37 - Bittere Tränen der Jugend.

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Samstag| 2 (noch immer der 23. September) Happy B-Day Shika!

"LEE! Verdammt! Bleib stehen sonst breche ich dir beide Beine!" Neji zu verstehen war schwer und meistens konnte Lee erahnen, wie seine derzeitige Gefühlslage war. Aber nun war er überfragt und Neji schlimmer denn je. Lee schien es so, als ob sein bester Kumpel bald explodi- okay vielleicht sollte er lieber seine Wortwahl ändern. Als ob Neji kurz vorm überschwapen war. Als wäre er ein Glas, dem man einfach nicht aufhören wollte mehr Wasser einzugießen. Nein, kein Wasser. Öl.

"Lee! Ich fackel deine Anzüge ab!" Und da war schon das passende Feuer dazu. Ausatmend blieb der junge Sportsfreund stehen. Bei Nejis gekränkter Art war es ihm durchaus zuzutrauen, dass er auf dem Absatz kehr macht und das alte, silberne Feuerzeug aus seiner Hosentasche zog. Obwohl es total widersprüchig war, schlenderte Neji noch immer gelassen zu Lee zu und hatte mit einer undurchschaubaren Miene die Hände in die Jackentasche versteckt.
"Lee!", rief eine weiter Stimme erfreut und Tenten stieß grinsend zu ihm von der anderen Seite auf. In einer stürmischen Umarmung sah sie über seine Schulter Neji, der auf einmal in eine nahegelegene Toilette einbog.
"Ach.", atmete sie erschöpft aus und sah weg. Dann richtete sie sich aber wieder schwach lächelnd an Lee. "Wir sehen uns doch bei der Party, oder?"
"Klaro." Trotzdem zog er sie in eine weitere Umarmung und schon war sie weg.

Die buschige Augenbraue setzte seinen Weg summend fort und kam Geschrei und Gebrüll entgegen. Er fühlte sich wie Dora, die nur einen Weg zu dem nächsten Abenteuer suchte, aber auf dem Weg überall stehenblieb und neue Probleme entdeckte.

"Verdammt! Mach diese ver- ach! Mach die Tür auf!" Lee blickte neugierig in den Gang und erspähnte Shikamaru dabei auf eine Tür einzuhämmern. Choji versuchte die Tür aufzustoßen, während der Nara sich nun an das Schloss annäherte. "Sakura!", knurrte er laut und schlug die flache Hand gegen die Tür von der Mädchentoilette.
"Was ist los?", fragte Lee neugierig und hetzte auf den Krücken zu den dreien. "Was ist passiert?" Was war mit Sakura los?

Shikamaru richtete entnervt den Blick von der Tür und ließ sich niedergeschlagen an der Wand hinabfallen. "Keine Ahnung. Sie hatte Stress mit Ino und ist dann eigentlich mit Naruto und so weggefahren. Anscheinend war auch etwas mit ihren Eltern. Keine Ahnung. Als sie dann im Internat Orochimaru entgegen gekommen ist, ist sie total ausgeflippt. Hat sich mein Taschenmesser geschnappt und da drinnen eingesperrt!" Erschöpft fuhr er sich über das Gesicht und hämmerte dann wieder seine Faust gegen die Tür.

Lee konnte nicht anders, als an das gestrige Gespräch mit Sakura zu denken. Sie hatte gestern seine Kontrolle durchgeführt und er wollte das Thema endgültig vom Tisch haben.

"Sakura.", hatte er gesprochen, als sie fertig war. Ausatmend hatte er ihren Arm gepackt, als sie gehen wollte. "Ich weiß, dass ich es oft sage, aber bitte sei meine Freundin. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, Sakura." Pure Verzweiflung. Er fand sie anschaulich und äußerlich individuell genauso wie er es war, aber er ahnte auch tief in sich, dass ihr Herz jemanden anderen gehörte. Nicht ihm. Er war nicht ihre Liebe. Er war nur ein guter Freund und er fühlte sich - zugegebenermaßen - nicht allzuschlecht in der Rolle. Er wollte sie doch bloß glücklich sehen. Wie alle anderen auch.
"Lee." Müde schluckte sie und legte einen Hand auf seinen Griff. "Du machst es mir immer schwerer. Ich sehe dich als einen wirklich guten Freund und ich würde dich nie verletzen wollen, aber..."
"Ach, ich weiß ja. Dein Herz gehört dir und nicht mir." Erschöpft hatte er aufgeschaut. "Versprichst du mir zumindestens, dass du glücklich bleibst? Und die Kraft der Jugend in dir nicht verlierst? Bei Problemen kannst du immer zu mir kommen. Ich bin kreativ, ich finde Lösungen.", sprach er auf sie ein. Schwach lächelnd hatte sie sich gestreckt.
"Du musst mir aber das Gleiche versprechen. Du musst auf dich aufpassen, Lee. Der Geist mag zwar stärker sein, als der Körper, aber du bist nicht unverwundbar."

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