„Ich?", frage ich nach und kann mir einen kritischen Ton nicht verkneifen.
„Wie soll ich ihn für eine Sache gewinnen, von der ich nicht die geringste Ahnung habe?“, füge ich hinzu und beuge mich weiter nach vorn. Die anderen Gäste sitzen ein gutes Stück von uns entfernt. Sie essen, trinken und lachen. Doch ich fühle ich beobachtet. Ich senke die Stimme.
„Auch wenn meine Eltern in der Organisation einst das Sagen hatten, so kann ich dir nur sagen, dass sie mich unwissend zurückgelassen haben!“, knurre ich. Es macht mich wütend, dass er mich für diese Sache förmlich benutzen will, obwohl sie mir schon so viel Leid einbrachte.
Law beugt sich nach vorn, er will meine Hand berühren und zu mir sprechen, doch ich entziehe mich dem Ganzen und greife nach meinem Wasser.
„ Du setzt aufs falsche Pferd, Law!“, murmele ich bitter und nehme einen kräftigen Schluck. Die Sache ist mir unbehaglich, meine Kehle ist staubtrocken. Ich kann ihm nicht helfen, ich weiß nicht wie. Meine eigenen Eltern täuschten mich mein ganzes Leben lang. Mein Verstand ist anscheinend beschränkter, als ich es mir selbst eingestehen möchte. Law hingegen ist intelligent. Er hat Macht und Ansehen in der Organisation. Ich wäre ihm nur ein Klotz am Bein. Eine Gefahr, die den gesamten Plan ins wanken bringen würde.
Law beobachtet mich über sein Weinglas hinweg. Seine Miene ist ausdruckslos, doch seine Augen funkeln. Ich hoffe dieses Funkeln ist nicht der Wut geschuldet. Ich winde mich unter seinen Blicken. Vorerst bin ich Law ausgewichen, doch er würde mir sicher keine Wahl lassen.
„ Du träumst davon, Eustass und mich zu verlieren sagtest Du?", durchbricht Law plötzlich die Stille. Ich sehe ihn an und nicke zögerlich.
„Dann ist dies deine Chance es tatsächlich zu verhindern! Denn wenn du mir nicht hilfst wird dein Traum Realität! ", sagt er und lehnt sich zurück. Wütend sehe ich ihn an. Dieser Mistkerl! Er nutzt meine Ängste um mich zu überzeugen.
Unauffällig sehe ich mich im Raum um, mein Blick wandert von einem Tisch zum anderen. Im Restaurant herrscht ein reges Treiben. Niemand achtet auf uns und doch fühle ich mich unwohl und beobachtet. Muss er für ein solches Gespräch einen solchen Ort wählen? Bei meiner Unachtsamkeit würde mir noch etwas herausruschten, was nicht für andere Ohren bestimmt ist.
„Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“, flüstere ich gereizt. „Red ist mir fremd. Ich kenne kaum Jemanden, auch wenn mich sicher alle kennen werden. Ich kann nichts ausrichten, Law.“
„Du hast schon mehr für uns alle getan, als du denkst, Elenore!“, antwortet Law mir bestimmt und seine Augen beginnen wieder zu funkeln. Nicht vor Wut sondern vor Freude und Erregung.
„Denn du lebst!“, fügt er hinzu. Ich dagegen verstehe nicht ganz.
„Und warum ist das so wichtig?“, hake ich interessiert nach, denn ich kann mir nicht vostsellen, was meine Existenz mit dem bevorstehenden Putsch, mit Red und den ganzen Mitgliedern zu tun hat. Ich kann mir nicht vorstellen warum mein Leben schon so viel zu dem Plan beigetragen haben soll.
Der Halbgott sieht mich belustigt an und nimmt einen weiteren
Schluck seines blutroten Weines. Ich komme mir dumm vor. Ist es denn wirklich so offensichtlich?„Du, meine Liebe bist das Symbol!“, antwortet mir der Halbgott, doch er klärt mich damit keines Weges auf.
„Ein Symbol?“, frage ich ungläubig nach.
Law schüttelt den Kopf
„DAS Symbol!“, wiederholt er flüsternd. „Du bist die letzte Überlebende deiner Familie, du lebst obwohl du nach all den Qualen tot sein solltest. Du gibst ihnen Hoffnung. Ein Sinnbild, für das es sich zu kämpfen lohnt. Wenn du dem Boss trotzen konntest, wenn er ein so junges Ding nicht töten konnte, dann ist er schwach!“
Ich lache kurz auf.
„ Das ist einfach absurd! Ich bin ein Niemand, ich bin nichts wert und ich kann diesen Leuten, die wollen das alles ein Ende hat auch nicht helfen. Meine Existenz allein machte mich noch lange nicht wertvoll!",spotte ich. Law reibt sich mit den Fingern durch den Bart an seinem Kinn. Seine Mundwinkel zucken kurz nach oben. Auch er scheint bemerkt zu haben, dass seine Worte einen religiösen Touch hatten.
„ Sie sehen dich als Symbol. Sie sehen dich so, weil sie es wollen. Dich zu sehen, wie du aufrecht in unseren Reihen lebst. Wie du alles überstanden hast gibt Ihnen im stillen Hoffnung. Sie wollen dich nicht an oberster Stelle sehen. Sie wollen den Boss ganz unten sehen. Sie wollen ihn dort, wo er dich haben wollte! Durch dein Überleben, haben sich viel mehr Mitglieder von ihm abgewandt. “, erklärt mir Law. Jetzt erst verstehe ich. Auch wenn ich zu diesen Leuten keinen persönlichen Bezug habe. Sie sicher die abscheulichsten Dinge getan haben und Einiges in ihrem Leben bereuten, so sind viele von ihnen sicher nicht freiwillig in dieser Lage. Denn auch ich leistete meinen Beitrag für Red. So wie es meine Eltern auch taten, doch sie und auch ich machten das nicht freiwillig. Viele verrichteten ihr Werk, nur um nicht selbst Opfer zu werden und um ihre Familien zu schützen. Wenn sie unbedingt wollen, dann soll ich eben dieses Symbol für sie sein.
„Und Kid? Ihm reiche ich als Symbol nicht aus?", frage ich nach. Law erwähnte ihn zu Beginn des Gespräches. Ich soll ihn für seine Sache gewinnen.
„Er traut mir nicht!“, antwortet Law barsch. „Ich brauche ihn allerdings! Er hat die besten Kontakte zum Boss! “
„Wie soll ich dir da behilflich sein? Er ist stur! Ich glaube kaum, dass ich ihn überzeugen kann wenn er so ablehnend zu dir und deinem Vorhaben ist!“, antworte ich betrübt.
„ Überzeuge ihn, dass du mir traust. Das tust du doch oder?", fragt law nach. Ich nicke. Ich will das Alles ein Ende hat. Kid litt schon oft genug, auch wegen mir und ich will nicht, dass mein Traum irgendwann zur Realität werden würde.
„Trotzdem wird es schwierig ihn zu überzeugen!“, teile ich meine Bedenken mit.
"Das glaube ich nicht! “, antwortet Law. „Immerhin ist er in dich verliebt!“
Mein Herz blieb für einen Augenblick stehen. Hatte Law das gerade tatsächlich gesagt?
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Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)
FanfictionElenore, eine junge Frau mit einem schlechten Leben. Sie ist steht's bemüht ,doch die Zukunft hält nichts Gutes für sie bereit... oder doch? Sie kämpft für die Zukunft, gegen die Vergangenheit und auch für Liebe. Sie kämpft vor allem gegen sich selb...