Kapitel 7 - 지민

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-Jimins Sicht-
In meinen Gedanken versunken schließe ich nach mehreren Versuchen schließlich die Tür auf, das Haus ist abgedunkelt und ein eisiger Wind lässt mich unkontrolliert zittern. Mühselig verschließe ich die Tür, streife unordentlich meine Schuhe ab und begebe mich auf wackeligen Beinen in die Küche. Mein benommener Blick wanderte durch den Raum, etwas weißes blitzt in meinem Augenwinkel auf und ich erkenne einen kleinen Zettel. "Wir sind schnell einkaufen gefahren, mach's dir gemütlich. Haben dich lieb!" leise murmele ich die Worte vor mich hin und zerknittere das Blatt Papier in meiner Hand, ehe mich die Erkenntnis trifft. Ich bin alleine. Ungewollt knicken langsam meine Beine ein, mein Körper fällt schlaff gegen den Tresen zu Boden. Mein Rücken an der Kücheninsel anlehnend schaue ich mit verschwommener Sicht in die Leere. Regen tröpfelt geräuschvoll auf die Straßen, der verdunkelte Himmel ist bewölkt und zeigt wie in meinem Leben momentan keine Chance auf Sonnenschein. Keine Chance auf Hoffnung. Und plötzlich bricht alles auf mich hinein, Tränen laufen mir unaufhaltsam über die Wangen, mein Schluchzen erfüllt das ganze Haus und mein Körper fängt unkontrolliert an zu zittern. Was soll ich jetzt machen? Das Ereignis der letzten Minuten wie in einem Film spielt sich schließlich bildlich vor meinen Augen ab.

Rückblick
Kalte Augen schauen in meine, sein Blick ist starr auf mich gerichet. "Oh sie wissen es nicht?" scheinheilig spricht er mir die Worte entgegen, meine Tränen laufen langsam aus meinen Augen und flüsternd fährt er scheinheilig fort. "Es wäre ja eine Schande wenn sie es herausfinden würden...also" seine Stimme klingt hochnäsig als er sich zu mir vorbeugt und mir langsam ins Ohr spricht, sodass mein Atem stockt. "Wie viel bist du bereit zu opfern?" Mein Mund öffnet sich sprachlos, verzweifelt versuche ich die richtigen Worte zu finden doch kein einziger Laut entweicht mir. Augenbrauen hochziehend verweilt sein Blick weiterhin auf mir und seine Hände hängen untätig an seinen Seiten herunter. "W-warum tust du mir das an?" gebrochen hauche ich ihm diese Worte entgegen, meine Tränen lassen meine Sicht entgültig verschwimmen und ich meine kurzeitig leichte Schuldgefühle in seinen Augen wahrzunehmen. Kopfschüttelnd verstecke ich meinen Kopf in meinen Händen, meine Beine zittern durchgehend und ich kann mich kaum noch aufrecht halten. "Hör zu, das hier wird ganz einfach verlaufen. Wenn du das tust was ich von dir will kriegen deine Großeltern nicht mit das du auf Männer stehst. Das ist eine ganz einfach zu befolgende Sache, oder?" Weiterhin kopfschüttelnd verlässt schließlich der erste Schluchzer meine Kehle, die im ganzen Klassenzimmer ertönt. "Scheiße" höre ich ihn leise flüstern, bevor ich höre wie er einen tiefen Atemzug einnimmt. "W-wir sehen uns" ich merke wie seine Stimme ungewollt zittert, doch das nächste was ich vernehme ist ein Knartzen der Tür und ein kurzes Poltern ehe sie sich entgültig schließt. Verängstigt öffne ich meine Augen und schaue mich benommen im Raum um, mein Blick heftet sich automatisch auf die Tür und erwartet das er zurück kommt. Der Junge dem ich einst am meisten vertraut habe. Ich merke wie mir erneut die Tränen kommen, schnell wische ich über meine nassen Augenwinkel und ziehe mir die Kapuze über den Kopf. Mit einem zittrigen Atemzug fange ich den Weg aus der Schule an, ab nach Hause, einfach so weit weg wie möglich von ihm.

Mit Kopfschmerzen erwache ich schließlich aus meiner Starre, der Regen prasselt stets weiter und ich schaue erschrocken zur Tür als ich das Klappern der Schlüssel höre. Schnell versuche ich mich aufzurichten, meine weichen Beine geben fast nach als ich mich schwerfällig die Treppe hoch schleppe. An meiner Zimmertür angekommen humpele ich schnell ins Bad und verschließe die Tür gerade noch rechtzeitig als ich das öffnen meiner Zimmertüre höre. "Jimin Schatz, wir sind wieder da!" die fröhliche Stimme meiner Oma ertönt und als ich zu einer Antwort ansetzten will, bekomme ich nur heißer leise Worte heraus. So schnell wie es geht richte ich mich auf und laufe zur Dusche um diese anzustellen um den Eindruck zu verschaffen, dass ich sie nicht gehört habe und somit nicht antworten kann. Kurz drauf höre ich wie sich meine Zimmertür wieder schließt und seufzte erleichtert auf, meine Augen wandern zur Dusche und anschließend auf den Boden. Schweigend betrachte ich meine Füße, ehe ich die Willenskraft aufbringe und einen Blick in den Spiegel riskiere. Meine Augen werden größer als ich mein Spiegelbild betrachte, meine Wangen sind ungesund rot, meine Augen sind rötlich und geschwollen und mein restliches Gesicht ist krankhaft blass. Erneut kommen mir Tränen auf, die ich diesmal jedoch einfach hinnehme und sie schniefend laufen lasse. Müde ziehe ich nach einigen Minuten meine Anziehsachen aus, begebe mich schwerfällig in die Dusche und lasse das Wasser über meinen Körper fließen. Meine Muskeln entspannen sich nach mehreren Sekunden augenblicklich und ich schließe erschöpft meine Augen. Doch ich reiße sie Sekunden später wieder auf, als ich das Gesicht einer ganz bestimmten Person vor mir sehe. Während ich zittrig ausatme vergrabe ich meinen Kopf in meinen Händen, mein Herz füllt sich leer an und ich habe das Gefühl auf meiner Brust liegen eine Tonne Steine. Nicht wirklich gründlich eingeseift stelle ich nach einer langen Zeit die Dusche schlussendlich ab, steige mit einem Handtuch um der Hüfte auf den Boden und ziehe mir langsam meinen Lieblingspyjama an, in dem ich mich wollig seufztend verstecke. Erschöpft schmeiße ich mich schließlich auf mein Bett, meine Hausaufgaben und meine Großeltern sind komplett vergessen während ich fast sofort meine Augenlieder schließe, sobald ich auf der weichen Matratze aufkomme. Mich gemütlich in mein Kissen kuschelnd lasse ich den Tag unkommentiert an mir vorbeiziehen und mich in einen tiefen hoffentlich traumlosen Schlaf fallen.

Auf der anderen Seite der Stadt, nur ein paar Straßen entfernt von Jimin, lag ein Junge ebenfalls im Bett nur nicht allzu erschöpft wie der Jüngere. Still kullern mehrere Tränen aus seinen Augen hinaus, die er immer wieder wütend von seinen Wangen abstreift. Seine Schuldgefühle überrennen ihn aufs neue, jeden Blick den er auf eine andere Ecke des Zimmers richtet wird von einem weiteren real aussehenden Tagtraum verfolgt. Seine Brust zieht sich zusammen als er immer wieder das verweinte, verzweifelte Gesicht des Jüngeren sieht das ihn ununterbrochen mit der gleichen gebrochenen Stimme einen Satz fragt. "Warum tust du mir das an?" erneut kneift der ältere Junge seine Augen zusammen, ein lautes Jammern verlässt schließlich seine Lippen. "E-es tut mir so leid...a-alles was ich in diesem Moment wollte war dich in den Arm zu nehmen, dich nie wieder loszulassen und dir immer wieder sagen wie sehr ich dich liebe..." seine Stimme bricht schließlich und seine Erschöpfung holt ihn ebenfalls ein. "Bitte vergib mir irgendwann..." und mit diesem Satz fällt er in einen von Albträumen gesteuerten Traum.
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Für die meisten ist das Ende warscheinlich verwirrend, aber im Laufe der Geschichte klärt sich das gesamte Geschehnis allmählich auf

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𝐓𝐡𝐞 𝐓𝐫𝐮𝐭𝐡 𝐔𝐧𝐭𝐨𝐥𝐝 - 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt