Permission

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Der Blick des roten Riesen hat sich in meine Gedanken gebrannt. Ist er wieder wütend auf mich? Stumm schreite ich neben dem Halbgott her. Immer noch hält er meine Hand. Das gute Gefühl, welches von der Berührung ausgeht mischt sich unter meine Gedanken. Er schenkt mir damit etwas Zuversicht.

Für Außenstehende könnten wir wie ein Paar wirken. Wie Liebende, die einander vertrauen und sich schätzen. Wie Menschen, die Haus und Bett teilen. Die intime Details von einander kennen, doch wir sind nur Sklavin und Besitzer. Es wurde durch einen Vertrag besiegelt. Nie wird Liebe zwischen uns entstehen.

Law spricht nicht mit mir, doch ich spüre deutlich seine gelegentlichen Blicke, die auf mir ruhen. Was er wohl von mir denkt?

Als wir das Haus erreichen, hat es aufgehört zu schneien. Alles ist in eine dicke Hülle der weißen Kristalle gehüllt. Dieser Anblick ist unglaublich schön. Könnte ich ihn doch nur genießen.

Law schließt die Tür auf. Wir klopfen uns den reinen Schnee von den Schuhen und treten ein. Eine angenehme  Wärme umhüllt uns sofort. Sie vertreibt die Kälte, die in unseren Körpern steckt. Sie dringt allmählich in uns ein.

Ich fühle mich, als hätte ich einen tagelangen Fußmarsch hinter mir. Die nie enden wollenden Strapazen der letzten Tage habe meine Kraft geraubt.

Ich ziehe mir die Mütze vom Kopf und die Handschuhe von den eisigen Fingern. Vorsichtig entferne ich den Schal von meinem Hals. Ich öffne meinen Mantel, den Law mir von den Schultern zieht, um ihn aufzuhängen.

„Geh duschen, es wird dir gut tun." , empfiehlt er mir ruhig, entledigt sich ebenfalls seines Mantels und verschwindet dann in der Küche. Einen Moment lang stehe im Flur, bevor ich in das Bad tretet.

Unachtsam lasse ich meine Kleider zu Boden sinken, bis ich nackt bin. Ich steige unter die Dusche und drehe das warme Wasser auf. Schmerzhaft brennt es für einen Moment an Händen, Füßen und Gesicht, bevor Entspannung eintritt. Ich lasse die Wärme in meinen ausgekühlten Körper eindringen.

Ich spüre, wie die Wassertropfen auf meinen Kopf und die Schultern trommeln. Ich habe die Augen geschlossen. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen. Kid. Ich habe Angst den roten Riesen erneut verloren zu haben. Dieser Blick, er war voller Hass. Er mag es nicht wenn Law  bei mir ist, doch er stößt mich von sich. Er treibt mich regelrecht zum Halbgott. Aber warum?

Der Spiegel ist beschlagen , als ich aus der gläsernen Kabine steige. Mit dem Handtuch wische ich über die Oberfläche um mir Sicht zu verschaffen. Mein Spiegelbild sieht fürchterlich aus. Schell wende ich mich wieder ab. Ich trockne meinen Körper, wickle das Handtuch um mich und verlasse das Badezimmer. Leise steige ich die Treppe empor. Ich will mich neu einkleiden.

Doch auf der obersten Stufe halte ich inne. Law steht in seinem Schlafzimmer und legt sein Oberteil ab. Neugierig blicke ich auf seinen unbekleideten Oberkörper. Meine Augen folgen den schwarzen Linien auf seiner Brust. Sie bleiben an den Muskeln hängen und huschen  zu seinen Augen. Diese Farbe.

Langsam mache ich noch einen Schritt. Meine Hand umschließt fest den Knoten meines Handtuches. Ich senkte den Blick. Ich will nicht, dass er mich so ansieht. Ich will an ihm vorbei. Ich will in das kleine Zimmer. Ich habe ihn betrachtet . Ich habe Etwas getan, was ein Sklave sicher nicht darf.

Ich bleibe stehen, als Law meinen Namen ruft. Meine Finger krallen sich noch fester in den Stoff. Auf wackeligen Beinen drehe ich mich um. Mit gesenktem  Blick trete ich in die Tür seines Schlafzimmer. Das ist nicht richtig, denke ich.

Einige Momente passiert nichts. Stumm stehe ich da. Ich traue mich nicht zu ihm zu blicken. Seine Präsenz ist spürbar, stark und ganz nah. Angestrengt schließe ich die Augen. Ich darf nicht.

„Warum siehst du mich nicht an?" fragt er deutlich in die Stille hinein, doch ich antworte ihm nicht. Weiter stehe ich unterwürfig vor ihm.

Ich zucke zusammen, als ich spüre, dass er meine freie Hand ergreift.

Ich öffne die Augen, als ich etwas Warmes und Weiches spüre. Haut. Verwundert blicke ich zu meiner Hand. Eine Gänsehaut bildet sich auf einem gesamten Körper. Das Verlangen kommt zurück. Ich blicke auf meine Hand. Ich sehe, wie sie in mitten der schwarzen Lieben, die ein Herz bilden, auf Law's Brust ruht.

Ich spüre den kräftigen Herzschlag, klar und rhythmisch. Ich sehe die reine, gebräunte Haut. Ich darf diese Schönheit berühren. Mein Herz schlägt schneller. Es ist nicht richtig, denke ich.

Wie in Trance beginnt sich meine Hand zu bewegen. Mit den Fingerspitzen fahre ich die dunklen Linien nach. Vorsichtig fahre ich über die Bauchmuskeln. Warum lässt er Es zu?

„Sieh mich an!", befiehlt er mir und diesmal zögerte ich nicht.

Ich blicke zu ihm empor. Ich will die Farbe seiner Augen sehen. Ich will in ihnen lesen können, warum er Es zulässt . Warum darf ich ihn berühren?

Meine Gänsehaut verstärkt sich noch mehr, als ich sein leichtes Grinsen bemerke. Sein Blick und seine gesamte Mimik wirken entspannt.

„Du darfst mich ansehen und berühren! Ich erteile dir hiermit die Erlaubnis dazu!", sagt er und legt seine Hand in meinen Nacken. Verwundert sehe ich ihn an.

Ich löse meine Hand von dem Knoten meines Handtuches und bette sie ebenfalls auf Law's Brust. Ich stelle mich auf Zehenspitzen und recke ihm mein Kinn entgegen. Schnell lasse ich meine Finger in seinen Nacken gleiten. Ich spüre deutlich die Gänsehaut, die sich durch meine Berührungen auf seine Haut bildet.

Kräftig zieht er mich das letzte Stück zu sich und drückt seine Lippen besitzergreifend auf Meine.

Ich habe die Erlaubnis erhalten.

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt