Kapitel 6

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Hinata hatte ein kleines Déjà-vu, als er den Weg zum Gate entlang ging.
 
Pedro hatte darauf bestanden, ihn zu begleiten, nun ging er schweigend neben ihm her, sah zu Boden.
 
Als sie beim entsprechenden Gate angekommen waren, blieben sie stehen, Hinata sah zu seinem nun ehemaligen Mitbewohner, der sich etwas unwissend darüber, was er sagen sollte, auf die Lippe biss, dabei zur Seite sah.
 
„Hey, ich komm doch spätestens im Juli vorbei.“
„Aber das ist noch so lange bis dahin…“ Pedro drehte den Kopf zwar in seine Richtung, doch hielt ihn noch gesenkt. „Du bist einfach einer meiner besten Freunde geworden, und… ach, keine Ahnung, ich werd‘ dich einfach vermissen.“
 
Hinata lächelte etwas, als Pedro ihn verlegen ansah, sich dabei am Hals kratzte, dann umarmte er ihn.
 
Etwas überfordert umarmte er ihn zurück.
 
„Danke für alles“, sagte der Orangehaarige leise. „Und ich werd‘ dich auch vermissen.“
„Glaub nicht, dass du mich so schnell loswirst. Wir bleiben in Kontakt, schreiben, telefonieren, klar?“
Hinata lächelte noch etwas breiter. „Verstanden“, sagte er, als er sich von ihm löste, sich die Tasche, die er mit ins Flugzeug nehmen würde, umhängte. „Wir sehen uns.“
 
Er ging zu der Warteschlange, als die Durchsage ertönte, dass man sich ins Flugzeug begeben sollte.
 
 
 
 
Es war ungewohnt für ihn, als er nach insgesamt fast zweiunddreißig Stunden Flug – mit Zwischenstopps – in Tokio ankam, und Schuld daran war nicht nur die Tatsache, dass wieder alles auf Japanisch und nicht Portugiesisch beschriftet war. Auch die Menschen, die Umgebung, einfach alles schien anders zu sein.
Von der massiven Zeitumstellung ganz zu schweigen.
 
Er sah sich um, warf sich die Kapuze seines Hoodies über den Kopf, wollte schleunigst von dem Gate weg, an dem er vor drei Jahren in dem Glauben, nur ein paar Tage weg zu sein, abgereist war, an dem Gate, an dem er das letzte Mal mit Kageyama persönlich gesprochen hatte.
 
Er versuchte die Gefühle, die ihn gerade überschwemmten, auszublenden, konzentrierte sich eher darauf, den richtigen Ausgang und seinen Koffer zu finden und zum Bahnhof zu kommen, von dem in fünfzehn Minuten sein Zug nach Osaka wegfahren würde.
 
Er hatte sich extra noch etwas Geld beiseite gelegt, um sich dort eine Kabine leisten zu können, damit er sich noch etwas ausruhen konnte.
Es war kurz vor Acht Uhr morgens, noch nicht viele Menschen warteten hier, weswegen er sich nicht bedeckt wie sonst immer hielt.
 
Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er sich auf das Futon im Zug warf, sich einen Wecker in drei Stunden stellte, das Handy neben sich legte und ein wenig die Augen schloss.
 
Jetzt musste er nur hoffen, dass er den Wecker ausnahmsweise nicht überhörte, sonst hätte er ein gewaltiges Problem.
 
Gottseidank geschah dies nicht, sodass er pünktlich aufwachte, als es gerade einmal noch eine halbe Stunde bis zur Haltestelle war.
 
Müde streckte er sich, wollte gerade seine Kopfhörer in seinem Rucksack suchen, als eine Frau vom Personal vorbeikam und ihm etwas zu essen anbot, was er freudig annahm, da ihm der Magen bereits vor Hunger brummte.
 
 
Um Halb Eins kam er beim Bahnhof an – er lag gut in der Zeit, der Treffpunkt für den ersten Tag lag bei Dreizehn Uhr –, holte sein Handy hervor, um nach der Wegbeschreibung zu suchen, die er von Foster bekommen hatte.
 
Hinata befolgte die Anweisungen, fand sich zehn Minuten später vor einem riesigen Gebäude wieder, das von außen hin eher unscheinbar und gewöhnlich wirkte.
Etwa zwanzig Meter entfernt sah er eine Halle, deren Türen offen standen, davor standen schon ein paar Koffer, und wenn er sich nicht irrte, konnte er Stimmen von drinnen hören – eine davon kam ihm ziemlich bekannt vor, doch er wusste nicht, woher, konnte sie einfach nicht zuordnen.
 
Etwas unsicher ging er auf die Halle zu, stellte sein Gepäck zu den anderen dazu, wo er dann auch stehenblieb.
Was sollte er sagen? Sollte er sich direkt vorstellen?
 
„Bist du der Neue?“, fragte plötzlich jemand hinter ihm, weswegen er etwas erschrak.
„J-Ja, ich-“ Hinata unterbrach sich, schluckte, als er den Zwei Meter großen Typen vor sich sah. Jedoch wirkte dieser freundlich, lächelte sogar etwas, wie er da mit einem Fuß auf der Stufe stand, die zur Halle führte, einfach in seiner Bewegung innegehalten hatte.
 
Im Gegensatz dazu wirkte Hinata mit seinen Ein Meter Zweiundsiebzig noch kleiner, als er sich eh schon fühlte.
 
„…i-ich bin neu“, beendete er seinen Satz schnell.
„Hinata, oder?“
„J-Ja, g-genau.“
Der Größere nickte wissend. „Ich bin Tomas. Freut mich, dich kennenzulernen“, sagte er, winkte dabei.
„E-Ebenfalls.“
 
Tomas lachte etwas, sah dann zwischen ihm und der Halle hin und her. „Wieso gehst du nicht rein?“
Hinata erwachte aus seiner Starre, spähte in den Raum hinein. „Naja… ahm… Ich bin nervös etwas vielleicht. Nur also vielleicht, jetzt nicht sicher bin ich, also dass es sein soll, ähm…“ Er bemerkte nicht wirklich, was er da redete, so nervös war er.
 
Der Größere lachte wieder, deutete mit dem Kopf in die Halle. „Komm mit. Ich sorg dafür, dass dich keiner verprügelt.“
„O-Okay.“
 
Hinata zögerte, dann trat Tomas ein paar Schritte zurück, griff nach seinem Arm, schliff ihn laufend in die Turnhalle.
 
„Leute, ich hab hier wen gefunden!“, rief er, schob den aufgeregten Hinata hinein.
 
„Hast du ihn entführt?“, fragte ein im Vergleich zu den anderen kleiner Junge mit kurzen, hellen Haaren.
„Ne, ich hab ihn gefunden.“
 
Der Kleinere hob die Augenbrauen, musterte Hinata. „Du bist doch der Typ von der Karasuno, oder?“
Hinata nickte etwas zögernd. „Hinata.“
„Ahhh, genau. Ich bin Inunaki, freut mich.“
 
„Wo sind jetzt alle hin? Gerade hab ich noch voll viele Stimmen hier gehört“, meinte Tomas.
„Die sind alle am Klo. Keine Ahnung, was die da machen.“
 
Eine Tür wurde geöffnet, irgendwo hinter ihm, weswegen er sich umdrehte, dort einen etwas Größeren Typen sah, der sich mit einem im Vergleich kleiner aussehenden unterhielt, dessen Haare offensichtlich Blond gefärbt waren – und Hinata musste zweimal hinsehen, um sicherzugehen, wen er da gerade entdeckt hatte.
Doch der andere war schneller, hatte ihn zuerst erkannt.
 
„SHOYO!“, schrie er, lief auf ihm zu.
 
Hinata stand zuerst etwas hilflos da, wusste nicht, was er tun sollte, als er von – nun war er sich sicher – Atsumu umarmt wurde.
 
„ICH HAB JA GESAGT, DASS ICH DIR IRGENDWANN MAL ZUSPIELE!“, rief er erfreut.
 
„Tsumu“, hörte er eine etwas tiefere Stimme sagen, woraufhin Atsumu nach hinten sah.
„Was?“
„Lass das.“
„Nö. Ich hatte Recht, Omi, lass mich freuen!“ Der Setter ließ Hinata los, ging mit ausgestreckten Armen auf den Dunkelhaarigen zu, den Hinata nur zu gut als ehemaliges Top-3-Ass der Oberschulen kannte – Sakusa, wie gewohnt mit Gesichtsmaske und ernstem Blick ausgestattet.
Im Gegensatz zu Atsumu hatte er sich seiner Meinung nach bis auf das Umstyling der Haare nicht verändert, und wenn der Orangehaarige ehrlich war, hätte er alles darauf gesetzt, dass er sogar noch immer Desinfektionsmittel bei sich trug und den Setter gleich damit besprühen würde.
 
„Geh weg“, sagte er, lief ein paar Schritte rückwärts.
„Aber Omiiiiii~.“ Atsumu sprang etwas hoch, sodass er beim Landen auf ihm landete.
„TSUMU!“
 
Der Blonde lachte – zumindest bis Sakusa ihn einfach fallen ließ.
 
„AUA!“, schrie er, lachte dabei immer noch etwas.
 
Und Sakusa holte tatsächlich Desinfektionsmittel hervor, mit dem er sich die Hände besprühte.
 
 
„HINATAAAA!!!“ Bokuto kam auf ihn zugelaufen, Hinata lief ihm entgegen.
„BOKUTOOOO!!!“
 
Bokuto wuschelte ihm durch die Haare, lachte dabei. „Schon lange nicht mehr gesehen! Wie war’s in Rio?!“
„Toll, schätze ich.“
 
 
Der Typ, der vorhin neben Atsumu gegangen war, trat nun gemeinsam mit einem anderen, der noch einmal größer als alle anderen war, näher, hielt Hinata freundlich die Hand hin, der diese daraufhin schüttelte.
„Ich bin Meian, der Kapitän. Freut mich, dich kennenzulernen.“
 
Hinata sah zu ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf, nickte dabei etwas schüchtern. „Ebenfalls!“
 
Der Zweite tat dasselbe, und nun fühlte sich Hinata endgültig, als wäre er noch kleiner geworden.
„Barnes, freut mich.“
„E-Ebenso“, stotterte er – Barnes war tatsächlich noch größer als Tomas.
 
Atsumu stellte sich zu ihnen dazu. „Wie groß bist du inzwischen, Shoyo?“
„Eins Zweiundsiebzig.“
 
Der Setter hob die Augenbrauen, nahm sich ein Stück Fruchtgummi aus der Tüte in seiner Hand. „Inunaki!“, rief er, während er offensichtlich eine bestimmte Farbe suchte.
 
„Ich weiß ganz genau, was jetzt-“
„Du bist nicht mehr der Kleinste!“, unterbrach er ihn, worauf einige lachten.
„Danke für die Info“, sagte der Libero, setzte ein Lächeln dabei auf, während er sich auf der Bank, die neben der Wand stand, niederließ.
 
Hinata musste ebenfalls schmunzeln, obwohl er sich immer noch etwas unsicher fühlte.
 
 
„Hast du eigentlich noch Kontakt mit Kageyama?“, fragte der Setter nach einiger Zeit.
„Frag sowas nicht“, zischte ihm Sakusa leise zu.
„Er muss ja nicht antworten, wenn er nicht will. Ich bin halt neugierig.“
 
Sie saßen inzwischen alle zusammen im Kreis am Boden, plauderten, doch diese Frage ließ jegliche Gespräche verstummen.
 
Hinata schüttelte den Kopf. „Hab ich nicht, will ich auch nicht.“
 
„AH!“, sagte Bokuto, als wäre ihm soeben etwas eingefallen. „Du bist doch mit diesem… argentinischen Setter zusammen, oder?“
 
Der Orangehaarige zögerte. „War“, sagte er deswegen einfach, weswegen Bokuto überrascht die Augen auffriss.
 
War oder war nie?“, fragte Inunaki.
„Ähm-“
„Ich zumindest denke, dass du das nie warst, und da bin ich nicht der Einzige hier.“
 
Hinata hob die Schultern. „Könnten wir über etwas anderes-“
„Ist das dein Ernst?!“, fragte Sakusa laut, und zuerst dachte er, dass er ihn damit meinte, doch der ältere Wing Spiker sprach ganz offensichtlich mit Atsumu.
„Ich hatte Hunger!“
„Aber deswegen isst man kurz vorm Mittagessen und Training nicht eine ganze Packung Fruchtgummis!“
Der Setter jammerte, knüllte die Packung zu einer Kugel zusammen, warf sie von seinem Standpunkt aus in den Mülleimer, der draußen vor der Tür stand, traf sogar.
 
Tomas klatschte. „Toll!“
„Ich weiß, ich weiß – Fantastisch!“
 
Im selben Moment betrat der Coach die Turnhalle, weswegen die Spieler alle aufstanden, zu ihm gingen, ihn begrüßten.
 
„Tut mir Leid wegen der Verspätung, bin leider im Stau gelandet“, entschuldigte er sich, sah sich dabei unter den Spielern um, überprüfte, ob schon alle da waren. „Gut, wie ich sehe, hast du die anderen schon kennengelernt“, sagte er an Hinata gewandt, der daraufhin nickte. „Ich würde vorschlagen, wir beginnen gleich mal mit den Neuigkeiten, dann können wir theoretisch eh schon essen und dann geht’s auch schon los.“
 
 
 
Kurz vor Zwei gingen sie alle ins Wohnheim, um dort ihre Sachen hinzubringen und sich vielleicht umzuziehen, da ja einige doch eine etwas längere Anreise gehabt hatten.
 
Während Hinata sich froh darüber, sich endlich etwas Frisches anziehen zu können, umzog, Sakusa im Badezimmer verschwand und Atsumu es sich im Bett gemütlich machte, sah Bokuto auf sein Handy, als erwarte er irgendetwas.
 
Jetzt wusste er wenigstens, was Foster mit das Zimmer wurde umfunktioniert meinte – statt einem vierten Bett gab es eine Sitzecke, da Sakusa und Atsumu ja im selben schliefen.
 
„Wie lange seit ihr schon zusammen?“, fragte Hinata den Setter, der daraufhin kurz nachdachte.
„Seit… äh… also seit dem Frühjahrsturnier, wo wir gegeneinander gespielt haben“, antwortete er.
 
Hinata nickte verstehend, ließ sich auf das weiche Bett fallen, wandte sich an Bokuto. „Und du und Akaashi? Ihr seid doch noch ein Paar, oder?“
 
Bokuto nickte breit grinsend, sah sogar von seinem Handy auf. „JA!!“, rief er glücklich.
 
„Mich wundert es, dass du ihn noch gar nicht angerufen hast“, merkte Atsumu an, weshalb der Wing Spiker die Augen aufriss und sein Handy sofort wieder zur Hand nahm.
„Du hast Recht!! Oh man, ich hab vergessen, ich hab ihm nur geschrieben! Ich hoffe, er ist nicht traurig!“
„War es nich‘ immer umgekehrt…?“, fragte Atsumu, doch da hatte Bokuto auch schon seinen Freund angerufen, strahlte übers ganze Gesicht.
 
„HAST DU’S GELESEN?!“, schrie er ins Mikro. Kurz blieb es ruhig, dann sprach Bokuto auch schon voller Freude weiter – offensichtlich freute er sich sehr, dass Hinata nun im gleichen Team war, denn natürlich musste er Akaashi direkt davon erzählen. „Dass Hinata der Neue ist!... Alles okay?... Keiji?... So klingst du nicht…. Okay, bis Abend?“
 
Atsumu und Hinata starrten ihn an, als er auflegte.
 
„Bokkun?“
„Ja?“
Der Setter lachte etwas. „Hat Foster nich‘ gesagt, dass wir das noch nicht so in die Welt werfen sollen?“
„Ist doch nur Keiji. Der wird schon nichts tun, außerdem darf er das gar nicht.“
„Ich sag ja nur.“
 
Bokuto seufzte, dann tippte er etwas in sein Handy.
 
 
 
Eine Stunde nach dem Essen begann das Training.
 
Es dauerte, bis Hinata endlich wieder seinen Rhythmus gefunden hatte, da er die Halle, die windstille Umgebung, den festen Boden unter seinen Füßen nicht mehr gewohnt war.
Atsumu hatte außerdem einen ganz anderen Stil, zuzuspielen, was ebenfalls noch etwas ungewohnt war, doch das war seine geringste Sorge, denn er war sich sicher, dass das bald klappen würde.
Seine anfängliche Unsicherheit verstand Foster, doch er wollte natürlich, dass sich das bald besserte.
 
Auch nach dem regulären Training trainierte er noch etwas mit Atsumu, Bokuto und Inunaki weiter.
 
Der Setter spielte ihm den Ball zu, Hinata verfehlte nur knapp, flog stattdessen ins Netz. „Scheiße!“, fluchte er.
„Macht nichts. Nächster.“
 
Inunaki und Bokuto standen am Rand, sahen zu.
 
„Ich glaube, ihr solltet es für heute gut sein lassen. Es ist kurz vor Sieben, die Cafeteria hat nicht mehr lange offen, und du gehst sicher nicht ohne Abendessen ins Bett, oder, Tsumu?“, fragte der Libero.
 
Atsumu warf einen Ball in die Luft, fing ihn wieder auf, warf ihn wieder hoch. „Natürlich nicht.“
„Ich würde noch gerne etwas trainieren“, sagte Hinata.
„Ihr habt noch genug Zeit zum Trainieren. Und außerdem dauert es doch, bis du dich wieder an die Umgebung und alles gewöhnt hast, Hinata. Übertreib es nicht gleich.“
 
Der Setter legte eine Hand auf Hinatas Schulter ab. „Und ein gutes Abendessen ist wichtig!“
 
Der Orangehaarige lächelte, rollte mit den Augen. „Ja okay, gehen wir.“
 
Als sie in die Cafeteria kamen, war sie schon fast leer, und Atsumu sah sich verwirrt um.
 
„Wo ist denn Omi?“, fragte er Meian, der ihnen entgegen kam.
„Der ist schon raufgegangen.“
„Oh…“, sagte Atsumu ein wenig traurig, dann holten sie sich etwas vom Buffet.
 
Hinata hatte nicht wirklich Hunger, weswegen er sich nicht so viel nahm und dementsprechend schnell fertig war – nicht nur mit dem Essen, generell. Der Flug, die Zugfahrt, das Training – vielleicht war es für heute doch schon genug.
Und er fühlte sich, als könnte er hier und jetzt einschlafen.
 
„Ich geh schon mal zurück“, sagte er, erhob sich und trug seine Sachen weg, bevor er sich auf den Weg ins Wohnheim machte.
 
Dort war gerade so einiges los, denn im Wohnzimmer hatten sich die anderen etwas ausgebreitet, redeten laut, schauten irgendeinen Film.
 
„Hinata!“, rief Tomas. „Setz dich doch dazu!“, bot er an, doch Hinata lehnte dankbar ab – bei einem Film würde er höchstwahrscheinlich einschlafen, so wie er sich gerade fühlte.
 
Er ging ins Zimmer, in dem Sakusa auf seinem Bett lag, etwas auf seinem Handy herumtippte, dabei dem Jüngeren keine Beachtung schenkte – er wirkte irgendwie wütend, das sagte zumindest sein Blick.
 
Hinata setzte sich auf sein eigenes Bett, kratzte sich am Hals.
 
Sakusa legte das Gerät beiseite, setzte sich auf, starrte den Neuankömmling an.
 
Etwas unwohl fühlend starrte Hinata zurück. „Ist was?“, fragte er unsicher, worauf der Dunkelhaarige die Augen zusammenkniff.
„Pass auf, was du tust“, sagte er bloß, nicht mehr.
 
Der Orangehaarige hob verwirrt die Augenbrauen. „Was meinst du?“
 
Sakusa erhob sich, seufzte. „Komm Tsumu nicht zu nahe.“
 
Hinata musste sich unterdrücken zu lachen. „Ernsthaft? Denkst du ernsthaft, dass ich eure Beziehung zerstören will?“
„Bei dir weiß man nie“, meinte er, rollte mit den Augen. „Er ist für mich alles, und ich werde nicht zulassen, dass du ihn mir wegnimmst.“
„Entschuldigung, Sakusa, aber ich kann mich nur-“
„Von. Ihm. Fernhalten.“ Sein Blick war todernst, als er den Raum verließ und ins Badezimmer verschwand.
 
Hinata fauchte, schüttelte den Kopf.
 
Plötzlich verspürte er das Bedürfnis, sich zu bewegen, weswegen er etwas gereizt aufstand, sich seine Jacke holte und joggen gehen wollte, um den Kopf frei zu kriegen.
 
Dachte Sakusa ernsthaft, dass Hinata ihm das Gleiche antun wollte, was ihm selbst angetan worden war?

Let my Heart beat for you - KageHinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt