The Real You

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Wir kommen auf dem Gelände, der Werkstatt ,zum Stehen. Warum sind wir hier? Der rote Riese stellt den Motor ab. Lässt mich ,ohne ein weiteres Wort, im Wagen allein. Die Werkstatt ist hell erleuchtet . Sind Heat und Killer auch da? Jemand ,der dazwischen gehen könnte wenn Kid ausrastet ? Soll ich ihm folgen?

Zögerlich steige ich aus, der grobe Kies knirscht unter meinem Füßen. Ich folge dem roten Riesen.

Quietschend öffne ich die Tür, welche in die Werkstatt führt. Mein Wagen fällt mir sofort ins Auge. Der schwarze Renault steht auf einer der Hebebühnen. Würde ich ihn heute zurück bekommen? Ich erkenne, den blassblauen Haarschopf von Heat. Er wühlt gerade in einer Werkzeugkiste, als ich in sein Blickfeld trete. Er sieht auf und nickt mit dem Kopf in die Richtung, in die Kid wohl gegangen ist. Ich folge ihr.

Ich stehe vor einer geschlossenen Tür. Sein Büro? Zaghaft klopfen meine Fingerknöchel auf das Holz. Ich bekomme keine Antwort. Ich setze bereits an, noch Einmal zu klopfen, als Kid die Tür aufreißt. Sein flammend rotes Haar tanzt in dem Luftzug, welchen er verursacht hat. Wütend blickt er mir ins Gesicht. Die gold schimmernden Augen sind hart auf mich gerichtet. Ich schlucke, schrumpfe unter seinem Blick. Mein Mut ist verraucht. Das schlechte Gewissen nagt bereits an mir.

Er wendet sich ab und setzt sich an den Schreibtisch , der über und über mit Papieren belegt ist . Im Ganzen betrachtet, sieht das Büro chaotisch und unorganisiert aus. Es macht den Anschein, als würde der rote Riese versuchen Ordnung zu schaffen. Er sieht mich nicht an, konzentriert sich auf die vielen Zettel . Er ordnet sie auf unterschiedliche Stapel. Versucht, dem Chaos Herr zu werden. Ich stehe stumm da.

„Was mache ich hier?", frage ich leise, nachdem ich ihm einige Zeit bei seiner Arbeit beobachtet habe.

,,Du wolltest deine Rechnung begleichen.", knurrt er und schiebt mir ein Blatt Papier zu.

Respektiert er gerade meinem Willen? Ich ziehe das Papier zu mir. Es ist unbeschrieben. Ich presse die Kiefer aufeinander und  blicke zu Kid. Dieser hat sich auf die Ellenbogen gestützt und blickt mich an. Auf seinen Lippen hat sich ein fieses Grinsen gebildet .Er respektiert mich nicht. Bestimmt über mein Leben. Er hält mich zum Narren.

Ich will es nicht.

„Ich will es selbst bezahlen!" knurre ich und knülle wütend das Papier zusammen.

Als Antwort schüttelt Kid den Kopf. Er reibt sich mit der Hand über das Gesicht. Er wirkt gestresst. Ist alles in Ordnung?

„Wir konnten es nicht reparieren.", grummelt er und verschränkt die Arme vor der Brust.

Er lehnt sich in seinen Stuhl zurück und blickt mich an. Ich lasse meinen Blick über ihn schweifen. Er hat die schicken Kleider ,gegen Arbeitshose und Sweatshirt getauscht. Ich schlucke. Dieses Verlangen breitet sich wieder in mir aus. Das Verlangen nach ihm. Ich finde ihn jetzt genauso anziehend, wie in Sakko und Hemd.

Wieso ist er so anziehend?

„Du kannst den Wagen von mir behalten." , sagt er gelangweilt. „Aber ich will kein Geld dafür.", fügt er noch hinzu.

„Bekommst du aber.", antworte ich gereizt.

„Elenore.", sagt Kid bedrohlich und erhebt sich von seinem Stuhl. Er stützt sich, mit den Händen, auf den Tisch und beugt sich zu mir. Seine Augen funkeln wütend. Ich weiß, er hasst es wenn ich ihm wiederspreche.

„Kid,... ich habe zwei Jobs. Ich kann es monatlich abzahlen! ", sage ich wütend.

„Du wirst den Job, beim Arzt, kündigen!", befiehlt Kid und dreht sich zu dem Regal hinter sich um, um ein paar Ordner heraus zu nehmen.

„Wieso sollte ich?", knurre ich. Ich kann es selbst entscheiden. Ich will Law nicht enttäuschen. Ich brauche das Geld.

„Es ist besser für dich! ", grummelt er.

„Tut mir leid, aber das sehe ich anders.'", wiederspreche ich zornig. Was soll das? Er kann nicht für mich entscheiden.

Schnaubend dreht er sich zu mir. Er kommt auf mich zu und stellt sich vor mich. Er verschränkt die Arme vor der Brust und blickt bedrohlich auf mich hinab. Das Raubtier blickt auf seine Beute . Ich wirke neben ihm so winzig.

„Elenore, ich traue ihm nicht!", sagt Kid ruhig. Ich runzle die Stirn.

„Na und? Du kamst vor einigen Monaten in mein Leben . Dir habe ich auch nicht vertraut.", sage ich wahrheitsgemäß. Ich weiß nicht einmal , ob ich es mittlerweile kann, denke ich.

„Er verändert Dich!", sagt Kid vorwurfsvoll.

Denkt er etwa, ich lasse mich von Law beeinflussen? Seine Hand findet den Weg an meine Wange, er streicht sanft darüber. Die Berührung wird von mir unterbrochen. Ich wende mich ab. Er hält mich für schwach. Denkt ich lasse mich von Law verderben .

„Nein, weißt du was mich verändert hat? Der Tod meiner Eltern! Die Organisation! Die ganzen Umstände! Nicht er!", schreie ich ihm entgegen.

" Es ist wie es ist!Gib mich einfach auf , wenn es dir zu Viel wird!", füge ich mit brüchiger Stimme hinzu.

Tränen verschleiern meinen Blick.

Ich ergreife die Türklinke, bin im Begriff den Raum zu verlassen. Wieder einmal will ich vor Allem davon laufen. Doch Kid packt mich am Handgelenk, zieht mich zu sich. Zieht mich in eine enge Umarmung. Ich wehre mich, doch gegen ihn habe ich keine Chance. Er hat mich in der Hand.

„Ich werde dich niemals aufgeben! Ich sehe dein wahres Ich, auch wenn du es nicht siehst. Ich sehe es. Ich will dich schützen! Ich will dir einen Weg zeigen ,dem du folgen kannst! Ich hab es deiner Mutter versprochen! Ich werde dich beschützen! ", schreit Kid und drückt mich immer fester an seine Brust. Ich höre sein Herz. Es schlägt schnell und kräftig.

„Ich hasse es ,wie er dich ansieht! Ich hasse es ,dass er dir geholfen hat ,als ich es nicht konnte! Ich merke ,wie du ihn ansiehst. Es macht mich rasend wenn du bei ihm bist, denn ich weiß ,ich kann dich nicht vor ihm beschützen!", knurrt er und vergräbt sein Gesicht in meinem Haar.

Mein Herz rutscht in die Hose. Er ist eifersüchtig. Ich spüre es.

„Ich kann dir nicht verbieten ,bei ihm zu arbeiten. Ich kann dir nur raten, vorsichtig zu sein." , sagt er erschöpft und küsst meinen Scheitel. Er will sich von mir lösen, doch Diesmal gebe ich nicht nach. Ich schlinge meine Arme um sein breites Kreuz. Spüre deutlich seine Muskeln. Lasse ihn nicht entkommen.

Ich blicke nach oben. Blicke in die vertrauten Augen.

„Ich muss für mich Selbst entscheiden. Nur so finde ich mein wahres Ich wieder.", sage ich.

Ich löse mich von Kid. Lasse ihn und mein Verlangen  im Büro zurück.

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt