-Jimins Sicht-
Ein paar Tage später war es dann soweit, die Koffer meiner Eltern standen abfahrbereit vor der Tür und meine Großeltern wünschten ihnen bereits eine gute Fahrt. Ich hingegen konnte nur ein kleines Lächeln zustande bringen, worauf mich meine Mutter fest in den Arm nahm. Nachdem ich mich ebenfalls von meinem Vater verabschiedet hatte, sie mit fröhlichen Gesichtern ins Auto gestiegen waren und schließlich am Horizont verschwunden waren schloss ich mühselig die Tür und ließ mich in eine feste Umarmung ziehen. Meine Großeltern waren schon immer sehr besorgt um mich, ein Grund warum sie mich die nächsten Wochen nicht alleine lassen wollten. Schließlich zog ich mich seufzend in mein Zimmer zurück um Jungkook eine Nachricht zu hinterlassen, dass meine Großeltern angekommen waren. Er mochte sie nicht wirklich, da er wie ich vor ihnen ebenfalls verheimlichte das er sich zu den männlichen Geschlecht hingezogen fühlt und seiner Ansicht nach sollte man so etwas wichtiges nicht verstecken. Deshalb war er auch einer der wenigen auf unserer Schule von denen man wusste das er schwul ist, es war am Anfang eine schwere Phase doch nach und nach störte es die Leute immer weniger und mein bester Freund konnte sein Leben in Ruhe weiterleben. Als ich mein Handy anschließend an die Seite lege richtet sich mein Blick aus dem Fenster und ich sehe wie sich der Himmel immer mehr verdunkelt und einzelne Regentropfen vom Himmel fallen. Seufztend stehe ich anschließend auf, als mein Name laut durch das Treppenhaus gerufen wird und mich somit zwingt nach unten zum Abendessen zu kommen. Mit schleppenden Bewegungen komme ich schließlich in der Küche an, im Augenwinkel sehe ich wie das Essen bereits angerichtet auf dem Tisch steht. Mit einem dankbaren Lächeln setze ich mich somit auf meinen Platz und warte bis meine Großeltern sich ebenfalls gemütlich genug fühlen um anzufangen zu essen. Ein paar Minuten vergingen mit unsinnigen Gesprächen, vergangenen Geschichten aus der Kindheit meines Großvaters und dem Lachen wegen witzigen Sprüchen die während des Erzählens entstanden. Doch schließlich kam die gefürchtete Frage, die meine Oma ganz unwissend stellte "Hast du denn schon eine Freundin gefunden? Ich bin sicher die Mädchen stehen Schlange bei dir." mein Essen verschluckend schaue ich sie mit großen Augen an, ehe ich mich wieder fange und ich ihr mit zitternder Stimme antworte. "n-nicht wirklich nein." Das leicht enttäuschte Gesicht meiner Oma lässt die Schuldgefühle in meiner Brust anschwillen und lässt sie anschließend nur noch mehr werden, als sie diese bestimmten Worte ausspricht. "Du hast uns nur noch nie jemanden vorgestellt, es gab doch sicher jemanden mit dem du etwas mehr als Freundschaft hattest. Wir sind dir doch nicht peinlich, oder?" erneut weiten sich meine Augen ehe ich hastig zu sprechen beginne. "Nein! So ist es nicht wirklich, es ist nur so dass ich-" mein Satz stockt als ich mit den Worten ringe die drohen ihren Weg aus meinem Mund zu verlassen. Es ist nur so, dass ich eigentlich schwul bin und ich natürlich schon ein paar Jungs hatte mit denen ich ein paar Monate in einer Beziehung war. Aber ihr seid gegen meine Sexualität also wird euch das sicher nicht gefallen. Fragend ziehen meine Großeltern ihre Augenbrauen hoch, verwirrt über die Stille die sich im Raum ausgebreitet hat. "Ich will einfach sicher sein das ich...die richtige Person gefunden habe bevor ich sie euch vorstelle." Schließlich richte ich meinen Blick vorsichtig auf meine Gegenüber die nur verstehend lächeln. "Die richtige wird kommen Schatz, versprochen" ihre liebevolle Stimme lässt ein unangenehmes Gefühl in meiner Brust entstehen. Die richtige wird bestimmt nicht kommen. Nickend beende ich mein Essen, meine Stimmung bereits nicht mehr in der besten Verfassung. "Danke für das Essen" mit einer kurzen Verbeugung richte ich mich anschließend wieder in Richtung meines Zimmers, doch bevor ich den ersten Fuß auf die Treppenstufen setzten kann ertönt die Stimme meines Großvaters. "Jimin" seine Stimme lässt meinen Körper erstarren und meinen Kopf sich in seine Richtung drehen lassen. "Ja?" verunsichert warte ich auf seine nächsten Worte. "Wir haben dich sehr lieb, bitte mach dir nicht so viele Sorgen um Beziehungen. Du bist noch jung, du hast dein Leben noch vor dir. Und jetzt schlaf schön." die sanften Worte werden liebevoll gesprochen, ein Lächeln ensteht dabei auf meinen Lippen. "Danke, ich habe euch auch lieb. Es ist schön das ihr hier seid." Ebenfalls lächelnd gucken wir uns still an, ehe ich beide zum letzten mal an diesem Tag anschaue und in meinem Zimmer verschwinde. An der Tür herunterrutschend entsteht ein trauriges Lächeln auf meinem Gesicht, was sich schnell in ein verzweifeltes verändert und Tränen in Bahnen still meine Wangen hinunter laufen. Sie werden nie wieder mit mir reden wenn sie es herausfinden...sie werden mich von ihrer Familie verstoßen und ich werde nie wieder ihr geliebtes Enkelkind sein. Warum ist die Welt so grausam? schwankend richte ich mich nach ein paar Minuten auf, stütze mich an der Tür ab und falle erschöpft ins Bett. Morgen ist ein neuer Tag, alles wird gut wenn ich nur daran glaube. Und mit diesen Gedanken falle ich in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich am Morgen mit dunklen Augenringen erwachen werde.Am nächsten Tag
Fertig gemacht für die Schule, schließe ich leise die Tür ab und gehe friedlich schlendernd zur Bushaltestelle. Auf dem Weg zur Haltestelle, richte ich meine Klamotten und stecke mir meine "Musikstöpsel" wie sie meine Mutter nennt in die Ohren. Ein paar Minuten lang warte ich leise summend mit mehreren Menschen auf den Bus, der schließlich quietschend eintrifft und alle sich beeilen gute Plätze zu ergattern. Ich quetsche mich schnell durch die Masse, sodass ich einen gemütlichen Sitzplatz am Fenster abbekomme, mit einem Lächeln im Gesicht schaue ich verträumt in die noch dunkle Umgebung außerhalb des Fahrzeuges. Als der Bus schließlich, nachdem alle Passagiere eingestiegen sind los fährt, brauchen wir nicht lange um an der Schule anzukommen. Als ich schließlich als einer der letzten aussteige und mich durch das Schulgebäude begebe bemerke ich in meinem Augenwinkel einen Schatten hinter mir, der mir schnell ein ungutes Gefühl verleiht. Kopfschüttelnd und meine Paranoia ignorierend laufe ich weiter die Gänge entlang bis ich schließlich einen harten Ruck an meinen Schultern verspühre und zügig in einen abgedunkelten Klassenraum gezogen werden. Doch sobald ich einen überraschten Schreih ausstoßen will wird mir augenblicklich eine Hand vor den Mund gehalten und mein zappelnder, sich wehrender Körper wird noch stärker in die Mangel genommen. Ein leises verängstigtes Wimmern entweicht meinen Lippen und mit einem eher unsanften Ruck befinde ich mich mit dem Rücken gegen eine Wand gedrückt, warscheinlich direkt vor meinem Kidnapper. Ängstlich drücke ich meine Augen zusammen, bis ich einen Finger um mein Kinn spüre der es sanft anhebt. Vorsichtig öffne ich daraufhin meine Augen, nur um meinen Gegenüber geschockt anzustarren. "Mach deinen Mund zu und schau mich nicht so geschockt an" die tiefe Stimme des Jungen lässt eine sofortige Gänsehaut über meiner Haut ausbreiten, mein Mund schließt sich jedoch auf den groben Befehl hin. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus bei meinem verängstigten Anblick, seine Zunge schnellt hervor um sich über die Lippen zu lecken und seine Augen huschen prüfend über mein Gesicht. "W-was willst du Yoongi?" abgelenkt von seinem Verhalten stottere ich nur schnell den ersten für mich logischsten Satz der mir einfällt, bei dem sich ein faules Lächeln auf dem Gesicht meines Gegenübers bildet. "Wie geht es deinen Großeltern?" meine Frage ignorierend stellt er mir ebenfalls eine entgegen, mein Gesichtsausdruck zeigt Verwirrtheit bei dieser persönlichen Frage. "G-gut denke ich?" meine Stimme klingt fragend und ich schaue ihn verwundert an. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus was mir augenblicklich ein ungutes Gefühl verschafft. "Haben sie sich schon gut eingelebt bei dir?" seine Stimme erklingt gefährlich im Raum, ehe er zügig weiterspricht. "Weißt du, es wundert mich ja das sie überhaupt Zeit mit dir verbringen wollen. Waren sie nicht homophob? Oh ja und wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht bist du seit einigen Jahren schwul, daran sollte sich nichts geändert haben oder?" Seine Augen glitzern hinterhältig und mein Mund jetzt entgültig offen. "W-was willst du damit sagen" meine Stimme zittert auffällig und ich merke wie meine Sicht langsam vor Tränen verschwimmt. "Du hast doch ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, nicht wahr? Mit Sicherheit wissen sie von deiner Sexualität." grinsend spricht er ungerührt weiter, eine unheimliche Idee zu was das hier führt bildet sich in meinem Kopf. Mein Schweigen veranlasst ihn weiter zureden bis schließlich die gefürchteten Worte seinem Mund entkommen. "Oh sie wissen es nicht?" scheinheilig spricht er mir die Worte entgegen während Tränen langsam aus meinen Augen laufen und er fort fährt. "Es wäre ja eine Schande wenn sie es herausfinden würden...also" seine Stimme klingt hochnäsig als er sich zu mir vorbeugt und mir langsam ins Ohr spricht, sodass mein Atem stockt. "Wie viel bist du bereit zu opfern?"
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Das Drama beginnt...👀
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𝐓𝐡𝐞 𝐓𝐫𝐮𝐭𝐡 𝐔𝐧𝐭𝐨𝐥𝐝 - 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧
RandomABGESCHLOSSEN Eine High School Liebesgeschichte auf eine etwas andere Art und Weise... Jimin hat ein wichtiges Geheimnis, er ist schwul. Yoongi, sein ehemaliger bester Freund und jetzt größter Erzfeind weiß davon. Außerdem kann sich der Ältere ebenf...