9. Kapitel

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Die nächsten 2 Tage verbrachten wir damit über die Insel zu fahren. Nico zeigte mir wunderschöne kleine Dörfer, seine Lieblingsplätze und das Dorf in dem er aufgewachsen war. Die Finca seiner Eltern war ein paar Minuten vom Dorf entfernt, eingebettet in die Natur. Es war ein absoluter Traum und ich konnte mir gut vorstellen, wie schön es war hier aufzuwachsen.
 
“Es ist so schön hier! Ich versteh warum dir Mallorca oft fehlt!”, sagte ich als wir Abends bei Nicos Eltern auf der Terrasse waren. Ich stand am Geländer der Terrasse und schaute in die Ferne, Nico stand hinter mir und hatte seine Arme um mich geschlungen.
„Irgendwann möchte ich auch wieder hierher zurück! Meine Kindheit auf Mallorca war ein Traum, das möchte ich für meine Kinder auch!“, sagte er Gedankenverloren. Ich lächelte, was Nico jedoch nicht sehen konnte. Ich hörte nur wie er plötzlich die Luft anhielt und ich wusste warum, er hatte Angst vor meiner Reaktion, denn immer wenn es um die Zukunft ging, hatte ich bis jetzt abgeblockt, aber die Tage hier hatten das verändert. Ich fühlte mich plötzlich wohl und meine Vorfreude auf unser Kind und unsere Zukunft war gestiegen. Die Ängste und Sorgen waren natürlich nicht weg, aber irgendwas hatte sich dennoch verändert. „Ja das kann ich verstehen! Aber ich fürchte das unsere Kinder erstmal in Deutschland aufwachsen, vielleicht wenn sie etwas älter sind!“, sagte ich und drehte mich so das ich Nicos Gesicht sehen konnte. Er sah überrascht aus. „Ich find es schön hier, also will ich es nicht ausschließen!“, sagte ich lächelnd und auch Nico fing an zu lächeln.
"Sollen wir vielleicht auch mal darüber reden, wie es jetzt weitergeht? Ich mein, wir haben zwar noch 23 Wochen bis zum Termin, aber vielleicht sollten wir wenigstens mal darüber reden ob wir zusammenziehen?", sagte ich ganz leise und Nico sah mich wieder überrascht an. "Was den?", fragte ich. "Ich bin nur überrascht das du das Thema ansprichst! Als ich das letzte Mal darüber reden wollte, hast du sofort abgeblockt!", gab er ehrlich zu. "Naja, irgendwie wird es langsam realer das wir ein Kind erwarten! Jetzt hab ich sogar schon die ersten Bodys!", sagte ich lachend und war über mich selber erstaunt. Vor 1 Woche wollte ich noch alles von mir wegschieben.
"Ich glaub die Reaktion deiner Eltern hat mich daran erinnert das wir einige Entscheidung treffen müssen, immerhin haben wir bald Verantwortung für ein kleines Baby!", sagte ich wieder nachdenklich. "Hast du dir den schon Gedanken gemacht wie es weitergehen soll?", fragte Nico leise. "Naja, meine aktuelle Wohnung wäre zwar groß genug, aber ich kann Winc doch nicht einfach aus seinem Zimmer rausschmeißen!", sagte ich schulterzuckend. "Ich glaub es wäre einfacher wenn du bei mir einziehst?!", sagte er vorsichtig und doch grinsend. "Ja wahrscheinlich!", gab ich zu. Für mich war der Gedanke, jetzt schon bei Nico einzuziehen, noch etwas befremdlich, aber 2 Wohnungen machten mit Kind einfach so gar keinen Sinn.
"Dann ziehst du bei mir ein?", fragte er. Ich nickte und Nico fing an zu lächeln. „In den nächsten Wochen irgendwann!“, ergänzte ich. „Wann genau können wir ja noch festlegen!“, sagte er grinsend und küsste mich.
 
 
Sicht Nico:
 
Ich war sehr überrascht das Leila über die Zukunft redete und das sie sich vorstellen konnte mit unsere Kinder, irgendwann, nach Mallorca zu gehen. Die letzten Tage auf Mallorca hatten Leila irgendwie verändert, sie wirkte so glücklich wie noch nie und man konnte direkt beobachten, wie Ihre Vorfreude auf unser Kind täglich wuchs. Es machte mich glücklich sie so zu sehen und noch glücklicher, das sie bald zu mir ziehen würde.
 
Kurz nach unserem Gespräch , setzten wir uns noch mit meinen Eltern zusammen und redeten. Leila war irgendwann so müde, das sie schon mal ins Bett ging, während ich noch auf der Terrasse blieb. Da es so ein netter Abend war, hatten wir kurzfristig entschieden bei meinen Eltern in der Finca zu übernachten – mein altes Zimmer gab es ja noch.
„Wir freuen uns, das du jemanden gefunden hast der dich so glücklich macht!“, sagte Mama irgendwann. „Danke Mama! Leila macht mich wirklich sehr glücklich!“, sagte ich strahlend. „Sie scheint ein tolles Mädchen zu sein und ich find es beeindruckend, was sie von der Welt schon gesehen hat, mit so jungen Jahren!“, sagte Papa und ich freute mich. Ich war mir zwar sicher gewesen das sie Leila mögen würden, aber jetzt nochmal die Bestätigung von Ihnen zu haben, freute mich natürlich sehr. Kurze Zeit später entschieden wir uns dann auch alle ins Bett zu gehen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir noch mit meinen Eltern und dann verabschiedeten wir uns wieder ins Hotel. Wir wollten ja heute nochmal einen entspannten Faulenztag machen, bevor wir morgen wieder nach Hause flogen.
„Ich hab dir doch gesagt das dich meine Eltern mögen werden!“, konnte ich mir im Auto nicht verkneifen. „Ja ich weiß!“, sagte sie nur grinsend. Ich sah auch wie erleichtert sie war.
 
Im Hotel angekommen, zogen wir uns schnell um und gingen dann wieder zu den Daybeds, wo wir den restlichen Tag verbrachten.

Sicht Leila:
 
Willst du eigentlich wissen ob es ein Mädchen oder ein Junge ist?", fragte ich Nico als wir Abends im Bett lagen. Er sah mich kurz irritiert an. "Eigentlich würde es mich schon interessieren, du?" "Ich glaub ich will mich überraschen lassen!", sagte ich unsicher. Nico überlegte kurz. "Wir können ja einfach noch warten, ich weiß aber noch nicht ob ich es bis zum Schluss aushalte, es nicht zu wissen!", sagte er grinsend. "Du bist schon so verdammt neugierig!", sagte ich kopfschüttelnd.
 
Als wir am nächsten Tag unsere Koffer packen mussten wurde ich wehmütig. Die Woche war so entspannt und schön gewesen, ich wollte gar nicht zurück in den Alltag. "Können wir nicht hierbleiben?", fragte ich Nico. "Das wäre schön!", sagte er und nahm mich in den Arm. "Was hältst du davon wenn wir vor der Tour im Herbst nochmal für eine Woche oder 10 Tage her kommen?" "Das wär schön", sagte ich und gab Nico einen Kuss, dann verließen wir das Hotel und machten uns auf dem Weg zum Flughafen.

Forever Home ( II. Teil / Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt