Kapitel 24

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Ich war immer noch ein wenig sauer als wir auf dem Rückweg waren, wir waren fast wieder zurück bei Detlef, als mein Handy vibrierte, eine Nachricht von Detlef:

„Kommt in mein Büro“

Ich machte mir nicht die Mühe zu antworten, da wir eh gleich da waren. Als Lucan geparkt hatte zeigt ich ihm die Nachricht, er schnaubte: „Das geht aber auch netter.“ „Sagst grade du“, meinte ich als ich die Tür aufstieß. Er hielt meine Hand fest: „Hey, das war vorhin nicht so gemeint, ganz im ernst mir bedeutet das Geld nichts und ich weiß dir auch nicht. Zwar haben wir uns nur kennengelernt, weil du mein Geld wolltest, aber das ist Vergangenheit, Schnee von letzter Woche.“ Der Idiot, ich musste Lachen: „Ach wenn das so ist dann ist wohl der Streit von heute, Schnee von letztem Monat, wenn wir dann Heiraten?“ Er gab mir einen Kuss und machte dann auch seine Tür auf: „Gut möglich.“

In seinem Arbeitszimmer fanden wir Detlef über einem Haufen von Büchern vor. Er war so vertieft das er uns nicht bemerkt hatte. „Kukuk, jemand Zuhause?“, wir hatten uns schon hingesetzt, als er endlich aufsah. „Ich weiß was dich angegriffen hat. Ich habe mehrere Berichte, man sollte ehr sagen Legenden gelesen, in einzelnen war die Rede von einem Kaya. Dabei handelt es sich um ein Wesen, welches mit dem Schatten eines Stinals geboren wurde. Das passiert wenn eine Frau bei der Geburt stirbt, also das noch vor ihrem eigentlichen Sterbedatum und so zum Stinal wird, das Kind aber noch lebensfähig ist. Dieses Kind lebt also mit diesem Schatten, es kann sein das nichts passiert, das Kind führt ein normales Leben. Aber muss dieser Mensch dann noch sehr viel Leid erfahren wächst dieser Schatten wie ein Virus und befällt die ganze Seele, der Mensch wird zum Kaya. Dies passiert oft in afrikanischen Ländern, Hexenkinder, wie sie sie nennen. Das Paradoxe sie machen sie erst durch die Ausgrenzung dazu. Aber so viel dazu, schaut euch das mal an“, er nahm das Buch was er zu vor noch gelesen hatte und legte es uns vor. Er deutete auf eine Passage:

Der Kaya kann seine Erlösung nur durch zwei seelenverbundene Semar in einem DaBatu finden. Nur in der Schlinge eines gerechten DaBatus kann die Beschwörung ihre Wirkung entfalten.

Mein erster Blick fiel auf Lucan, ich konnte nicht anders als trocken aufzulachen: „Anscheinend wird der heutige Streit Schnee von gestern sein.“ Nun sahen mich zwei fragende Gesichter an. „Mit seelenverbundene Semar, ist nicht das gemeint was ich denke oder?“, ich sah Detlef an. „Ja damit ist der Bund gemeint.“ „Kann mir bitte jemand erklären wovon ihr redet?“, mischte sich Lucan ein. Ich wollte zu einer Erklärung ansetzten, wollte Detlef ersparen antworten zu müssen, doch er hob seine Hand. Er atmete tief durch. „Dabei handelt es sich um einen Bund den Semar eingehen können, sind ihre Seelen verbunden können sie besondere Kräfte freisetzen. Beschwörungen sind nicht mehr so kräftezehrend und sind effektiver. Der jeweils andere übernimmt alle Erinnerungen und Gedanken des anderen. Der Haken dabei ist jedoch das besagte Semar von einander abhängig sind, eine Trennung beider über Tage sorgt dafür das sie sterben und auch der Tod des eine zieht den des anderen hinter sich her. Grade die Verbindung ist gefährlich. Jeder Semar hat eine einzige kompatible Seele, ist eine Seele auch nur ein bisschen stärker verschlingt sie die andere“, er hatte sich auf den Stuhl fallen lassen und in seinen Augen schimmerten Tränen. Wenn auch nur eine Seele auch nur ein bisschen stärker ist, verschlingt sie die andere Seele vollkommen. Es bleibt nur der tote Körper des anderen. Er hatte so seine Frau verloren, ich konnte mir nicht vorstellen wie schlimm es wäre, mit den Erinnerungen meiner verstorben Liebe leben zu müssen und dabei zu wissen das die eigene Seele sie getötet hatte. Allein der Moment als Monika realisierte das sie sterben würde muss für Detlef schrecklich gewesen sein. „Und was ist ein DaBatu“, fragte ich um das Thema zu wechseln.“ Detlef sammelte sich: „Das weiß ich auch nicht, dazu habe ich nichts gefunden, mal abgesehen davon das es ein Gegenstand ist, ich werde es aber herausfinden. Darüber braucht ihr euch keine Sorgen machen. Ich sage dies nur ungern, aber ich spüre eine Harmonie zwischen euren Seelen. Ich würde das sonst nie zu jemanden sagen, aber ihr solltet euch überlegen ob der Bund eine Möglichkeit für euch wäre.“

Stinal - Jagt des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt