Keuchend stehe ich im Zimmer. Ich lecke über meine geschwollenen Lippen. Der Geschmack ,nach Kaffee, haftet noch an meiner Zunge. Meine Wangen glühen. Ich bin erhitzt.
Lustlos löse ich den Knoten , der das Handtuch an meinen Körper hält. Fast lautlos fällt es zu Boden. Achtlos lasse ich es liegen und schreite zur Couch. Nackt setze ich mich auf das weiche Polster. Ratlos verharre ich in meiner Position.
Warum tut er mir das an? Warum hat er aufgehört? Erschöpft reibe ich mir über die Augen. Ich muss schlafen. Ich brauche Ruhe. Ich ziehe die Reisetasche zu mir . Ratschend öffne ich den Reißverschluss. Ich benötige Kleidung.
Der Halbgott hat an Alles gedacht. Pullover, Shirts, Hosen, Socken, Mütze, Schal, Handschuhe. Alles ist fein säuberlich gefalten. Die Kleidung ist modern und neu. Ich greife erneut in die Tasche und stutze, als ich sie herausziehe. Unterwäsche.
Der BH ist seidig und mit Spitze besetzt. Zwischen den Körbchen sitz ein glitzernder Stein. Die Farbe lässt mich grummeln.
Rot. Mein Blick gleitet von der Unterwäsche zu meinem Finger. Das kleine 'R' strahlt in der Farbe ,der Unterwäsche. Warum muss es Rot sein?
Ich streife mir ein weinrotes Shirt über und schlüpfe in den roten Slip, der ebenfalls mit Spitze versehen ist. Die Kleidung passt perfekt. Der weiche Stoff schmeichelt meinem Körper. Wie konnte Law die passende Größe herausfinden?
Ich lösche das Licht und schreite zur Couch. Ich lege mich hin und werfe die flauschige Decke über mich. Das Licht der Laterne dringt durch die zarten Vorhänge. Ich brauche keine Angst zu haben, denke ich.
Das Verlangen ist noch nicht verschwunden. Es lodert wie ein Feuer in mir. Wäre ich stark, dann würde ich mir nehmen wonach mein Körper verlangt. Doch ich bin nicht stark. Ich bin schwach. Ich bin seiner nicht würdig. Es ist im klar geworden. Er will mich nicht mehr. Grübelnd sinke ich in einen traumlosen Schlaf.
Als ich wach werde ,muss ich mich einen Moment lang orientieren. Meine Augen sind etwas geschwollen von den vielen Tränen. Ich fühle mich kränklich. Die Kälte hat mir zugesetzt.
Ich schlüpfe in eine der Hosen. Eine helle, leicht ausgewaschene Jeans. Den roten BH lege ich ebenfalls an. Ich streiche über die Kleidung. Ich fühle mich wohl. Sie ist schlicht und unaufdringlich.
Auf Socken schleiche ich an dem Schlafzimmer des Halbgottes vorbei. Vorsichtig steige ich die Stufen hinab. Ich will ihn nicht wecken, falls er noch schläft.
In der Küche treffe ich Law nicht an. Ich blicke zur Uhr an der Wand. Es ist gegen drei Uhr nachmittags. Ich beschließe Kaffee zu kochen und auf ihn zu warten.
Ich fülle das feine Pulver in den Filter und starte die Maschine. Ich freue mich bereits auf das heiße Getränk. Unweigerlich kommen die Erinnerungen an den Kuss zurück. An den leicht bitteren Geschmack, den Law hinterließ. Seufzend setze ich mich auf die gepolsterte Bank. Ich wollte mehr. Wann werde ich es bekommen? Wann ist später?
Leise tropft der Kaffee in den gläserneren Krug. Ich beobachte die Maschine bei ihrer Arbeit. Ich vernehme ein Geräusch. Neugierig gehe ich zur Tür und stecke den Kopf hinaus. Ist er wach?
Im Flur erblicke ich ihn. Er kommt nicht ,wie erwartet ,aus seinem Schlafzimmer. Er kommt von Draußen. Ich lehne mich in die Tür und betrachte ihn. Sein Haar ist unter einer dunklen Mütze versteckt. Nur vereinzelt sieht man ein paar schwarze Haarsträhnen. Er trägt eine Sportjacke und Laufhosen. Kräftig klopft er sich den Schnee von den Schuhen. Die weiße Pracht landet auf dem Abtreter, um dort zu schmelzen.
Er schlüpft aus den Schuhen und legt seine Jacke ab. Seine Wangen sind leicht gerötet. Auch die Nase trägt einen leichten Schimmer. Er war joggen. Er hält sich fit. Er lebt gesund, denke ich.
Der Halbgott erblickt mich und schreitet auf mich zu. Seinen Augen blitzen auf. Ob er auch an das zwischen uns denken muss?
Knisternd reicht er mit eine Papiertüte. Es duftet nach frischen Brötchen. Mein Magen beginnt zu knurren. Ich sehe noch, wie er im Bad verschwindet. Ich werde das Essen vorbereiten, denke ich.
Ich stelle Teller und Tassen auf den Tisch. Ich öffne den Kühlschrank. Frisches Obst, Säfte ,eine Platte mit Wurst und Käse, Marmelade und viele weitere Lebensmittel sind vorhanden. Law hat alles gut vorbereiten lassen.
Das Geräusch der zischenden Kaffeemaschine mischt sich mit dem Geräusch der Dusche, welches aus dem Bad dringt. Ich versuche zwanghaft nicht an ihn zu denken. Versuche nicht in Phantasien zu verfallen. Rhythmisch klopfe ich mit den Fingernägeln auf die Tischplatte. Ich brauche Kaffee. Ich bin nervös.
Meine Antworten rücken näher. Die Gedanken an Law drängen sich dazwischen. Sie lenken mich ab. Ich darf mich nur auf meine Fragen konzentrieren.
Ich hebe meinen Blick, als sich die Tür öffnet. Law tritt ein, bekleidet mit Jeans und einem eng anliegenden Pullover. Seine Haare sind noch nass und leicht zerzaust. Seine Augenringe haben wieder die übliche Farbe angenommen. Er ist erholt. Er ist bereit meine Fragen zu beantworten.
Law nimmt den Krug aus der Halterung und schenkt uns den duftenden Kaffee ein. Ich lasse ihn nicht aus den Augen. Er setzt sich mir gegenüber und nimmt sich eines der Brötchen. Er schneidet es auf, streicht Butter und Marmelade darüber. Anfordern blickt er zu mir. Zögerlich bereite ich mir mein Essen zu. Mein Hunger ist verschwunden.
Knisternd beiße ich ein Stück Brötchen ab. Die Süße ,der Marmelade, verbreitet sich in meinem Mund und löst ein paar Glücksgefühle aus. Ich genieße es. Die warme Umgebung, der heiße Kaffee, den Duft des Halbgottes, seine Anwesenheit. Solche Momente würde ich gern häufiger erleben.
Die Teller sind bis auf ein paar Krümel geleert. Im Krug befindet sich nur noch eine kleine Pfütze des heißen Getränks. Wortlos räumen wir ab. Der Tisch ist leer und sauber. Ängstlich setze ich mich erneut. Mein Herz rast. Ich bekomme meine Antworten.
Der Halbgott sitzt mir wieder gegenüber. Ich blicke in sein schönes Gesicht. Kein Grinsen liegt auf seinen Lippen. Das Stahlgrau seiner Augen wirkt hart. Ist er ebenfalls nervös? Stumm sitzen wir uns gegenüber. Die Zeit ist gekommen.
Als ich zu meiner ersten Frage ansetzten will, unterbricht mir der Halbgott.
„Bevor du deine Fragen stellst, will ich dir eine Geschichte erzählen! Vielleicht werden dir die Meisten deiner Fragen beantwortet.", sagt er ruhig und lehnt sich nach hinten. Er verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mir starr in die Augen.
Schluckend nicke ich.
Ich bin bereit.
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Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)
FanfictionElenore, eine junge Frau mit einem schlechten Leben. Sie ist steht's bemüht ,doch die Zukunft hält nichts Gutes für sie bereit... oder doch? Sie kämpft für die Zukunft, gegen die Vergangenheit und auch für Liebe. Sie kämpft vor allem gegen sich selb...