⚔27⚔

269 20 25
                                    

⚔(ᴠ/ɴ)s Sɪᴄʜᴛ⚔

Am Abend kommt Levi endlich wieder in unser Zimmer. "Da bist du ja...Warum hat das denn so lange gedauert?", frage ich ihn, da er vor guten zwei Stunden zu Erwin ins Büro gegangen ist. In der Zeit habe ich schon eine kleine Zeichnung angefertigt, wie ich mir das Kleid ungefähr vorstelle.

"Ach, es ist ziemlich kompliziert und wir mussten alles ganz genau planen", teilt er mir mit, macht aber keine Anstalten dazu, mir es zu erzählen.
Das macht mich stutzig, weswegen ich nachfrage. "Du darfst mir nichts sagen, oder?"

Vielleicht haben sie ja den Verdacht, dass ich gegen sie handeln könnte...Nun, ganz falsch liegen sie damit nicht.
Levi schüttelt den Kopf. "Nein, tut mir leid. Es war schon schwierig genug sie zu überreden mich selbst in die Pläne mit einzubinden. Ich konnte den Kommandanten nicht überreden, auch dich einzuweihen."

"Das muss dir nicht leid tun, auch wenn ich gerne helfen würde", murmle ich und lege die Zeichnung beiseite. "Hast du das Kleid schon gezeichnet? Zeig mal her", fordert mich Levi neugierig auf und setzt sich neben mich aufs Bett.

Sofort steigt mir sein Körpergeruch entgegen. Mein Herz erwärmt sich, fängt an schneller zu schlagen. Doch bevor ich auch noch so rot wie eine Tomate anlaufe, reiche ich ihm schnell die Zeichnung. Erstaunt guckt er es an. "Dir würde das Kleid stehen, darauf wette ich", flüstert er wie in Trance, was mich auflachen lässt.
"Wetten zu schließen ist nicht gut."

Er verdreht die Augen und guckt von der Zeichnung auf, direkt in meine Augen. Sofort ziehen mich seine blau-grauen Augen in einen Bann, dem ich unmöglich alleine entkommen kann.

Zwischen uns herrscht Stille, so angenehm, dass ich mich nicht traue etwas zu sagen. Levi hebt eine Hand an und legt sie auf meine Wange. Liebevoll streichelt er diese mit seinem Daumen.

Unwillkürlich komme ich ihm näher, bis wir unseren Atem an den anderen spüren können. Langsam legen wir unsere Lippen aufeinander, lassen sie zart und sanft gegeneinander bewegen. Levis Hand löst sich von meiner Wange und wandert über meinen Arm.

Er hinterlässt dabei eine angenehme Gänsehaut auf mir, was ihn grinsen lässt.
Ich weiß nicht, ob ich dazu schon bereit bin, dennoch lege ich meine Hand in seinen Nacken und massiere ihn ein wenig.

Er seufzt angenehm in den Kuss hinein und zieht mich auf sich. Die Zeichnung, die er bis gerade eben noch gehalten hat, fällt nun zu Boden.
In diesem Augenblick gibt es nur uns zwei, alles drumherum scheint egal zu sein und auch das, was ich vor habe scheint mich gerade nicht zu interessieren.

Ich denke mir: Und wenn Levi wütend ist, sich hintergangen fühlt oder verletzt ist, ich habe es getan, weil ich ihn liebe.
Genau. Ich werde meinen Plan nicht aus den Augen verlieren, aber für einen kurzen Moment möchte ich vergessen, was ich vor habe. Einfach, um diesen wundervollen Moment, diese Zweisamkeit mit Levi genießen zu können.

Und genau das tue ich jetzt.
Mein Kuss wird fordernder, lässt Levi meine Lust zeigen. Ich vergreife mich in seinen Haaren und beuge mich weiter nach vorne, damit er auf die Matratze fällt. Nun liege ich auf ihm und löse unseren Kuss.

Er grinst mich an, benebelt von seinen Gefühlen. Doch mir geht es nicht anders.
Während wir uns küssen, knöpft er langsam, aber geschickt mein Hemd auf. Jeden Knopf den er öffnet, lässt die Lust in mir weiter aufsteigen.

Wenig später landet mein Hemd auf den Boden und lange dauert es nicht, da leistet meine Hose meinem Hemd Gesellschaft.
Doch als der Moment immer näher rückt, plagt mich das schlechte Gewissen. Ich kann Levis Vertrauen zu mir nicht so stark ausnutzen, wie jetzt. Natürlich liebe ich ihn, aber ich werde ihn hintergehen und...deswegen fühlt sich das hier gerade nicht richtig an. So sehr ich es jetzt auch möchte, ich kann es nicht.

„Levi...Lass uns hier bitte aufhören", murmle ich. Überrascht, aber dennoch verständnisvoll guckt er mich an und lächelt mir zu. „Natürlich. Wenn du nicht weitergehen möchtest, dann muss ich das akzeptieren", sagt er, weswegen ich ihm wirklich sehr dankbar bin.

Zur Entschädigung gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange, eher ich von ihm runtergehe.
Etwas peinlich berührt hebe ich mein Hemd und meine Hose vom Boden auf und ziehe mir beides wieder an. „Ich mache einen kleinen Spaziergang, möchtest du mitkommen?", frage ich Levi, der nun ein wenig steif auf dem Bett sitzt.

„Nein, nein, ich muss noch etwas erledigen. Morgen, ja?"
Verstehend nicke ich und verschwinde dann schnell aus dem Zimmer. Jetzt ist so eine komische Stimmung zwischen uns. Ob ich es nicht hätte doch genießen sollen? Wer weiß, wie unser Verhältnis danach aussehen wird...Ob Levi mir verzeihen kann...

Um einen freien Kopf zu bekommen, gehe ich hinaus und mache einen kleinen Spaziergang. Gerade jetzt am Abend ist die Luft erfrischend, es ist angenehm draußen, die perfekte Zeit, um mal ein wenig herunterzufahren.

Denn das brauche ich jetzt. Wie oft habe ich mir bisher die Frage gestellt, was richtig und was falsch ist? So gerne würde ich wissen, ob es die richtige Entscheidung ist, die ich getroffen habe. Noch kann ich mich um entscheiden, doch schon morgen Nacht werde ich das nicht mehr können.

Ich hoffe nur sehr, dass man mich nicht erwischt. Der Kommandant ist nicht dumm, er merkt, dass ich irgendetwas vor habe. Verständlich. Wer denkt denn, dass ich Levi solch einer Gefahr aussetzen werde? Für den Aufklärungstrupp und der Militärpolizei mag Levi vielleicht nur ein junger Mann sein, der nicht wirklich relevant oder wichtig ist...Doch vor allem für mich ist er das.

Niemals könnte ich nach Hause zurückkehren, wenn Levi...
Ich schüttle den Kopf. Daran sollte ich nicht denken. Mein Plan wird funktionieren und dann ist Levi in Sicherheit.

Wie es danach jedoch weitergehen würde, weiß ich nicht. Aber lieber möchte ich, dass sie es ohne Gewalt in die Hände bekommen, anstatt dass dieser Kenny, Levis Onkel, Levi erschießt und es sich somit holt.

Denn Levi hat die Dokumente, nicht Erwin. Ich weiß ganz genau, dass Levi dem Aufklärungstrupp immer noch nicht so wirklich glaubt, deswegen hat er darauf bestanden die Dokumente bei sich zu behalten.

Das macht es für mich natürlich einfacher, dennoch muss ich aufpassen, dass Levi mich nicht dabei erwischt, wie ich die Papiere herausnehme.

Angespannt gucke ich in den Himmel und realisiere, wie viel Angst ich davor habe. Meine Gedanken kreisen darum, ob man mich vielleicht dann erschießt... „Nein...Daran darf ich nicht denken. Ich werde es tun!", flüstere ich mehr oder weniger entschlossen in den Abendhimmel und setze meinen Spaziergang fort.

1096 Wörter

Hallöchen! Hier ist ein neues Kapitel und ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Hasst mich bitte nicht dafür, dass ich nicht zu einem Lemon übergegangen bin🫠
Ansonsten kommt bald ein neues Kapitel und dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend!❤️👀

⚔I'm Sorry...Forgive me⚔ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt