27. Kapitel

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Im Gericht setzten wir uns auf unsere Plätze, Nico nahm meine Hand und lächelte mir aufmunternd zu. "Er wird seine gerechte Strafe bekommen!", flüsterte er mir ins Ohr. "Ich hoffe!", sagte ich leise. Ich war mir einfach nicht sicher wie sich der Richter entscheiden würde, doch eigentlich wünschte ich mir nur dass das alles schnell vorbei war und Liam wieder nach Neuseeland abhaute - ich wollte mein Leben leben und keine Angst vor ihm haben.

Ein paar Minuten später kam der Richter in den Saal.

R: Kommen wir nun zur Urteilsverkündung

"Im Namen des Volkes ergeht in der Strafsache gegen Liam Bell folgendes Urteil:

Der Angeklagte ist schuldig der vorsätzlichen Körperverletzung in Tateinheit mit illegaler Ortung und der Drohung gegen Herrn Wellenbrink.

Es wird deswegen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt. Die Vollstreckung der Strafe wird auf drei Jahre Bewährung ausgesetzt.

Der Angeklagte hat Deutschland innerhalb der nächsten 7 Tage zu verlassen und darf während der Dauer seiner Bewährung nicht mehr nach Deutschland einreisen.

Außerdem hat der Angeklagte alle Kosten des Verfahrens zu tragen.

Die Annäherungsverbot zu Herrn Nico Wellenbrink, Frau Leila Hellau und desen ungeborenes Kind wird auf ein Jahr verlängert."

Ich sah zu Nico, ich konnte gar nicht glauben was der Richter gesagt hatte. Liam durfte 3 Jahre nicht nach Deutschland einreisen? Nico lächelte mich an. "Wir haben es geschafft!", flüstert er und ich nickte, wobei ich es immer noch nicht glauben konnte.

Kurz darauf beendete der Richter die Verhandlung und verließ den Saal, dabei fiel mein Blick auf Liam. Am Anfang der Verhandlung war er noch ziemlich arrogant gewesen, doch irgendwann wurde sein Gesichtsausdruck eher bedrückt und ich war mir nicht sicher, ob ihn nicht plötzlich ein schlechtes Gewissen plagte - es sah jedenfalls so aus. Auch jetzt saß Liam ruhig da und schaute etwas verloren aus, bis sein Blick auf mich fiel. Er sah mich irgendwie entschuldigend an. "I am sorry Leila!", hörte ich ihn auch plötzlich leise sagen, seine Stimme klang verzweifelt und irgendwie traf mich das mehr als es sollte. "Bye Liam!", sagte ich nur und verließ mit Nico den Saal.

Vor dem Gericht bedankten und verabschiedeten wir uns von unserem Anwalt und fuhren nach Hause zu meiner Mutter.

"Leila ist alles in Ordnung?", fragte meine Mutter als wir gemeinsam auf der Couch saßen. Ich sah sie an und merkte erst in diesem Moment, das ich weinte. "Ich.... es.... Ich kann nicht glauben das es vorbei ist!", stotterte ich vor mich hin. Sie setzte sich zu mir und nahm mich in den Arm. "Ja Leila, es ist vorbei und er hat seine gerechte Strafe bekommen!", sagte sie aufmunternd. Ich nickte nur. Ein paar Minuten später kam Nico ins Wohnzimmer und sah mich überrascht an. "Was ist den los?" er setzte sich zu mir. "Der Tag war einfach lange und anstrengend!", sagte ich nur und lehnte mich an seine Schulter. Er strich mir sanft über den Kopf. "Ja das war er, aber ich bin froh das Liam seine Strafe bekommen hat und das alles vorbei ist!", sagte Nico. "Noch ist es nicht vorbei, am Montag ist noch die Verhandlung von Ruby!",sagte ich leise und bei dem Gedanken daran zog sich in mir wieder alles zusammen und ich wurde wiedr total unruhig. Ich wollte ihr nicht nochmal begegnen und war mir auch nicht sicher, ob ich so einen aufwühlenden Tag nochmal schaffen würde.

"Das schaffen wir auch noch!", sagte Nico jedoch sofort, als könnte er meine Gedanken lesen und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Irgendwie schaffte er es damit mich etwas zu beruhigen. "Danke!", sagte ich deshalb leise und kuschelte mich an ihn. Nico zog mich an sich ran und lächelte, er wollte gerade etwas erwidern als sein Handy läutete, als er sah wer anrief schnaufte er genervt. "Ich muss los! Bist du sicher das ich dich alleine lassen kann?", fragte er nun wieder besorgt. Ich setzte mich auf und sah ihn an. "Natürlich! Ich bin doch nicht alleine! Fahr nach Hamburg und hör auf dir Gedanken zu machen, ich komm schon klar, außerdem kommst du ja eh in der Nacht wieder!", sagte ich so fröhlich wie möglich. Nico sah mich grinsend an. "Ich liebe dich!" "Ich dich auch!", sagte ich und küsste ihn. "Los, sonst krieg ich noch Ärger mit Florian!", sagte ich als er keine anstalten machte aufzustehen. "Ist ja schon gut!", sagte er grinsend, küsste mich nochmal und verschwand dann aus der Wohnung.

Forever Home ( II. Teil / Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt