Race

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Er will mich erschießen, denke ich.

Er will mich auslöschen, denke ich.

Er will mich erlösen, denke ich.

Panisch krieche ich rückwärts über den Kies. Ich bin nicht weit vom roten Riesen entfernt. Ich muss entkommen. Schmerzhaft bohren sich die spitzen Steine ich meine Handflächen.

Ich versuche ihm zu entkommen.

Versuche, dem Tod von der Schippe zu springen.

Kalter Schweiß läuft mir den Rücken hinunter. Ich schluchze unaufhörlich und bebe am ganzen Körper. Ich kenne ihn kaum. Was hat er vor? Ich habe Todesangst. Würde er mich verschonen, wenn ich um Gnade flehe?

Ich sehe ihn an. Er ist verletzt. Er ist wütend.  Den Revolver hält er fest in der Hand. Er kommt auf mich zu. Schritt für Schritt kommt der Tod näher. Ich habe aufgegeben zu entkommen. Kraftlos liege ich am Boden.

Vielleicht ist es mein Schicksal. Vielleicht ist es besser so.

Ob es weh tun wird?

Werde ich den Knall, der austretenden Kugel , hören können?

Ich schließe die Augen. Ich habe es akzeptiert. Das ist mein Ende.

Ich höre jeden Schritt des roten Riesen. Der Kies knirscht . Das Geräusch scheint immer lauter zu werden. Er kommt näher. Er ist fast bei mir. Doch das Geräusch verstummt nicht.

Es zieht an mir vorbei. Es wird leiser. Verwundert öffne ich meine brennenden Augen. Ich blicke über die Schulter und sehe den Mann mit dem roten Haar. Er würdigt mich keines Blickes. Er steuert den schwarzen Pick Up an.

Die Tür öffnet sich erneut. Killer kommt heraus gestürmt . Er versucht Kid einzuholen. Versucht ihn daran zu hindern einzusteigen. Rauschend vernehme ich die Worte von Killer. Er will Kid aufhalten, doch er schafft es nicht. Kid fährt lautstark davon.

Was ist los?

Wo will er hin?

Mein Herz rast. Mein Magen dreht sich. Meine Gedanken kreisen.

Ich erblicke den blassblauen Haarschopf. Der große Mann lehnt in der Tür. Er ist zugerichtet. Was habe ich getan?

Die beiden Gestalten gehen zum roten Wagen und steigen ein.

Wie in Trance, eile ich zum Wagen. Ich will , dass sie mich mitnehmen.

Ich höre ,wie der Motor gestartet wird. Ich reiße verzweifelt an der Tür. Ich trommle auf die kalte Oberfläche, doch der Wagen fährt davon. Einige Meter verfolge ich ihn, bis ich einsehe, dass es sinnlos ist.

Weinend und voller Angst lassen sie mich zurück.

Kid will zu Law, denke ich.

Er will ihn auslöschen.

Ich weiß es.

Ich spüre es.

Ich blicke zur Seite. Ich sehe Killer's Motorrad. Ich muss, vor ihnen, zu Law gelangen. Ich muss ihn warnen.

So schnell ich kann, laufe ich in die Werkstatt. Mein Magen schmerzt. Ich habe das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Ich stürme zu den Spinten, der Männer. Ich reise die Tür auf. Meine Finger wandern über den unordentlichen Inhalt. Zeitschriften ,Zigaretten, Schrauben, Stifte, Bonbons, doch kein Schlüssel. Ich reise krachend den zweiten Spint auf. Wieder werde ich nicht fündig.

Was, wenn er den Schlüssel bei sich hat?

Ich knalle die abgegriffene Tür zu. Ich bette meine Stirn an das kalte Metall. Ich atme stoßweise. Ich kneife die Augen zusammen.

Ich muss ihnen nach. Ich muss sie aufhalten. Wütend schlage ich ,mit den Fäusten ,auf die Oberfläche. Das Krachen hallt durch die gesamte Werkstatt.

Erschöpft blicke ich zur Seite. Die Tränen verschleiern meine Sicht, doch ich erkenne sie genau. Ich erkenne eine Jacke. Sie liegt auf der Werkbank. Sie ist aus Leder, mit Schulterpolstern, sie ist für Motorradfahrer.  Ich stürzte zu ihr und krame in den Taschen. Ein Schauer läuft meinen Rücken hinab ,als ich den Schlüssel ergreife.

Ich muss mich beeilen, denke ich.

Wie betäubt renne ich zum Motorrad. Ich starte es und fahre davon.

Bei jedem Gangwechsel ruckt mein Körper auf dem Sitz nach hinten. Die Beschleunigung ist spürbar. Die Kraft der Maschine ist zu hören. Die kalte Luft pfeift lautstark um meine Ohren. Sie lässt meine Gesichtshaut brennen. Mein kurzes Haar weht im Wind. Die Augen kann ich kaum offen halten.

Ich fahre bei Rot. Ich fahre durch Seitengassen. Ich quetsche mich an parkenden Autos vorbei. Ich muss schneller sein als sie. Ich muss Law warnen.

Der Verkehr ist stockend. Viele Menschen fahren von Arbeit nach Hause. Sie verpesten die Straßen. Sie verstopfen sie. Ich muss durch die halbe Stadt ,um zu Law zu gelangen. Ich muss durch die Rush Hour.

Fluchend halte ich an einer langen Schlange. Die Ampeln sind auf Rot. Im  Schneckentempo zwänge ich mich durch die kleinsten Lücken. Ich versuche, in der Schlange ,nach vorn zu kommen. Law müsste bald nach Hause kommen, denke ich.

Mein Blick fällt auf einen Wagen. Diese rote Farbe. Ich würde ihn unter Tausenden erkennen. Ich dränge mich zur Seite. Ich fahre über den Fußweg. Hupend warne ich die Fußgänger. Ich halte Ausschau nach dem riesigen schwarzen Wagen von Kid, doch sehe ihn nicht. Er kann nicht weit sein.

Mit rasendem Herzen fahre ich über die Kreuzung. Ich nehme anderen die Vorfahrt. Hupend und fluchend lasse ich die anderen Menschen hinter mir. Ich verschwinde die Straße entlang. Es ist mir egal, denke ich.

Endlich sehe ich ihn. Sehe ,wie er halsbrecherisch die Spur wechselt. Wie er hupend viel zu schnell fährt. Sehe ,wie er sich wegen seiner Wut in Gefahr bringt.

Ich bin  schneller, denke ich.

Ich schalte einen Gang runter und beschleunige noch einmal. Ruckend setzt sich die Maschine unter mir in Bewegung. Der Motor brüllt. Das Vorderrad hebt sich leicht vom Asphalt ab. Ich komme dem schwarzen Wagen näher. Ich überhole ihn.

Ich blicke zur Seite. Ich sehe ,wie der rote Riese mich betrachtet. Wie sein Blick wütend auf mich gerichtet ist. Er versucht schneller zu sein, doch es gelingt ihm nicht.

Ich treibe die Maschine weiter an. Kid wird hinter mir immer kleiner. Es tut mir leid, denke ich.

Der Scheinwerfer des Motorrades erleuchte den Waldweg ,zum Haus des Halbgottes. Hastig steige ich ab. Ich parke es mitten auf dem Weg. Ich sehe ihn. Ich sehe den Halbgott, wie er gerade aus seinem Wagen steigt. Panisch rufe ich ihn und laufe zu ihm. Ein Fiepen legt sich auf meine Ohren. Ich sehe, wie sich seine schönen, schmalen Lippen bewegen. Spüre, wie er mich leicht schüttelt.

„Du musst verschwinden!", schreie ich und ziehe an seinem teuren Mantel.

Ich ziehe ihn Richtung Haus. Ich will ihn nach Drinnen bringen. Ich will ihn beschützen.

Geschockt drehe ich mich um, als ich den Wagen von Kid höre.

„Er hat eine Waffe.", offenbare ich Law .

Seine Augen weiten sich. Er ergreift meine Hand und zieht mich mit sich. Zügig begeben wir uns ins Haus.

Bevor er die Tür hinter uns schließt fällt mein Blick erneut auf den Mann mit flammend rotem Haar.

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt