Nervös tippe ich mit den Fingern auf die Matratze. Der rote Riese würde bald auftauchen, er hatte es in einer Nachricht angekündigt. Irgendwann heute, doch ich spüre es, ich spüre ihn. Frühstück und Mittagessen hatte ich hinter mir. Ich hatte seit Ewigkeiten wieder eine warme Mahlzeit zu mir genommen. Doch nun liegt sie wie Blei in meinem Magen.
Oder ist es die Aufregung?
Würde er auf Law treffen ,der sich für den frühen Nachmittag angekündigt hat?
Hat er wieder Alkohol getrunken?
Ich seufze. Ich will eine Zigarette. Hoffentlich bringt Kid welche mit.
Ich lecke über meine Lippe und bemerkte das ich den Anweisungen vom Halbgott nicht gefolgt bin. Ich habe die Salbe nicht aufgetragen.
Ich nehme die Schachtel und öffne sie ,um die Tube heraus zu nehmen. Wie gestern fällt Law's Nachricht heraus. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Wird er antworten?
Ich trage die kühle Salbe auf und stelle sie, in der Verpackung, zurück auf den Beistelltisch. Die Nachricht lese ich noch einmal bevor ich sie wieder verstaue.
Ich sehe ihn vor mir. Wie er meine Nachricht entdeckt, sie liest. Ich sehe seine grauen Augen, wie sie interessiert über die Nachricht schweifen. Diese stille Schönheit.
Ich fühle mich schuldig.
Könnte Kid Wind davon bekommen ? Was würde er tun?
Eine Weile lausche ich dem erbarmungslosen Regen, der an mein Fenster prasselt. Es war den ganzen Tag schon grau und deprimierend da draußen.
Ich brauche eine Zigarette.
Jemand klopft an der Tür und tritt dann zögerlich ein. Es ist der rote Riese. Verständnislos blicke ich ihn an. Unter seinen Augen zeichnen sich dunkle Ringe ab.
Wie bei Law, nur ganz anders.
Kid sieht geschafft aus. Und ich bekomme Angst das er meinetwegen so aussieht. Er hat eine Tasche geschultert. Sie ist rot, wie sein Haar. Sie gehört ihm. Den Blick ausdruckslos auf mich gerichtet, steht er regungslos da.
Wartet er auf Etwas ?
Sag was, los! Flüstert mein Geist. Doch ich habe Angst das sich diese Stille in Wut umwandelt ,so wie gestern. Oder lag es doch am Alkohol?
Der rote Riese bewegt sich endlich und stellt die Tasche auf das Fußende meines Bettes. Er zieht sich einen Stuhl herbei auf den er sich setzt.
Stille.
Kid wirkt weder verlegen, beschämt noch sonst etwas.
Will er das ich etwas zu dem ,was er gestern sagte, beitrage? Ihm zustimme ? Mich zu seinem Eigentum erkläre?
Er bewegt sich plötzlich. Neigt sich nach vorn. Stützt seine Ellenbogen auf die Knie und das markante Kinn auf die Hände. Er blickt mir in die Augen. Sie sind heute deutlich klarer.
Meine recht gute Laune von heute morgen ebbt ab. Ich habe ihn verärgert.
„Das, was ich gestern sagte ist mein voller Ernst.", nuschelt er über seine Hände hinweg.
„Du gehörst zu mir, meinem Team und der Organisation.", fügt er hinzu.
Ich wende meinen Blick ab.
In mir keimen Fragen auf. Fragen und Wut. Mein Geist schreit. Ich bebe am ganzen Körper.
„Sagt wer?", keife ich ihn an und Tränen sammeln sich in meinen Augen.
Kid schnaubt verächtlich.
Diese Frage hätte ich mir sparen können ,denke ich niedergeschlagen. Ich selbst hatte mich vor ein paar Monaten der Organisation angeschlossen .Ich musste mein „Erbe" weiterführen.
Ich bin nichts wert bis ich meine Schuld beglichen habe.
„Elenore.", sagt er leise und streckt seine Hand aus um Meine zu ergreifen. Doch ich entziehe sie ihm. Seine Hand verkrampft sich.
„Ich will dir nur helfen! ", sagt er noch leiser.
„Ich brauche keine Hilfe", sage ich und blicke aus dem Fenster.
„Die brauchst du, dringender als du denkst.", widerspricht er mir und steht auf. Er will wohl gehen.
„Ich hätte dir andere Eltern gewünscht.", knurrt er.
Ich ziehe scharf die Luft ein.
Wie kann er es Wagen ? Wie kann er sich ein solches Urteil erlauben? Wenn er nur wüsste was er mir damit antut. Er hat keine Ahnung.
Etwas in mir zerbricht. Zerbricht in tausend Teile. Meine Vergangenheit ist tot. Was passiert ist kann nie rückgängig gemacht werden.
Ich werde nie mehr die Selbe sein. Ich bin in meinen Erinnerungen gefangen.
„Raus..", flüstere ich. Wütend blickt Kid zu mir, doch er macht keine Anstalten meiner Forderung nachzukommen .
„Raus!.... Verschwinde!", schreie ich ihm mit aller Kraft entgegen und steige aus dem Bett. Ungeachtet dessen ob sich mein Nachthemd vom dünnen Körper löst.
„Du kennst mich nicht! Du kennst meine Geschichte nicht! Du weißt gar nichts! Ich brauche dich nicht!", schreie ich und werde immer lauter. Ich weine und atme schwer. Mein Magen beginnt wieder zu schmerzen.
Kid's Augen sind unverändert auf mich gerichtet. Er bewegt sich keinen Millimeter. Er steht einfach bedrohlich still da.
Mein Atem beruhigt sich nicht , wird immer hastiger und flacher. Kid bemerkt es, sein Blick wird weich. Er will mir entgegen treten, doch ich rücke ein Stück nach hinten . Ich will seine Nähe nicht. Er hat mich zu sehr verletzt.
„ Elenore.", flüstert er erneut und will meinen Arm greifen. Ich schüttle ihn ab.
Er steht da und schaut zu Boden. In mir kocht die unbändige Wut. Ich will ihn los werden. Ich will ihn nicht mehr sehen.
Ich will näher treten, ihn schlagen, doch das Metallgestell lässt es nicht zu. Es ist verklemmt.
Der rote Riese sieht es, will mich beruhigen mich daran hindern mich selbst zu verletzen. Doch die Wut in mir ist zu stark.
Schmerzhaft reiße ich mir die Nadel aus dem Arm. Leuchtend rotes Blut läuft meine Armbeuge hinab. Leuchtend rot, wie Kid's Haar.
Ich stürze auf ihn zu und gebe ihm mit aller Kraft eine schallende Ohrfeige. Sie hinterlässt Schmerzen in meiner Handfläche und zeichnet einen roten Abdruck in Kid's Gesicht, welches undefinierbar in Meins blickt.
„Verpiss dich!", flüstere ich zitternd und blicke zu Boden.
Ich merke nur noch wie er den Raum verlässt.
Ich bin allein. Meine Tränen und das Blut meines Arms tropfen lautlos auf den Boden.
Ich werde nie wieder die Selbe sein.
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Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)
FanfictionElenore, eine junge Frau mit einem schlechten Leben. Sie ist steht's bemüht ,doch die Zukunft hält nichts Gutes für sie bereit... oder doch? Sie kämpft für die Zukunft, gegen die Vergangenheit und auch für Liebe. Sie kämpft vor allem gegen sich selb...