18. Kapitel

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Ich stand vor dem Studio in Köln und wollte eigentlich nur etwas frische Luft schnappen, als Sie auf mich zukam.

„Du warst das! Du hast ihn rausgeholt!", sagte ich sofort wütend. „Natürlich, denkst du ich lass ihn im Gefängnis versauern?", fragte Sie herausfordernd. „Wie kommst du überhaupt dazu ihn einsperren zu lassen? Er wollte nur mit dir reden!"
„Reden, er hat mich angegriffen und das Leben meines Kindes gefährdet!", sagte ich ziemlich laut, doch sie hörte nicht zu. „Er hat alles für dich getan und so dankst du es ihm?", sagte sie stattdessen. Ich sah sie entsetzt an.
„Er hat gar nichts für mich getan, außer mich 3 Jahre lang zu unterdrücken!"
„Er hat dich von der Straße geholt, hat dir einen ordentlichen Job besorgt und dir ein Dach über den Kopf gegeben! Das ist nichts?", fragte sie aggressiv und vorwurfsvoll. „Sag mal spinnt ihr jetzt alle? Er hat mich gar nicht von der Straße geholt, ich hatte einen Job, ein Dach über den Kopf und ich konnte mich frei bewegen! Was ich mit ihm an meiner Seite nicht mehr konnte!"
Sie lachte mich frech an. „Da hast du aber vieles verdrängt oder hast du das so fleißig für deinen neuen Aufriss einstudiert, dass du es selber glaubst?" "Ohne Liam würdest du nicht hier stehen und dich von diesem Typen aushalten lassen, sondern immer noch auf einer Farm in Australien schuften bis zum Umfallen! Ich habe es noch nie verstanden das er dich nach Neuseeland geschleift hat, ausgerechnet dich!", sagte sie nun wieder aggressiv. Mir entfuhr ein lachen.
"Du bist immer noch Eifersüchtig?!" Sie sah mich ziemlich aggressiv an. „Wenn dies Kuh Diana ihm nicht deine Fotos gezeigt hätte, dann wären wir zusammen!", murmelte sie vor sich hin. „ Echt jetzt? Wenn er das wollen würde wäre er wohl nicht hier um mich zurück zu holen! Er sieht dich immer noch nur als seine beste Freundin!", rieb ich ihr selbstgefällig unter die Nase. Es war jedoch nicht die beste Idee, den Sie wurde noch aggressiver.
"Halts Maul Leila! Ich bin nur hier um dir zu sagen, dass du damit nicht durchkommst! Zieh die Anzeige zurück, damit ersparst du dir unnötiges Leid!" "Nein Ruby, ich zieh die Anzeige sicher nicht zurück! Er hat mich angegriffen, er hat mich verfolgt und er hat Wahnvorstellung!.... Er gehört eingesperrt!", wurde ich wütend. Sie sah mich, rasend vor Wut, an.
„Du Miststück!", schrie sie und holte plötzlich ein Messer hervor. Ich sah sie entsetzt an und legte Instinktiv die Hände auf meinen Bauch.
Sie kam einen Schritt auf mich zu. Eigentlich hätte ich von ihr zurückweichen müssen, aber irgendwas bewegte mich dazu stehen zu bleiben und ihr damit zu zeigen, dass sie mich nicht einschüchtern konnte.
„Lass die Anzeige fallen!" „Nein!"
"Wenn du die Anzeige nicht sofort zurückziehst, dann.....!", fing sie weiter an.
"Ich werde die Anzeige nicht zurückziehen und wenn du jetzt nicht sofort einen Abflug machst, zeig ich dich auch an!", unterbrach ich sie.
Sie wollte gerade noch näher kommen, gefährlich nah, als jemand hinter ihr meinen Namen rief. Ruby drehte sich erschrocken um.
Arian kam mit zwei Security Männer auf uns zu.
Ruby lies augenblicklich das Messer fallen und lief weg, die beiden Securities liefen ihr hinterher, während Arian zu mir kam.

"Leila ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt und ich nickte. Doch nur einen Augenblick später, wollten mich meine Beine plötzlich nicht mehr tragen und ich sank auf den Boden.
In dem Augenblick in dem Ruby außer Sichtweite war, ließ der Adrenalinstoß nach und die ganze Angst, die das Adrenalin verdrängt hatte, prasselte auf mich ein. Meine Hände wanderten besorgt über meinen Bauch und Tränen liefen über meine Wangen. 'Sie hatte ein Messer! Sie wollte mich umbringen!', schoss es mir durch den Kopf
"Hat sie dich verletzt??" Arian kniete sich zu mir und ich hörte die Panik in seiner Stimme. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, nur gedroht!", ergänzte ich leise.
"Wer war das und was wollte sie?", fragte er besorgt.
"Ruby - Liams beste Freundin!", antwortet ich nur und Arian sah mich entsetzt an. Ich sah ihn verängstigt an, während mir immer noch Tränen über die Wangen liefen. „Sie kann dir nichts mehr tun!", versuchte mich Arian zu beruhigen.
Plötzlich hörte ich schnelle Schritte auf uns zukamen, ich erstarrte und blickte mich verängstigt um.

Als ich jedoch Nico erblickte, entspannte sich mein Körper etwas.
"Was ist passiert? Geht es euch gut?", fragte er hastig, kniete sich am Boden und sah mich angsterfüllt an. Ich nickte.
"Liams beste Freundin war hier! Sie hat Leila mit einem Messer bedroht...!", sagte Arian und Nico sah mich entsetzt an. "Keine Sorge, Sie hat mich nicht verletzt!", brachte ich gerade so heraus, bevor mich die nächsten Tränen wieder verstummen ließen.
Nico zog mich in seine Arme und streichelte mir sanft über den Rücken.
„Wie konnte sie hier rein kommen?", fragte Nico wütend, während ich in seine Arme schluchzte.

Ich war fix und fertig und schaffte es kaum, mich zu beruhigen. Erst eine Ewigkeit später, hatte ich mich halbwegs gefangen und wir gingen in Nicos Garderobe bzw. begleitete mich Arian dorthin, den Nico war auf hundertachtzig und wollte wissen, wie es möglich war das Ruby mit einem Messer hier reingekommen war.
Wie jedoch zu erwarten, konnte ihm darauf so schnell keiner einer Antwort geben, sie konnte ihm nur sagen, das sie davongekommen ist und er stürmte zwanzig Minuten später stinksauer in die Garderobe.
„Diese Idioten, wie konnten das passieren?", schrie er und rannte auf und ab. „Nico bitte...!", fing ich leise an, doch er hörte mir gar nicht zu. Plötzlich sah er wütend zu Arian. „Warum hast du sie alleine gelassen?", fragte er aggressiv. Arian wollte gerade etwas erwidern, doch ich kam ihm zuvor indem ich aufsprang und Nico anschrie: „Nico es reicht! Arian kann nichts dafür, beruhig dich jetzt mal, dein rumgeschreie hilft gerade keinem!" Nico und Arian sahen mich überrascht an. Nico setzte sich Augenblicklich hin und ich lies mich auch wieder erschöpft auf die Couch fallen. Ich war innerlich so aufgewühlt und hatte tausend fragen im kopf und gleichzeitig war mir zum heulen.
Nico zog mich in seine Arme und streichelte mir wieder sanft über den Rücken. Ein paar Minuten hing jeder seinen Gedanken nach, bis Nico die erste Frage laut aussprach:
„Was macht Liams Freundin hier und was wollte sie von dir?" „Sie hat Liam aus dem Gefängnis geholt und wollte mich dazu bringen die Anzeige zurück zu ziehen!", sagte ich nur ganz leise. „Wie Liam aus dem Gefängnis geholt? Seit wann?", fragte er wütend nach. „Nico bitte reg dich nicht auf, das ertrag ich gerade nicht!" „Liam wurde gestern entlassen!", sprang Arian ein. „Wir haben es dir gestern nicht gesagt, weil wir dir den Abend nicht ruinieren wollten! Du warst so glücklich!", ergänzte ich bevor sich Nico aufregte. Er sah mich zwar kurz böse an, doch dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder weicher. Er zog mich näher zu sich und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. „Danke, aber nächstes Mal sagst du es mir trotzdem gleich bitte!" Ich nickte.

Nachdem ich ihnen noch erzählt hatte was Ruby gesagt hatte und das sie immer schon eifersüchtig war, weil sie eigentlich total verliebt war in Liam, entschied ich das wir das Thema wechseln sollten. Ich wollte heute nicht mehr darüber nachdenken und außerdem sollte Nico später noch auftreten, da war es sicher besser wenn er sich nicht gerade nur sorgen machte.
Nachdem sich Nico beim Spendentelefon in bester Laune gezeigt hatte, kam sein Auftritt und irgendwie hatte ich dabei ein komisches Gefühl, vielleicht lag es am Song den er performte:

Thinkin', "Please, keep her safe, keep her safe"
Until tomorrow I'll be watchin' every shadow
Thinkin', "Please, keep her safe, keep her safe"

Oh-oh
Oh-oh
Oh-oh
Keep her safe, keep her safe

Immer wenn er diesen Teil sang, sah er in meine Richtung. Ich merkte wie sehr er sich wünschte das ich und unsere kleine sicher waren. Am Ende des Songs rang er schon sehr mit der Fassung, ich war mir aber ziemlich sicher das es nur mir und Arian auffiel das sich seine Stimme verändert hatte.
Als er von der Bühne kam, nahm er mich mit Tränen in den Augen in den Arm und küsste mich. „Ich liebe dich und werde nicht zulassen das dir oder unserem Kind etwas passiert!“ „Ich liebe dich auch Nico!“, sagte ich, auch mit Tränen in den Augen und küsste ihn nochmal.

Forever Home ( II. Teil / Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt