Eine Millionen. Eine Menge Geld ,für eine Person wie mich. Kraftlos lasse ich meine Oberkörper nach hinten fallen. Weich sinke ich in die Matratze. Mein Blick bleibt starr an der weißen Decke hängen.
Kid hätte Alles für mich getan. Er hätte mich gekauft. Ich fühle mich schuldig. Er kannte mich nicht. Law kannte mich nicht und trotzdem waren sie bereit Alles für mich zu geben. Sie waren bereit geschnappt zu werden. Sie waren bereit, wegen mir ,bestraft zu werden.
Kräftig massiere ich meine Schläfen. Ich will den Kopfschmerz vertreiben, doch es gelingt mir nicht.
„Wann fahren wir zurück?" , frage ich in die Stille hinein. Von Law vernehme ich ein Schnauben.
„Du willst zu deinem rothaarigen Freund. Habe ich Recht?" , fragt mich der Halbgott. Ich seufze.
„Ich weiß nicht." , gestehe ich ihm.
Natürlich würde ich Kid gern sehen, um mit ihm zu sprechen. Andererseits will ich vorerst Alles von Law erfahren. Ich will seine Geschichte verstehen.
„Ich schätze es genügt, für heute.", sagt der Halbgott.
Etwas enttäuscht stimme ich ihm zu. Meine Gedanken sind zu chaotisch. Ich muss sie ordnen.
„Was hältst du von einem Spaziergang?" , fragt er anschließend.
Ich stimme ihm erneut zu, doch diesmal mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Die Kälte schlägt mir sofort entgegen, als wir das Haus verlassen. Ich bin in die warme Kleidung gehüllt, die Law mir besorgt hatte. Ich bin dankbar, dass er an Mütze, Schal und Handschuhe gedacht hat. Die Temperatur ist sicher im zweistelligen Minusbereich. Es ist bereits dunkel, doch die Laternen am Straßenrand werden uns den Weg in die Stadt erleuchten.
Die Landschaft glitzert geheimnisvoll. Der kalte und klare Duft des Winters liegt in der Luft. Er lindert meine Kopfschmerzen ein wenig. Der Schnee knirscht unter meinen Schuhen. Mein Atem bildet weiße Dampfwölckchen.
Der Halbgott schließt die Tür ab und tritt neben mich. Auch er trägt Schal und Mütze. Seine Augen funkeln mich an. Ein leichtes Grinsen umspielt seine Lippen. Er hält mir seinen Arm hin. Fragend blicke ich ihn an. Er will, dass ich ihn ergreife. Zögerlich hake ich mich unter. Law zieht mich dicht an sich und legt seine Hand auf Meine. Ein gutes Gefühl breitet sich in meinem Magen aus. Das kleine Brockhaus lassen wir hinter uns.
Die Schneeflocken fallen stumm zu Boden. Der knirschende Schnee unter unseren Schuhen ist das einzige Geräusch, das zu hören ist. Wir laufen schweigend nebeneinander her. Ich genieße die Stille. Ich genieße es einfach diesen Moment zu erleben.
In der Stadt herrscht ein reges Treiben. Viele Menschen, in dicken Mänteln, sind unterwegs. Sie vertreiben sich die Zeit. Sie kaufen Geschenke. Sie können ihr Leben genießen. Spielende und lachende Kinder laufen umher. Ich schließe die Augen und sauge die Luft ein. Ein süßer Duft, nach Zimt, liegt in der Luft.
Law fragt mich ,ob ich Etwas essen möchte. Zögerlich nicke ich. Langsam löst er sich von mir. Kurz drückt er meine Hand und verspricht mir gleich wieder bei mir zu sein. Schnell ist er verschwunden.
Ich schlendere an den Läden vorbei. Das warme Licht dringt, durch die Schaufenster, nach draußen. Es ist einladend, es zieht mich an. Ich bleibe an einem Laden, mit Schnitzkunst, stehen . Ein traditionelles Handwerk, welches hunderte von Jahren alt ist. So Etwas findet man in den Groẞstädten nicht.
Nah stehe ich an dem Schaufenster und betrachte das wundervolle Spielzeug in der Auslage. Ein geschnitztes Pferd, wie ich es einst zu Weihnachten geschenkt bekam. Ich erinnere mich ,an meine glückliche Kindheit. Ich liebte den Winter. Ich verbrachte ihn mit meiner Familie in den Bergen. Ich konnte die Zeit genießen.
Ich erblicke ein Schmuckkästchen, wie es meine Mutter einst besaß. In ihm bewahrte sie steht's ihr Amulett auf.
Dieser Gedanke versetzt mir einen tiefen Stich. Ich werde es nie zurück bekommen, denke ich traurig. Ich vergrabe meine Hände in den Taschen meines Mantels und wende mich ab. Mit gesenktem Blick setzte ich meinen Weg fort.
Viele Menschen kommen mir entgegen. Alle sind gut gelaunt. Nur über mir scheint eine schwarze Wolke zu hängen, die sich von meiner Freude ernährt.
Ich lehne mich an eine Laterne. Ich blicke auf den gut gefüllten Marktplatz. Ich versuche den Halbgott ausfindig zu machen. Meine Augen huschen umher, doch ich finde ihn nicht.
Ich schließe die Augen. Ich recke mein Kinn in die Luft. Zart berühren die Schneeflocken meine Haut. Kaum spürbar schmelzen sie dahin. Ich genieße es. Den Duft, die Kälte, die Atmosphäre. Fast fühle ich mich wieder wie ein Kind. Fast fühle ich mich glücklich.
„Elenore?" , lässt mich eine Stimme erschaudern.
Mit weit aufgerissenen Augen schnellt mein Kopf in die Richtung, aus der sie kam.
Ich erblicke ihn. Die roten Haare stechen hervor. Die reinen Schneeflocken haben sich spielerisch darin verfangen.
Er tritt aus dem Schatten in das Licht der Laterne.
„Kid.", flüstere ich.
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Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)
FanfictionElenore, eine junge Frau mit einem schlechten Leben. Sie ist steht's bemüht ,doch die Zukunft hält nichts Gutes für sie bereit... oder doch? Sie kämpft für die Zukunft, gegen die Vergangenheit und auch für Liebe. Sie kämpft vor allem gegen sich selb...