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Liam findet es wohl witzig, mich mit Fragen aus Geschichte zu quälen, wobei er weiß, dass ich keine Ahnung von sowas habe.

Harry neben mir ist natürlich das reinste Naturtalent und auch alle anderen haben bis jetzt fast jede Frage richtig beantwortet.

„Harry-", murmele ich und versuche seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Was ist los?", entgegnet er und dreht sich mit dem Kopf zu mir. „Das macht keinen Spaß." Meinen Kopf lege ich auf seine Schulter und greife unter dem Tisch nach seiner Hand, die ich zusammen mit meiner auf seinen Oberschenkel lege.

„Die Stunde geht nur noch zehn Minuten. Das schaffst du schon. Vielleicht hat Liam Erbarmen mit dir und lässt dich in Ruhe.", lächelt Harry und drückt meinen Kopf von seiner Schulter.

Verwirrt schaue ich ihn an und will gerade zu einem Satz ansetzen, doch mein bester Freund hat wohl eine bessere Idee und will mich mit der nächsten Frage quälen.

„Wie heißt der Mann, der 1498 den Seeweg nach dem ‚gewürzreichen Indien' fand?
A) Christoph Columbus
B) Vasco da Gama oder
C) Fernando de Magellan"

Endlich mal eine Frage, bei der ich mir ziemlich sicher bin und nicht nur raten muss, weil ich nur Jahreszahlen hatte. Selbst mein Geburtsjahr muss ich ja manchmal ausrechnen. Was weiß ich dann, wann die Französische Revolution begann?!

"Vasco da Gama?", antworte ich eher fragend, doch Liam lächelt mich an und hebt den Daumen in die Höhe.

"Aus dir ist doch was geworden.", lacht er und sucht nach der nächsten Frage. "Ey!", rufe ich aus und verschränke die Arme vor der Brust.

"Aus mir ist ne Menge geworden. Nur kein Geschichtsgenie. Ich kann dir eine Menge Sachen aufzählen, worin ich besser bin als du.", provoziere ich ihn und vielleicht auch mich selbst ein wenig.

"Klar.", antwortet Liam und Harry greift wieder nach meiner Hand. "Das glaube ich dir aufs Wort.", flüstert Harry und grinst mich zweideutig an.

"Die Toiletten stehen noch.", entgegne ich und lächele ihn an. "In der Pause, ja?"

Eigentlich dachte ich das nur als Scherz, aber wenn Harry das möchte, habe ich natürlich nichts dagegen.

"Louis!" Plötzlich steht Liam vor uns und ich lächele ihn ertappt an. "Ja?"

"Hast du uns irgendwas mitzuteilen?", fragt er und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Ich denke nicht, dass es andere interessiert, worüber ich mich mit meinem Freund unterhalte.", entgegne ich und lehne mich im Stuhl zurück.

Liam verzieht nur das Gesicht und schüttelt dann den Kopf. "Manchmal frage ich mich echt, warum ich gerade mit dir befreundet bin. Die andere Frage, die ich mir stelle ist, wie Harry es mit dir aushält."

"Weil ihr beide nicht ohne mich könnt und man mit mir wirklich viel Spaß hat. Vielleicht deswegen?" Liam nickt und dreht sich wieder um, während ich Harrys Blick auf mir spüre und mich schließlich zu ihm drehe.

Er setzt gerade zu einem Satz an, wird aber von der Schulklingel unterbrochen, die signalisiert, dass die Stunde vorbei ist.

"Sind Sie in der nächsten Stunde noch da?", fragt ein Mädchen vor uns und dreht sich zu uns um.

"Was habt ihr da?", entgegnet Harry lächelnd und deutlich entspannter als noch vor der Stunde. "Sport mit Mister Payne. Danach Mathe mit Miss Brown.", erwidert sie und Harry dreht sich fragend zu mir.

"Miss Brown ist die Lehrerin, von der ich dir eben erzählt habe. Und ob du bei Sport mit Liam dabei sein möchtest, ist deine Entscheidung.", lächele ich und Harry nickt.

Only a matter of time || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt