Releases The Panic

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Mein Körper ist unglaublich schwer und kraftlos. Dieser Zwischenfall hat alle Energie aus mir gezogen. Das Adrenalin hat sich verflüchtigt. Ich schlafe zitternd ein.

Ich spüre , dass ich auf einen weichen Untergrund gelegt werde ,der sanft nachgibt. Kid hat mich wohl hier her getragen. Zögerlich öffne ich die Augen und blicke mich um. Das gedimmte,  warme Licht einer kleinen Lampe erhellt den Raum ,in dem ich mich befinde. Ich liege auf einem Bett, eingewickelt in die rote Jacke, die nach dem roten Riesen duftet. Ich strecke meine Hand aus und streiche über den weichen Stoff der dunklen Laken. Ich bin nicht in meinem Bett.

Kid erscheint in meinem Blickfeld. Er geht an ein großes Fenster, neben einem  schwarzen Kleiderschrank und zieht die Vorhänge zu. Er trägt nur Jeans. Der Oberkörper ist unbegleitet.

Ich sehe das breite, muskelbepackte Kreuz und die trainierten Oberarme.

Warum bin ich hier?

Er dreht sich zu mir herum. Schnell und ertappt schließe ich die Augen. Er soll denken ich schlafe noch. Ich merke wie er Richtung Bett geht. Wie er sich auf die andere Seite legen will. Doch er hält inne.  Überlegt sicher , ob er mit jemanden Unwürdigen, wie mir ,das Bett teilen würde.

Ich höre ihn tief Luft holen. Bevor sich die Matratze neben mir langsam senkt. Einige Augenblicke liege ich so da. Traue mich nicht einmal zu atmen. Doch dann öffne ich die Augen einen kleinen Spalt. Kann verschwommen die Umrisse von Kid erkennen . Wie er, mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt, auf dem Rücken liegt und die Decke betrachtet. Er bemerkt mich nicht. Ich öffne meine Augen komplett und lasse einen Blick über ihn schweifen. Die Brust ist breit und durchtrainiert. Die Bauchmuskeln sind  gut zu erkennen. Diese roten Haare, die helle Haut. Ein durchweg schöner Mann, denke ich.

Ein Mann ,der mich eben noch gepackt hatte. Mich erwürgen wollte.

Warum bin ich hier?

Warum liege ich immer noch schützend verpackt  in seiner Jacke ? Warum hat er mich mitgenommen?

„Warum bin ich hier?", flüstere ich diesmal meinen Gedanken aus. Kid dreht den Kopf zu mir blickt mir fest in die Augen. Er dreht sich auf die Seite. Nun liegen wir Gesicht an Gesicht.

„Ich wollte dich nicht allein lassen.", sagt er und rückt noch ein Stück näher an mich heran. Er schluckt.

„Ich habe schlechte Neuigkeiten, Elenore. In dem Brief ,den ich dir brachte, steht nichts Gutes.", sagt er und legt seine Hand auf meine Schulter.

Mein Atem beschleunigt sich. Panik setzt sich in meinen Gedanken fest.

„Worum geht es?", frage ich mit brüchiger Stimme.

Kid stützt sich auf seinem Unterarm ab und beugt sich leicht über mich. Seine Hand auf meiner Schulter rutscht auf meine Wange.

„Es tut mir leid, Elenore .Ich habe Alles versucht um dich davon fern zu halten, aber ich habe es nicht geschafft.", sagt er und wendet den Blick beschämt ab.

Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ein Kloß schnürt mir die Kehle zu.

Soll ich exekutiert werden?

Einatmen, ausatmen.

Einatmen, ausatmen.

Ich spüre die Panik in mir.

Ich kann sie nicht ignorieren .

„Worum geht es?", frage ich wütend, da Kid mir immer noch keine genauere Antwort gegeben hat.

Er schluckt erneut.

Es kostet ihn Überwindung, es mir zu sagen. Was ist los?

„ An Weihnachten findet ein Maskenball statt. Eine Veranstaltung der Organisation." sagt er ruhig.

Ich reise die Augen auf.

Nein.

Einatmen, ausatmen.

Einatmen, ausatmen .

Doch es bringt Nichts.

Die Panik bricht aus. Ergreift Besitz von mir. Macht mich zu einer willenlosen Marionette.

Ich winde mich aus Kid's Griff, reise die rote Jacke von meinem Körper.

Ich will hier weg, will meiner Panik ihren Lauf lassen.

Ich wollte ihm nie wieder begegnen.

Doch nun ist ein  erneutes Aufeinandertreffen mit dem Boss unausweichlich.

Hastig versuche ich aus dem Bett zu steigen. Doch Kid hält mich schmerzhaft am Handgelenk fest und zieht mich zurück auf den dunkeln Stoff. Ich wehre mich mit Händen und Füßen. Will ihn treten. Lasse mich von meiner Panik führen .

Einatmen, ausatmen.

Einatmen, ausatmen.

Ich schreie, schreie einfach. Füttere die Panik in mir.

Kid packt beide Handgelenke und drückt sie, neben meinem Kopf,  auf die Matratze. Er lehnt sich mit seinen Körper auf mich, damit ich mich nicht mehr wehren kann.  

Doch mein Körper tobt weiter. Ohne Erfolg. Kid ist zu stark.

Einatmen, ausatmen.

„Du hast versprochen ,ich werde ihm nie wieder unter die Augen treten müssen.", schreie ich ihm entgegen, Angstschweiß läuft meine Stirn hinab.

Kid kneift angestrengt die Augen zusammen. Er verfestigt seinen Griff.

„Ich weiß! ", schreit er und ich kann seine Verzweiflung deutlich hören.

Mein Herz schlägt viel zu schnell. Mein Brustkorb hebt und senkt sich zügig.

„Es tut mir leid, Elenore. Ich dachte ich kann dich von ihm fern halten, dich vor ihm beschützen ,wie ich es dir einst versprochen habe.", flüstert er und vermeidet es mir in die Augen zu blicken.

Sein Stolz ist verletzt.

„Doch ich habe versagt.", gesteht er sich, mit brüchiger Stimme ,ein.

Die Panik verschwindet. Verwandelt sich in Mitgefühl. Kid wollte mir nie etwas Böses. Ich wehre mich nicht mehr.

„Ich werde mit dir kommen , Heat und Killer auch. Wir lassen dich nicht allein. Wir gehören doch zusammen. ", sagt er sanft und löst seine eine Hand von meinem Handgelenk, um mir über die Wange zu stzusammen.

„Wir stehen das gemeinsam durch ,Elenore.", flüstert er.

Meine Tage sind ab jetzt nummeriert.

Mein Leben befindet sich in einem Countdown.

Der schlimmste Tag wird noch kommen.

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt