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⚔(ᴠ/ɴ)s Sɪᴄʜᴛ⚔

Mein Herz schlägt mir wie wild gegen die Brust, droht beinahe herauszuspringen. So stark dreht mein Herz durch, wenn ich demjenigen begegne, in den ich verliebt bin.

"Guten Morgen...", sage ich letztendlich und versuche mir meine Nervosität, so gut es ging nicht anmerken zu lassen.

"Super, dass du wieder da bist. Ein hübsches Kleid trägst du~", meint Kuchel, die Mutter von Levi, von dem Jungen, in den ich mich verliebt habe.

"Vielen Dank! Das freut mich, ich habe es nämlich selbst genäht", lächel ich.
Die Brötchen räume ich dabei aus der Tüte raus, um sie dann in ein Körbchen zu legen, das auf dem Tisch stehr.

"Oh, wirklich?? Du bist ja talentiert", lobt sie mich, was mich nur noch breiter lächeln lässt. "Vielen Dank." Ich habe es auch schon von meiner Mutter gehört, aber Komplimente sind schon immer etwas ganz Besonderes für mich gewesen.

Da ich die letzte bin, die sich noch nicht gesetzt hatte, tue ich das nun.
Zusammen sitzen wir alle an unserem riesigen Tisch, der noch gute zwei Plätze frei hat.

Immer wieder muss ich zu Levi gucken, wie er gerade seinen Tee trinkt und genüsslich seine Augen geschlossen hat. Oder er ist einfach noch müde...

Soll ich mich trauen, ihn anzusprechen?, überlege ich mir in meinen Gedanken und entscheide mich dann dafür.

"Bist du noch müde, Levi...? Du siehst noch schläfrig aus", lache ich leicht, um meine Frage nicht trocken rüber zu bringen. Ein wenig auch, um meine Nervosität zu verstecken.

Doch, ich bekomme keine Antwort. Vielleicht träumt er gerade und hat meine Frage nicht mitbekommen..., denke ich.

Also frage ich nochmal. "Bist du noch müd-"
Er unterbricht mich.
"Nein. Ich habe bloß keine Lust hier zu sein, also könntest du auch bitte nicht mit mir sprechen?"

Seine kühlen Augen, die dennoch ein Funkeln besitzen, das mich wieder rot werden lässt, sehen mich an. Kurz hat mein Herz geschmerzt, aber das wird nichts zum Vergleich sein, was später für Schmerzen aufkommen würden.

"Oh...Entschuldigung...", murmle ich und gucke niedergeschlagen auf mein Brötchen, das ich gerade belegen will.

"Levi!"
"Ahh! Mutter!", schreit Levi gequält auf, weswegen ich mein Kopf interessiert und neugierig hebe.

Kuchel hat Levi am Ohr geschnappt und zieht es in die Länge. "So redet man nicht mit einer Dame! Unverschämt bist du, mein junger Bursche! Wir werden eingeladen und du? Du haust so einen Spruch raus! Mein liebes Freundchen!", meckert Kuchel ihren, nicht allzu großen Sohn an.

Er hat seine Augen feste zugekniffen und versucht Kuchels Finger, von seinem Ohr wegzuhauen. Vergeblich.

"Ja Mutter! Ich habe es verstanden!", meint er und schlägt ihre Hand weg. Der Schlag jedoch ist so feste, dass Kuchels Hand eine Tasse umschlägt und diese auf den Boden fällt.

Ein klirrendes Geräusch hallt durch den Raum. Die Tasse? Kaputt. "Oh, Entschuldigung! Das war nicht mit Absicht", entschuldigt sich Kuchel sofort, so als ob es ihre Schuld gewesen wäre.

Und Levi? Er schiebt den Stuhl nach hinten und verlässt einfach so das Haus...
Noch nie habe ich ihn so respektlos erlebt...
Irgendwas ist doch mit ihm los. Aber was? Was geht gerade in seinem Kopf vor, seine Mutter vor jemanden bloßzustellen und dann einfach so hinauszuspazieren?...

Kuchel kniet sich auf den Boden und will die Scherben aufheben, doch meine Mutter hält sie auf. "Nicht die Scherben anfassen! Nicht, dass du dich verletzt."

Während meine Mutter ein Kerblech holt, um die Scherben dann mit einem Besen in das Kerblech zu fegen, entschuldigt sich Kuchel andauernd bei mir.

Ich jedoch lächel und winke ab. Sie kann doch nichts dazu, dass ihr Sohn in letzter Zeit so komisch drauf ist. Warum wohl, ist er so?

Sonst ist Levi immer sehr nett gewesen und hat mir viel gezeigt. Er hat mir beispielsweise gezeigt, wie man ein Lagerfeuer macht oder die Kräuter für einen Tee sammelt.

Er hat mir immer sein Lächeln geschenkt, dass mein Herz immer wieder hochschlagen ließ und mich alles um uns herum vergessen ließ.

Doch, was ist jetzt aus diesem Lächeln geworden? Das möchte ich herausfinden und das werde ich auch. Ganz sicher.

Gerade als ich sowieso aufstehen will, um Levi nachzugehen, wendet Kuchel sich an mich. "(v/n)...Bitte bring Levi zur Vernunft...Er redet in letzter Zeit immer davon, dem Aufklärungstrupp beizutreten! I-ich bin machtlos...Ich komme nicht gegen seinen Willen an...Bitte, bitte halt ihn auf", sagt sie.

Meine Augen sind vor Schock weit aufgerissen.
In den Aufklärungstrupp? Was will er da?!

Tränen steigen ihr in die Augen. Einzelne sogar, fließen ihre Wangen herunter. Sie sieht verzweifelt aus. Kein Wunder bei dem, was sie mir gerade mitgeteilt hat.

Meiner Mutter ist der Schock bildlich ins Gesicht geschrieben. Auch mich überrennt der Schock, den man mir in den Augen ansehen kann.

Und dann verspreche ich Kuchel etwas, das ich womöglich nicht einhalten kann.

"Ich verspreche dir, dass ich Levi davon abhalten werde! Und wenn das nicht klappt, dann werde ich im Aufklärungstrupp auf ihn aufpassen", kommt es prompt aus mir heraus und renne aus unserem Haus raus.

Mir ist bewusst, dass meine Eltern nun ebenso geschockt wie Kuchel im Esszimmer sitzen müssen.

Immerhin habe ich gerade gesagt, dass ich, wenn ich Levi nicht abhalten kann, mit in den Aufklärungstrupp gehen würde.
Ein großer Fehler...

Ich gucke mich wie wild um, versuche Levi zu entdeckten und erkenne eine kleine Gestalt auf den Weg in den Wald.

Auch das hat er mir gezeigt. Er hat einen geheimen Ort, an dem er oft alleine sei und nachdenken würde. Hat er an diesem Ort diese schwachsinnige Idee bekommen?

Warum will er ausgerechnet zum Aufklärungstrupp? Und warum hört er nicht auf seine Mutter, die ihm das stets versucht auszureden?

Was verleitet ihn dazu, sich solch einer Gefahr auszusetzen? Ein dreijähriges Training absolvieren zu wollen und dann sein Leben aufs Spiel zu setzen?

Obwohl...Wenn ich so über meine Fragen nachdenke, treffen sie genauso gut auf mich zu. Immerhin will ich mit ihm in den Aufklärungstrupp, wenn ich ihn nicht davon abhalten kann...

Ohne weiter darüber nachzudenken, nehme ich mein Kleid in die Hände, sodass es mich beim Rennen nicht stören würde und zudem auch nicht schmutzig werden würde, und renne ihm hinterher.

Mein Glück ist, dass ich weiß, wo dieser Ort ist, der sonst niemand kennt außer mir und Levi.

Ob ich ihn wohl davon abbringen kann? Werde ich ihm seine dumme Idee aus dem Kopf schlagen können?
Um ehrlich zu sein möchte ich nicht so weit kommen, mit ihm in den Aufklärungstrupp zu gehen...Ich muss es versuchen und für Levi würde ich alles tun!

Dumme Liebe...Liebe macht Blind...Sagt man das nicht so?...

1085 Wörter

Und direkt hinterher kommt das zweite Kapitel. Was Levi wohl so durch den Kopf geht👀👀👀👀

Bis demnächst meine Lieben!❤️

⚔I'm Sorry...Forgive me⚔ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt