist?", rattert sie runter und ich muss mich echt konzentrieren, um alles zu verstehen, da sie ziemlich schnell redet.

„Ehm also drei Sachen. Ja, ich glaube ich bin der Harry und ja ich weiß auch über das letzte Bescheid aber d- eure mum ist tot?", frage ich schockiert und sehe zu Louis, der so aussieht, wie ich mich fühle.

„Kann ich mein Handy wieder haben?", fragt er flüsternd und hält mir seine Hand hin, die ziemlich zittert. Ohne auf das hörend, was seine Schwester gerade sagt, gebe ich Louis sein Handy zurück und beobachte ihn, wie er auflegt und versucht, Tränen zu unterdrücken.

„Komm her.", flüstere ich und breite meine Arme aus. Kurz überlegt er, nickt aber schließlich und dreht sich so, dass er sein Gesicht auf meine Brust bettet.

Keine zehn Sekunden später fängt er an zu schluchzen und ich versuche, ihn ein wenig zu beruhigen, indem ich sachte über seinen Rücken streiche und hoffentlich beruhigende Geräusche von mir gebe.

Louis klammert sich schon fast hilfesuchend an mich, während er immer wieder aufschluchzt, was seinen ganzen Körper zum beben bringt. „Beruhig dich ein bisschen.", flüstere ich traurig und lege eine Hand an seine Wange, wo ich die Tränen mit meinem Daumen wegwische, als er mich mit glasigen Augen anschaut.

Er nickt nur und versucht direkt tief durchzuatmen und seine Tränen wegzublinzeln. Auch, als Louis sich größtenteils beruhigt hat, lege ich meine Hand wieder an seinen Rücken und ziehe ihn zurück gegen meine Brust.

Hoffentlich bemerkt er nicht, wie mein Herz anfängt, schneller zu schlagen, da diese Situation zwar neu, aber viel zu schön ist.

„Sie- sie ist vor zwei Monaten gestorben. Deswegen war ich auch nicht hier. Ich war überfordert mit meinen Gefühlen und habe mir im Vollsuff mein Bein gebrochen. Ich bin morgens mit einem Gibs im Krankenhaus aufgewacht und war froh, dass ich meinen Rausch ausschlafen durfte. Ich weiß nicht, wie ich ins Krankenhaus gekommen bin, aber eigentlich ist es mir auch egal. Mein Bein ist nicht so wichtig, außerdem geht es dem wieder blendend. Aber der Schmerz, dass meine mum nun wirklich nicht mehr bei mir ist und mir keine Ratschläge mehr geben kann, tut mehr weh, als alles andere.", schluchzt er und krallt sich an meinem Shirt fest.

„Das tut mir leid, Louis.", flüstere ich und vergrabe meinen Kopf in seinen Haaren.

Sie riechen nach Apfel, was mich leicht schmunzeln lässt. „Ich konnte ihr alles erzählen, mum war alles für mich. Sie kannte mich in und auswendig und jetzt ist sie einfach weg. Ich weiß, ihr geht es jetzt besser, ohne die Schmerzen, ohne die ständigen Medikamente.", murmelt er und fängt an, Kreise auf meiner Hüfte zu malen. Ob es Absicht oder unbewusst ist, weiß ich nicht.

Die daraus entstehende Gänsehaut blende ich aus und schließe genüsslich die Augen, während ich Louis immer noch mit meiner Hand auf seinem Rücken beruhigen zu versuche.

„Irgendwann wird es besser. Versprochen.", wispere ich und lächele, als Louis leicht nickt und sich anscheinend für seine Verhältnisse ein wenig gemütlicher hinlegt, was mehr Körperkontakt bedeutet, wenn das überhaupt möglich ist.

Only a matter of time || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt