24- Gefühlsexplosion

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Montag|3

Müde stocherte sie in dem Essen herum und sah trüb auf. Da schaffte sie es endlich einmal von Karins nervigen Gerede über ihren top secret Freund Sasuke zu entwischen und schon landet sie mit Juugo und Suigetsu in ihrem Hauptfach Kochen. Sensei Kisame hatte nichts dagegen, dass sie da war, er hat gemeint, dass sie ja als Essenstesterin fungieren kann.

Karui wusste nicht, was sie tun soll. Das Essen sah gut aus, immerhin ist der große, dicke Junge wie ein Lichtblitz durch die kleine Küche hin und her gerast um mit Juugo und Suigetsu den kostlichen Gemüseeintopf zu machen und sie hatte bis jetzt keinen Bissen davon probiert.
"Schmeckt's?", grinste Suigetsu hemmisch und ließ sich mit einer neuen Wasserflasche neben sie fallen.
"Keine Ahnung."
"Hast du es noch nicht probiert?", fragte Juugo besorgt nach und ließ sich auf ihre andere Seite fallen.
"Ich hab irgendwie keinen Hunger.", seufzte sie ergebend und ließ den Löffel fallen.

Es gab einen Grund, warum sie so fertig war. Sie hatte die letzten drei Nächte so wenig geschlafen, wie sonst noch nie, nur um die Buchreihe fertig lesen zu können und zu schauen, ob das Mädchen doch mit dem süßen oder dem bösen Typ zusammenkommt. Karui konnte nicht nachvollziehen, dass sie mit dem süßen, unschuldigen Typen zusammengekommen ist. Der Böse hatte alles, was man begehren konnte. Eine durchtrainierte, männliche Figur, Dominanz, Geld und ein einschüchterndes Aussehen. Warum hatte das Mädchen ihn nicht gewählt? Sie wäre reich und bis an das Ende ihres Lebens abgesichtert gewesen. Sie hätte sich alles kaufen können und hätte einen Berg von Mann wie ihn neben sich.

Unauffällig ließ die Rothaarige ihren Blick über Juugo gleiten. Er war groß und sportlich und angsteinflößend, aber andererseits war er so unschuldig und ängstlich, dass sie wieder wegsah. Warum konnte sie nicht so einen heißen Typen finden, wie das Mädchen im Buch? Nur würde sie sich ohne mit der Wimper zu zucken für ihn entscheiden.

"Choji, brauchst du Hilfe?", rief Juugo dem anderen Jungen so höflich wie er eben war zu.
"Wenn du willst kannst du mir helfen den Kuchen zu glasieren.", rief dieser zurück und zog etwas aus dem Ofen. Zugegebenermaßen... das Essen roch gut, es schmeckte auch bestimmt hervorragend, nur gingen Karui zu viele Gedanken durch den Kopf, als das sie sich auf Essen konzentrieren konnte.
"Was ist denn los?", schmollte Suigetsu gespielt und lehnte sich zu ihr nach vorne. Sie musterte ihn aus ihren gelben Augen gefährlich und die Frage, warum ihn Karin so oft schlug war urplötzlich beantwortet.
"Nichts."
"Warum isst du dann nicht? Chojis Essen ist super!"
"Warum isst du es nicht, wenn es so lecker ist?", antwortete sie gereizt und schob den Teller zu ihm hinüber. Gleichgültig hob er den Löffel an und schlürfte den Eintopf ein.
"Ach, das ist so.... so...", grinste er benommen und seufzte verträumt auf. "Choji! Das ist echt super!", rief er dann ihren Klassenkollegen zu.
"Danke.", grinste dieser und hob einen Daumen in die Luft.

Wehmütig musterte Karui den Akimichi. Er verfiel total in das Muster des süßen, unschuldigen Typen. Die Art, die in einer Menge nie erkannt und gesehen wird. Armer Junge. Zumindestens hatte er seine Leidenschaft gefunden. Das Kochen und alles was dazu gehörte. Juugo hörte kaum mehr auf über den Küchenprofi zu reden und auch Suigetsu lobte ihn in hohen Worten. Das einzige, was Karin in Choji sah, war seine Freundschaft zu Sasuke. Mal wieder typisch für die Rothaarige.
Sie hatte ihren Badboy gefunden, nur wollte er sie nicht. Karui fand den Schwarzhaarigen eigentlich auch ganz heiß - immerhin entsprach er ja dem Typ Mann, den sie mochte - aber sie mochte seine kalte, ignorante Art nicht. Wenn man liebt, dann sollte man mit ganzem Herzen lieben und seine Annerkenung seinem Partner zeigen und ihm nicht anhand der Kältestufe der Augen erkenntlich zeigen, dass man etwas für die Person fühlt.
Nein, Karui wollte einen leidenschaftlichen Partner, der nur ihr seine weiche Seite zeigte und sie gut fühlen ließ. Eine Gefühlsexplosion eben.

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