Journey

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Law drückt mir eine, der prall gefüllten Reisetaschen, in die Arme. Die Andere nimmt er an sich. Ich schlucke. Wohin will er? Ich kann das Land nicht verlassen. Es wurde so vereinbart. Der Boss wird mich aufspüren, wenn ich versuche zu fliehen.

Der Halbgott verabschiedet sich von seinem Freund. Er bedankt sich. Ich tue es ihm gleich. Ich drücke die Tasche an mich. Ich habe Angst Law zu fragen, wohin wir fahren. Ich habe Angst ihm zu berichten, dass ich nicht verreisen kann und warum ich es nicht kann.

Wir verlassen das Haus. Die Kälte des Waldes schlägt mir erneut entgegen. Zu gern würde ich duschen und frische Kleider anziehen. Es würde mein Wohlbefinden steigern. Ich blicke mich um und erkenne den Sportwagen des Halbgottes. Er glänzt im Mondlicht.

Wie viel Zeit hatte ich bei seinem Freund verbracht? Wie konnte er ungestört seinen Wagen holen? Stutzend bleibe ich auf dem Waldweg stehen. Law geht noch einige Schritte bevor er merkt, dass ich ihm nicht mehr folge. Ruckartig dreht er sich zu mir um.

„Komm schon!", knurrt er.

Verwundert blicke ich zu ihm. Warum ist er so zu mir? Was habe ich falsch gemacht? Als ich nicht reagiere ,kommt er auf mich zu. Er wirkt bedrohlich auf mich .Ich weiche ein Stück zurück, doch er packt mich.

Kräftig legt er seine Finger um mein Handgelenk und zieht mich mit sich. Er zieht mich zu seinem Wagen. Er entriegelt ihn und öffnet den Kofferraum. Er wirft seine Tasche ins Innere, ohne seinen Griff zu lockern. Er zieht mich zu sich und deutet mir mit einem Nicken das Gleiche zu tun.

Lustlose schmeiße ich die Tasche in den Kofferraum. Der Halbgott schließt lautstark  die Klappe. Erneut zieht er mich mit sich. Ich mag es nicht, wie er mich behandelt, denke ich. Er öffnet mir die Tür. Er sieht sich um. Er blickt prüfend nach links und rechts. Hat er Angst, dass uns jemand aufhält? Er drückt mich in das Innere des Wagens.

„Wohin fahren wir?", frage ich ihn ängstlich.

Ich blicke zum großen Mann empor. Die Innenbeleuchtung erhellt ihn leicht. Er zeigt keine Mimik. Er blickt stur auf mich hinab. Eine Antwort bekomme ich nicht. Law schlägt mir nur die Tür vor der Nase zu. Was ist los ?

Law nimmt hinter dem Lenkrad platz und startet den Motor. Langsam verlassen wir den Wald. Mir wird unwohl zumute.

„Wohin fahren wir?" , frage ich erneut und mit mehr Nachdruck.

Ich kann das Land nicht verlassen, denke ich. Der Blick des Halbgottes ist auf den Weg vor uns gerichtet. Wieder antwortet er mir nicht.

„Law?" hake ich nach und bemerke wie merkwürdig sein Name aus meinem Mund klingt. Sein Mundwinkel zuckt leicht nach oben. Was ist los mit ihm?

„Warum ist es dir so wichtig wohin wir fahren?", fragt er ruhig. Seine Stimme bereitet mir eine leichte Gänsehaut. Sie ist so schön und wohltuend. Ich überlege. Ich suche nach einer passenden Ausrede, die ich ihm auftischen kann.

„Warum wir fahren ,ist eine viel interessantere Frage." , sagt er und blickt mich nun direkt an.

Das Grau seiner Augen blitzt auf. Die Gänsehaut verstärkt sich noch mehr. Er ist so anziehend.

Er wendet den Blick ab um Etwas in seinem Bordcomputer einzugeben. Er geht das Menü durch und wählt eines der gespeicherten Ziele aus. Immer wieder huschen seine Augen zwischen Waldweg und Bildschirm hin und her. Ich hoffe er wählt keinen Flughafen aus. Ich hoffe, wir verlassen nicht das Land. Ein Signal ertönt. Die Eingabe war erfolgreich. Die Route wird berechnet.

Ich stutze. Den Name des Ortes kenne ich. Wir fahren in die Berge. Fast fünf Stunden Fahrt. Fragend blicke ich den Halbgott an. Sein Grinsen wirkt noch breiter. Was hat er vor? Mein Mundwinkel zuckt leicht nach oben.

„Na schön. Warum fahren wir?" , frage ich und bin wirklich auf die Antwort gespannt.

„Weil ich es so will! " , antwortet er mir siegessicher. Ich verdrehe die Augen und wende mich ab. Er hat mich reingelegt.

Wir verlassen den Wald, fahren auf die Schnellstraße. Wir verlassen die Stadt. Wir kommen dem Ziel Stück für Stück näher. Ein Blick auf den Bordcomputer verrät mir die Uhrzeit. Es ist kurz vor Mitternacht. Die Zeit verfliegt.

Knackend stelle ich meinen Sitz  nach hinten. Lautlos schlüpfe ich aus meinen Schuhen. Ich brauche etwas Entspannung. Ständig fallen mir die Augen zu. Ich kann mich kaum noch , auf die vorbei ziehenden Landschaft, konzentrieren. Der kleine Punkt auf dem Bildschirm der, der blauen Linie folgt ist mir egal. Ich will ins Bett. Ich brauche Schlaf. Zu sehr hat das Geschehene an mir gezehrt.

Umständlich drehe ich mich auf die Seite. Das Leder unter mir beginnt zu knarzen. Ich blicke zum Halbgott. Konzentriert blickt er auf die Straße. Er wird uns sicher ans Ziel bringen, denke ich.

Das Geräusch der zufallenden Wagentür lässt mich aus meinem Schlaf hochschrecken. Verwirrt blicke ich mich um. Es war kein Traum. Zusammen gekauert liege ich auf dem Sitz. Ich blicke zur Seite. Law ist nicht da.

Ich richte mich auf und bringe den Sitz in seine alte Position zurück. Ich blicke durch die Scheibe nach Draußen. Der Wagen parkt vor einer Tankstelle.

Ich schlüpfe in meine Schuhe und löse den Sicherheitsgurt von meinem Körper. Ich steige aus dem Wagen. Mein Rücken rächt sich für meine Schlafposition. Vorsichtig strecke ich mich.

Wir sind schon weit gekommen. Wir sind bereits in den Bergen. Feine Schneekristalle finden den Weg zum Boden. Die Flächen sind von der weißen Pracht bedeckt. Der typische Duft hängt in der Luft. Ich blicke in den dunklen Himmel. Die kalten Schneeflocken treffen auf meine Haut. Schnell schmelzen sie und sind verschwunden.

Ich fühle mich so leicht und unbeschwert, wie schon lange nicht mehr.

Ein Räuspern holt mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um und erblicke Law. Er steht mit zwei dampfenden Bechern vor mir. Seine Augenringe sind deutlicher zu sehen. Er ist sicher müde, denke ich.

Er reicht mir einen Becher. Dankend nehme ich ihn an. Die Pappe fühlt sich heiß, an meinen  kalten Fingern, an. Ich nehme den Duft von Kaffee in mir auf. Zufrieden blicke ich über den Becher zu Law. Er kramt in seiner Manteltasche und zieht eine Schachtel Zigaretten hervor. Er klappt sie auf und hält sie mir hin. Mit den Fingerspitzen nehme ich Eine heraus und platziere sie zwischen meinen Lippen. Law tut es mir gleich. Er entzündet zuerst Seine und hält mir dann das Feuerzeug hin, auf dem die kleine Flamme immer noch flackert. Ich entzünde die Zigarette.

Schweigend nippen wir an unserem Kaffee. Dampfend atmen wir den Rauch aus. Mein Blick fällt auf sein tiefschwarzes Haar. Ein paar Schneeflocken haben sich darin verfangen und wollen einfach nicht schmelzen. Ich finde diesen Kontrast wunderschön. Ich fühle mich wohl. Ich fühle mich mit ihm verbunden.

„Kannst du mir ein paar Fragen beantworten?", rutscht es mir heraus. Hastig trinke ich eine Schluck Kaffee und verschlucke mich fast daran. Warum kann ich nicht still sein?

Ich spüre, wie Law den Blick auf mich richtet. Zögerlich drehe ich ihm den Kopf zu. Ich schlucke als ich ihm in die Augen blicke.

„Wenn wir unser Ziel erreicht haben, beantworte ich dir alle Fragen." , sagt er und bläst mir den Rauch ,seiner Zigarette ,ins Gesicht.

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt