Der kalte Wind trifft beißend auf meine geröteten Wangen, doch er will sie einfach nicht abkühlen. Beschämt senke ich den Blick. Der Halbgott soll es nicht sehen. Er soll nicht sehen, dass Es mir gefallen hat.
Der rote Riese hatte es nicht meinetwegen getan, denke ich. Er tat es aus Neid. Er hatte deutlich gemacht, zu wem ich gehöre. Damit Law mich in Frieden lässt. Warum hat er es auf diese Weise gezeigt?
Der gepflasterte Weg zur Eingangstür kommt mir heute länger vor. Ich spüre deutlich ,wie sich Law's Blick in mich bohrt. Ich schlucke. Was denkt er jetzt wohl über mich? Ich hebe erst den Blick, als ich Law's Füße erblicke, die in schwarzen Lederschuhen stecken. Sein Duft hüllt mich ein.
Ich bin schwach.
Meine Augen blicken in Seine stahlgrauen. Sie zeigen keine Regung. Haben wie üblich diesen gelangweilten und leicht müden Ausdruck. Ich zucke leicht zusammen, als ich die kalte und nasse Nase von Bepo an meiner Hand spüre. Doch den Blick wende ich nicht von Law ab. Ich kann einfach nicht. Diese Schönheit.
Abwesend streichle ich Bepo über den Kopf. Spüre sein weiches Fell zwischen meinen kalten Fingern. Law's Augen scheinen mir die Angst vor dem weißen Monster zu nehmen. Meine andere Hand krallt sich in den schwarzen Lederriemen meiner Umhängetasche.
Soll ich Etwas sagen? Ihn begrüßen?
Der Halbgott wendet sich plötzlich ab und schreitet den langen Gang entlang. Ich stehe unschlüssig in der Tür, warte auf ein Zeichen ihm zu folgen. Doch ich bekomme Es nicht. Er verschwindet hinter der Tür am Ende des Ganges. Ich schlucke. Hat sich, mit Kid's Aktion ,unsere Abmachung für nichtig erklärt? Ich brauche das Geld.
Ein Pfeifen welches aus dem Raum dringt, in dem er gerade verschwunden ist, lässt meine Gedanken verpuffen. Das weiße Monster neben mir setzt sich freudig in Bewegung. Meine Angst kehrt zurück. Ich habe gar nicht bemerkt das Bepo bei mir geblieben ist. War ich so sehr auf Law fixiert? Ich weiche ein Stück zurück, trete durch die Eingangstür wieder ins Freie. Der Wind umspielt meine Nase. Bepo kommt auf mich zu und schnappt nach mir. Panisch schreie ich auf. Will mich weg drehen. Doch das weiße Monster hat meinen schwarzen Mantel fest zwischen den riesigen und spitzen Zähnen. Er zieht mich spielerisch wieder ins innere des Hauses. Hastig schließe ich die Tür, lasse mich starr vor Angst den Gang entlang ziehen. Zu der Tür hinter der sich der Halbgott befindet.
Schliddernd komme ich in der Küche zum stehen. Bepo lässt von mir ab und verschwindet ins Wohnzimmer. Ich erblicke den Halbgott, wie er an seinem Schreibtisch steht und noch Etwas in eine Aktentasche packt. Von der Seite kann ich sehen, dass er wieder diese Brille trägt.
Ich bin schwach.
Da er beschäftig ist beschließe ich, meine Mantel abzulegen. Ich streife die Mütze vom Kopf und lege Alles säuberlich über einen der Stühle , an dem großen Tisch. Ich höre deutlich, wie Law's teure Schuhe über das Parkett schreiten. Höre, wie er näher kommt. Schnell drehe ich mich rum. Ich will ihn sehen. Ich will nicht angreifbar sein, indem ich ihm den Rücken zudrehe.
Er ist mir schon so nahe. Ich sehe nur noch, wie seine tätowierten Hände nach meinem grauen Schal greifen. Ich will Abstand zwischen uns bringen. Doch er hält mich einfach fest. Ich blicke zu ihm auf. Versinke wieder in den stahlgrauen Augen. Ich schlucke.
Ich bin schwach.
Zärtlich entfernt er den warmen Stoff von meinem Hals. Entledigt mich meines Schals. Ich kann es einfach nur ,kaum atmend, hinnehmen. Ich kann mich nicht wehren. Ich zeige keine Stärke. In diesem Moment bin ich dankbar, dass die Würgemale, welche mir der rote Riese beigefügt hatte, nicht mehr zu sehen sind. Dieser Blick, dieser Duft.
Warum lässt er mich so schwach werden?
Akkurat legt er meinen Schal zusammen und legt ihn auf den Tisch ab. Er wirkt entspannt und konzentriert. Warum spricht er nicht mit mir? Als er sich mir wieder zuwendet ,versuche ich seinen Blick auszuweichen. Ich drehe den Kopf zur Seite und blicke aus einem der riesigen Fenster nach draußen.
Doch lange wirkt er nicht. Er legt einen Finger unter mein Kinn. Dreht meinen Kopf mit Leichtigkeit zu sich. Ich atme tief ein.
Ich bin schwach.
Sein Daumen wandert zu meiner Lippe, streicht sanft darüber. Genau betrachtet er die Stelle, die er einst behandelt hatte. Leicht unzufrieden betrachtet er sie. Bemerkt sicher, dass eine Narbe zurück geblieben ist. Ich bin nicht perfekt , wie er es sicher verlangt.
„Du kannst deinem Freund ausrichten, dass ich mir keine Befehle erteilen lasse.", sagt er gelangweilt. Sein Blick wandert von meiner Lippe zu meinen Augen. Ich schlucke hart. Mein Freund. Sofort schweifen meine Gedanken zu dem Kuss. Zu dem körperlichen Kontakt. Zu den Schmerzen ,die mir der rote Riese zugefügt hatte.
Was sind wir?
„ Er ist nicht mein Freund!", sage ich nicht wirklich überzeugend. Von Law bekomme ich nur ein Schnauben. Er beugt sich zu mir herunter. Kommt meinen Lippen bedrohlich nahe. Ich schließe die Augen. Erwarte einen Kuss.
Ich bin schwach.
"Selbst ,wenn er dein Freund wäre. Ich mache das, was mir gefällt.", raunt er gegen meine Lippen. Ich spüre, den leichten Kontakt seiner Lippen mit Meinen. Doch er ist so schwach, ich kann das Gefühl nicht einordnen, nicht einfangen. Kid's Kuss klebt noch immer dominant auf meinen Lippen. Der Gedanke an den roten Riese lässt mich erschaudern.
Ich bin schwach.
Law entfernt sich von meinen Lippen. Ich will bereits erleichtert ausatmen, doch in freue mich zu früh. Seine Lippen wandern zu der empfindlichen Stelle, hinter meinem Ohr. Ich vernehme deutlich seinen ruhigen Atem. Er setzt einen federleichten Kuss auf diese Stelle. Ich schließe angestrengt die Augen. Ich will nicht, dass dieser Kontakt den Kuss vom roten Riesen verdrängt. Diese Gefühle übertrifft.
Doch ich bin schwach.
Ich atme genüsslich ein. Nehme den Duft der herben Blutorange in mich auf. Schließe die Augen, lasse Es einfach geschehen. Darf ich es genießen ? Kid wäre sicher nicht begeistert.
Schneller als mir lieb ist, löst sich der Halbgott von mir. Er nimmt mich an der Hand. Ich bekomme, bei dieser unschuldigen Berührung ,eine Gänsehaut. Lasse mich einfach und willenlos von ihm führen. Wohin will er mit mir?
Ich bekomme Angst, doch diese ist unberechtigt. Er führt mich in eine kleine Abstellkammer, zeigt mir mein Arbeitsmaterial. Er trägt mir noch die Aufgaben ,für heute auf. Nimmt sich seine Aktentasche und verschwindet mit dem Befehl, ich soll auf ihn warten. Er wäre am Abend zurück. Ich nicke. Er verlässt das Haus, lässt mich unschlüssig im hellen Gang stehen.
Ich bin schwach.
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Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)
FanfictionElenore, eine junge Frau mit einem schlechten Leben. Sie ist steht's bemüht ,doch die Zukunft hält nichts Gutes für sie bereit... oder doch? Sie kämpft für die Zukunft, gegen die Vergangenheit und auch für Liebe. Sie kämpft vor allem gegen sich selb...