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⚔(ᴠ/ɴ)s Sɪᴄʜᴛ⚔

Gleich werde ich da sein...Ich bin schon mitten im Wald, der mit großen Bäumen geprägt ist und jede Sekunde Blätter von oben herunterfallen.

Eine Menge von Tieren leben hier in diesem Wald. Lauter helles Gezwitscher von den Vögeln nehme ich mit meinen Ohren wahr, aber auch das Klopfen der Spechte, während sie mit ihren Schnäbeln auf die Rinde des Baumes treffen, um ein Loch zu erschaffen.

Ab und zu rascheln die Büsche, was durch einen Hasen der Fall sein könnte.

Je tiefer ich in den Wald gehe, desto dunkler wird es. Die Baumkronen wachsen scheinbar immer enger zusammen, sodass man den Himmel kaum noch sehen kann.

Ein guter Schutz, wenn es regnen würde. Aber noch weiter muss ich nicht in den, doch ziemlich gruseligen Wald.

Das Versteck nämlich, ist jetzt direkt vor mir. Man muss durch einen kleinen Eingang, der von lauter heruntergefallenen Ästen, gebaut wurde.

Levi hat dieses Versteck vor einigen Jahren gebaut und nutzt es heute noch.

Kuchel hat schon mal Kekse gebacken, die Levi dann geklaut hat und mich gleich mit. Er hat mich hierher gezogen und zusammen naschten wir die Kekse komplett weg.

Als ich daran denken muss, zaubert es mir ein Lächeln aufs Gesicht.

Doch ich habe jetzt Wichtigeres zutun, als in meinen Gedanken und in meiner Vergangenheit rumzusitzen. Mein Lächeln also verschwindet so schnell, wie es gekommen ist.

Ich schiebe also den Stoff, der von einem alten Kleid von mir stammt weg und trete in das Versteck ein.

Levi sehe ich schon dort sitzen. "Warum bist du mir nachgekommen? Hat es dir meine Mutter gesagt?", fragt er und wieder steigt der Herzschlag an. Ich bin wieder aufgeregt und das nur wegen Levi, weil ich in ihn verliebt bin.

"Auch, aber ich hatte sowieso vor dir hinterher zu kommen...", antworte ich.
Vorsichtig setze ich mich neben ihn. "Warum?", frage ich.

Seine Reaktion ist wieder sehr empfindlich. "Was warum? Stell doch vernünftige Fragen."

Ich gucke auf meine Hände. Wieder ein kleines Stechen im Herz.
"Warum möchtest du zum Aufklärungstrupp?", frage ich ihn erneut, dieses Mal aber deutlicher.

"Nur so."
Nur so?, frage ich mich in Gedanken. "Was meinst du mit 'Nur so'?"

"So wie ich es gesagt habe. Ich möchte nur so zum Aufklärungstrupp. Mir ist das verdammte Landleben zu langweilig! Immer ernten, putzen, Tee kochen, Wäsche waschen. Das ist doch alles langweilig!", beschwert er sich.

"Aber du mochtest es doch immer zu putzen oder Tee zu kochen...Warum plötzlich nicht mehr?", frage ich und bekomme einen stechenden Blick von ihm.

"Ich sagte nicht, dass ich es nicht mehr mag, sondern dass es mir allmählich zu langweilig wird", zischt er.

"Aber sein Leben zu riskieren...Du könntest jederzeit sterben! Was ist dann mit deiner Mutter?!", werde ich ein wenig lauter.

Ich will nicht, dass er zum Aufklärungstrupp geht. Er wird dort doch...Er wird dort doch bloß verrecken!

Tränen steigen mir in die Augen, sodass meine Sicht immer mehr verschwimmt.
"Viele gehen zum Aufklärungstrupp, um deren Familie oder Freunde zu rächen. Warum also möchtest du in den Aufklärungstrupp?! Du hast doch eine Familie! Du hast Freunde! Du hast deine Mutter und mich!", krächze ich schwer aus meiner Kehle hervor.

Mein Schluchzen kann ich nicht mehr zurückhalten.
Doch wieder kommt von ihm keine anständige Antwort. "Tch."
Tch, das ist alles, was er dazu sagt und dann aufsteht, um zu gehen.

Reflexartig halte ich ihn am Arm fest, mein Blick ist dabei immer noch auf den Boden gerichtet.

"Was 'Tch'? Was meinst du mit diesem 'Tch'?", frage ich und krallte mich mit meinen Fingernägeln in seine Jacke, die er trägt.

"Meine Mutter und du seid mir egal. Ich will dieses langweilige Leben nicht mehr. Ich will etwas Aufregendes erfahren und mehr in meinem Leben erfahren und erreichen. Bleib du doch, wie eine Frau, die in deinem Falle nichts kann, hier und leb dein langweiliges Leben, bis du im Sterbebett liegst!"

Er schlägt meine Hand weg und verlässt unachtsam das Versteck, reißt dabei den Eingang um und das ganze Versteck bricht ineinander zusammen.

Meine Tränen rennen mir über meine Wangen, hinterlassen warme Spuren äußerlich und schmerzende Spuren innerlich.

Ich weine. Es fühlte sich so an, als würde mein Herz dauerhaft durchstochen werden, immer und immer wieder.
Herzschmerz, der tut am meisten weh und den kannst du durch Medizin nicht heilen.

Bleib du doch, wie eine Frau, die in deinem Falle nichts kann, hier und leb dein langweiliges Leben, bis du im Sterbebett liegst!

Immer wieder brennt sich dieser Satz in mein Gedächtnis ein.

Bleib du doch, wie eine Frau, die in deinem Falle nichts kann, hier und leb dein langweiliges Leben, bis du im Sterbebett liegst!

Immer und immer wieder. Wie ein Echo, dass sich immer wieder wiederholen würde.
Wie als würde man auf der Mauer stehen und etwas rufen, dass sogar noch in der Ferne hörbar erscheint.

Augenblicklich schießt in mir das Adrenalin hoch. Ich habe Angst, ich habe verdammt große Angst, aber ich muss es tun.

Die Äste trete ich durch, bleibe dabei mit dem Kleid hängen, was dadurch unten nur noch kleinere Fetzen besitzt und renne Levi hinterher.

Ich reiße seinen Oberkörper zu mir rum und gucke ihn weinend an. "WENN DU IN DEN AUFKLÄRUNGSTRUPP GEHST, DANN WILL ICH EBEN NICHT DIESE FRAU SEIN, DIE EIN LANGWEILIGES LEBEN LEBT! ICH WERDE MIT DIR IN DEN AUFKLÄRUNGSTRUPP GEHEN!", schreie ich ihn an und schlage ihn mehrfach, feste auf die Brust. Wie naiv ich doch bin.

Er hält meine Handgelenke fest und drückt leicht zu. In seinen Augen deute ich etwas, das ich nicht zuordnen kann. Zu lange habe ich nur noch diese kühlen und emotionslosen Augen gesehen.

"Mach doch, was du willst", zischt er und schubst mich ein wenig zurück, um seinen Weg fortzusetzen.

Ein Stechen mehr. Das interessiert mich aber nicht, denke ich mir und gehe ebenso meinen Weg.

Neben Levi gehe ich her, ohne ihn auch nur anzugucken. Um etwas zu sagen, dazu habe ich viel zu viel Angst.

Ich bin nicht bereit dazu in den Aufklärungstrupp zu gehen, aber ich habe es gesagt. Würde ich jetzt noch einen Rückzieher machen, würde Levi mir nur wieder einen dummen Spruch reindrücken.

Was hätte ich dann davon?...Außer, dass ich ihn verlieren würde?... Wer kann denn garantieren, dass er lebend zurückkehren wird?...

Das Gleiche gilt aber auch für mich, hallt es durch meinen Kopf und wird mir auch die nächsten Tage und Wochen, schwer auf der Seele liegen und mir die Angst nicht rauben...

1073 Wörter

Guten Abend! Ich melde mich dann doch nochmal mit einem Kapitel, damit ihr noch ein bisschen mehr zum Lesen habt.
Ich hoffe, euer Tag war gut und euch gefällt dieses Kapitel. Was man nicht alles für seine Liebe tut😌👀❤️

Ansonsten wünsche ich euch noch eine schöne Woche und dann hört man sich höchstwahrscheinlich am Wochenende wieder. Macht's gut und genießt das schöne Wetter, falls es bei euch auch so schön ist wie bei mir die letzten Tage🥰❤️

⚔I'm Sorry...Forgive me⚔ ˡᵉᵛⁱ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt