Kapitel 7

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Marikas Sicht

Ich wurde von einem rütteln geweckt. Ohne nachzudenken zog ich an dem Arm und verfrachtete den dazugehörigen Körper auf die Matratze, auf der ich kurz zuvor noch gelegen hatte und hielt die Person mit meinem Unterarm am Hals fest nach unten gedrückt. Bereit eine Beschwörung zu sprechen oder den Angreifer noch weiter zu attackieren öffnet ich die Augen. Und sah in das Gesicht von Mr Arroganz. Ich blinzelte und lockerte meinen Griff als ich feststellte, dass er keine Gefahr für mich darstellte. "Sorry, das war ein Reflex. Morgen", murmelte ich verschlafen. "Wohl ehr Mittag. Und sehr nette Begrüßung, machst du das immer, wenn jemand dich weckt?", meinte er mit einem Lächeln. "Keine Ahnung mich hat schon seit Jahren niemand mehr geweckt", meinte ich während ich mich aufrichtete. Er tat es mir gleich und meinte: "Komm mit es gibt Frühstück."

Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich aus den Zimmer und folgte ihm in ein vergleichsweise sehr schlichtes Esszimmer. Als wir uns gesetzt hatten, kam eine junge Bedienstete herein und brachte uns das essen. Omelett, lecker. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass die Bedienstete die Lucan vorhin als Karo angesprochen hat, mich mit feindlichen Blicken in Grund und Boden stampfen wollte. Sie war ungefähr 20, also auch so in unserem Alter. Gut möglich das sie was von ihm wollte. Aber bei mir brauchte sie sich da keine Sorgen machen, ich stehe nicht auf arrogante Schnösel die alles bekamen was sie wollten. "Kann es sein das diese Karo auf dich steht?", fragte ich nachdem sie unsere Teller abgeräumt hatte und mich wieder total feindselig angesehen hatte. Mr Arroganz sah vollkommen verwirrt aus und fragte: "Wie kommst du darauf?" "Nun ja, sie sieht mich so an, als ob ich ihr irgendwie was getan hätte. Weißt du so als ob wir gestern Nacht noch Sachen gemacht hätten, die ihr gar nicht gefallen hätten", meinte ich und zwinkerte ihm zu. Er schüttelte den Kopf: "Nein glaube eher nicht" "Okay, kannst du das Lied noch was ich dir beigebracht habe? Wenn ja, dann kann es losgehen!"

Nachdem ich mich ausreichend überzeugt hatte, dass Lucan das Lied draufhatte, haben wir uns auch schon auf den Weg gemacht. Und da dem Monsieur meine Fahrkünste nicht gefallen hatten, sind wir mit einer seiner Luxuscarossen gefahren. Einem Stielechten roten Ferrari. Und das waren viele Luxuscarossen, die da in dieser Garage standen. BMW, Audi, Mecedes, einfach alles. Während der Fahrt überprüfte ich die Informationen, von der Gilde die sie mit per SMS zugeschickt hatten, nichts besonders es sah auch nicht so aus als ob der Stinal schon Opfer hätte.

Als wir ausgestiegen waren nahm ich die Hand von Mr Arroganz und sagte: "So Schatz, wir haben jetzt ein Date, wir machen einen romantischen Wald Spaziergang und sobald ich dir ein Zeichen gebe singst du für mich etwas okay?" Er sah etwas verwirrt auf unsere verschränkten Hände, nickte dann jedoch.

Wir gingen schon eine ganze Weile Hand in Hand. Und es fing langsam an komisch zu werden. Doch dann breitete sich die Stille aus. Ich hielt Lucan an und umarmte ihn, damit ich ihm etwas ins Ohr flüstern konnte: "Der Stinal ist ganz nah." Okay ich musste mich jetzt auf den Standort des Stinals konzentrieren, doch wie ohne dass es komisch wirkte. Kurzerhand küsste ich Lucan, ich hoffte sehr das er mitspielen würde. Und wie er das tat. Perfekt ich spürte wie der Stinal frontal auf uns zu kam, dann spürte ich auch schon ein ziehen an meiner Hose.

Der Stinal.

Ich löste mich von Lucan und nahm wieder seine Hand, danach sah zu dem so niedlich aussehen Stinal hinab. Ach so der Stinal schauspielerte also auch, denn es sagte zuckersüß und weinerlich: "Weißt du wo meine Mami ist? Ich finde sie nicht mehr." Ich drehte mich zu dem Stinal und drücke Lucans Hand. Das Zeichen das er singen sollte. Er verstand es, denn sofort fing er an zu singen. Ich nutze die vorübergehende Lähmung sofort aus und stürzte mich auf den Stinal. Ich machte es unter mir auf dem Boden fest und fing an die Beschwörung zu sprechen. Glücklicherweise hielt die Lähmung, bis ich mit der Beschwörung fertig war und ihr mit der Hand über die Augen gestrichen hatte. Mit einem Partner war es echt leichter. Der Stinal löste sich unter mir auf und vermischte sich vollends mit der Luft. Erschöpft brach ich auf der Erde zusammen. Verdammt! Zwei Stinals an zwei Tagen sind echt zu viel! Vor allem wenn man den einen allein bewältigen musste. Ich atmete schwer. Ich merke nur am Rande, dass sich Lucan zu mir gekniete hatte und sich zu mir herunterbeugte. Er sticht mir das Haar aus Gesicht und frage: "Alles okay?" "Ja es müsste gleich wieder gehen, hab mich etwas überanstrengt", keuchte ich. Ich spürte wie ich hochgehoben wurde. "Du brauchst das nicht...", fing ich an, doch Lucan brachte mich mit einem einfachen "Psst" zum Schweigen.

An seinem Auto angekommen fragte er: "Geht's wieder?" Ich nickte doch als er mich hinstellen wollte gaben meine Kniee unter mir nach. Hätte er mich nicht gehalten, wäre ich zusammengebrochen. Er stürzte mich, machte die Beifahrertür auf und half mir dann hinein. Als er mich anschnallen wollte sagte ich: "Okay, das bekomme ich wirklich noch selbst hin." Er umrundete das Auto und fuhr los, sobald er sich hingesetzt hatte.

Bei ihm angekommen brachte er mich auf das Zimmer in dem ich letzte Nacht auch schon geschlafen hatte. Und legte mich dort ins Bett. "Irgendetwas was ich für dich tun kann?", frage er und ich schüttelte den Kopf. Kaum zu glauben das Mr Arroganz auch nicht arrogant sein könnte, sondern super fürsorglich. Er machte das Licht aus, doch anstatt das Zimmer zu verlassen, hörte ich wie er sich in den Sessel setze, der in der Nähe vom Bett stand. "Was machst du da?", fragte ich verwundert. "Ich blieb hier, falls irgendwas sein sollte" "Willst du die ganze Nacht dableiben?" "Ja", kam es schlicht von ihm. "Dann leg dich doch wenigstens ins Bett das Teil ist riesig, außerdem kann es ja nicht sein das du in deinem eigenen Haus im Sessel schläfst", sagte ich ins dunkle. "Sicher?" "Sicher!"

Für eine Zeit lang herrschte schweigen und ich dachte schon das er im Sessel übernachten würde, als auf einmal die Decke neben mir hochgeschlagen wurde und er sich zu mir legte. Ich merkte das er sich ganz an die äußerste Kante gelegt hatte, das brachte mich zum Lächeln. Ich nahm seine Hand und zog ihn weiter in die Mitte des Bettes: "Ich beiße nicht, da brauchst du keine Angst haben." Er kam näher und ich bekam noch mit wie er zu einer Antwort ansetzte, doch ich bekam nicht mehr mit was er sagte, da ich mich an das Land der Träume verlor.

Stinal - Jagt des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt