22- Rauchst du?

131 7 4
                                    

Montag|1

"Jetzt steh schon auf.", murmelte er vor sich her und rüttelte an ihrem Bein. Gähnend schlug sie sich die Decke von ihrem Kopf weg und schon stieg ihr der intensive Zigarettenduft in die Nase. Eigentlich wollte sie wieder die Decke über sich schlagen, aber er zog sie frech weg.
"Wie spät ist es?", stieß sie dann quängelnd aus und streckte sich auf dem Bett aus. Grinsend schnappte sie sich eine Deckenecke und zog sich ihr Eigentum zurück.
"Zu spät, wir haben dieses Mal länger geschlafen als sonst. Wir müssen bald in die Schule.", antwortete seine raue, verschlafene Stimme.
"Ich will nicht."
"Was soll dass denn heißen? Natürlich willst du, komm jetzt.", lachend riss er ihr endgültig die Decke weg, wobei sie seinen Arm packte und nun ihn zu ihr zurückzog. Er sah süß aus mit seinen schwarzen Haaren, die ihm morgendlich zu allen Seiten abstanden.
"Pass auf die Zigarette auf!", rief er kichernd, während er stur den Arm mit der Zigarette weit von sich und ihr wegstreckte.
"Du weckst noch wen auf, wenn du so weiterschreist."

Provokant legte er seine Lippen an ihren Hals an. Die Küsse prickelten auf ihrer Haut, was sie erschaudern ließ. Kichernd versuchte sie ihn von sich wegzudrücken, aber er wollte einfach nicht ablassen. Schließlich hörte er auf, als ein roter Knutschfleck an ihrem rechten Schlüsselbein prangte.
"Ist das dein Ernst?"
"Du trägst doch sowieso etwas langärmliges, so wie ich dich kenne.", grinste er und drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Lippen.
"Es kann uns trotzdem wer auf die Spur kommen."
"Oh, es gibt einige, die es sicher schon bemerkt haben, aber die interessieren uns ja nicht.", meinte er verschwörerisch und stand auf. Die abgebrannte Zigarette drückte er in den Aschenbecher, der extra für ihn da war und schon halb vollgefüllt war. Belustigt betrachtete sie, wie er sich eine weitere Zigarette anzündete und sich an dem Mund führte.
"Schau nicht so.", grinste er sie an. "Die letzte habe ich nicht einmal zur Hälfte geraucht gehabt."
"Die anderen denken schon, dass ich zu rauchen angefangen habe. Meine Haut riecht schon bald von Natur aus nach Zigaretten." Kopschüttelnd zog er sich sein T-Shirt an - darauf bedacht sich kein Loch mit der Zigarette einzubrennen. Bevor er aus der Tür ihres Zimmers schlupfte, drückte er ihr wieder einen Kuss auf die Lippen und verschwand unauffällig aus dem Mädchenhaus.

Während sie sich anzog und sich in ihrem eigenen Bad frischmachte, durchdachte sie noch einmal die letzte Nacht. Er sollte wirklich aufhören zu ihr ins Zimmer zu schleichen. Es ist nicht nur verboten, sondern auch komisch und unangenehm, falls etwas passieren sollte und jemand zu ihr ins Zimmer stürmen sollte. Bei ihm war es zwar genauso gefährlich, aber die beiden sind eben verliebt.
Außerdem war es besser im Mädchenhaus, weil bei den Jungs zwei weitere Lehrer übrig bleiben, während bei den Mädchen nur Anko übrig bleibt, die die ganze Nacht durchschläft und nichts mitbekommen würde.

Müde verließ die junge Frau ihr Zimmer und schloss die Tür ab, es geschah oft, dass ihr Zimmer verunstaltet wurde, genauso wie bei anderen Lehrern. Schnell machte sie einen Kontrollgang durch das Mädchenhaus und hielt Augen und Ohren offen, ob ihr Liebhaber vielleicht nicht irgendwo gesehen wurde. Immerhin war er hier vor der ersten Schulstunde nicht erlaubt.

"Sensei Kurenai!", wurde hinter ihr gerufen und sie blieb geschockt stehen. Zu ihr stieß Hinata Hyuga auf, die sie nett begrüßte. Erleichtert atmete die Schwarzhaarige aus. Hinata war ein liebes Mädchen, auf das sie früher ab und zu gerne aufgepasst hatte. Sie kannte die Verhältnisse der Hyuga Familie und welchen Strapazen die junge Hinata und ihre Schwester ausgesetzt waren.
"Guten Morgen, Hinata.", begrüßte sie ihre Schülerin.
"Geht es Ihnen gut?"
"Natürlich. Und dir? Gab es bis jetzt Probleme?"
"Mir geht es wirklich super. Ich mag es hier.", lächelte das blauhaarige Mädchen strahlend. Es war schön sie so froh zu sehen. Sie wirkte, als hätte sie endlich ihre Lebensfreude gefunden. Etwas, was bei Hinata nicht selbstverständlich war.
"Und gab es Probleme wegen... du weißt schon?", hackte die Sensei besorgt nach.
"Wegen...? Oh! Nein, bisher ist glücklicherweise nichts passiert.", stieß das Mädchen erleichtert aus. Kurenai überlegte sie in eine Umarmung zu ziehen, als Hinata plötzlich so wirkte, als ob sie platzen würde. "Sensei? Kann ich Sie etwas fragen?"
"Natürlich! Immer doch, Hinata."
"Rauchen Sie? Sie haben so einen starken Zigarettenduft an sich?" Da war es schon. Asuma kann was erleben.
"Ah.. nein.", rief sie etwas nervös. "Ich hab viele Raucher in meiner Umgebung.", log sie schnell und wedelte planlos mit den Händen in der Luft herum.

Die Vielfalt des Lebens, echt jetzt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt