Zügig ging ich über den noch feuchten Gehweg. Natürlich hatte es den halben Tag geregnet - was erwartete man auch schon von London? Harrys Wohnung war nicht weit von der Bushaltestelle, an der ich ausgestiegen war, entfernt. Meine Hände waren mal wieder kalt obwohl es eigentlich recht angenehm war.
Vor dem Haus, indem Harry wohnte, standen zwei Autos und ein Motorrad. Ich sah zu dem schwarzen Motorrad, welches einen schon dazu einlud in seinen Tod zu rasen. Sowas war mir noch nie geheuer, was nicht hieß, dass ich damals nicht diese Art von Person war die während der Autofahrt aus dem Dachfenster schaute und die Arme in die Luft reckte. Doch alles was einen Motor und nur zwei Räder hatte, war mir suspekt.
Der nächste Regenschauer kündigte sich an, weswegen ich mich etwas beeilte, damit ich nicht nass wurde.
Vielleicht wurde ich in dem Augenblick doch etwas nervös, was offensichtlich daran lag, dass Ivy vielleicht Harrys Mörderin war. Die Vorstellung war eben nicht so leicht zu akzeptieren, wie ich es mir gerne vorgestellt hätte.
Schon als ich vor der Tür stand, die einen in Harrys Wohnung ließ, hörte ich ihn lachen. Ich atmete einmal tief ein, um mich mehr oder weniger auf diesen Nachmittag vorzubereiten. Daraufhin klingelte ich und direkt hörte ich Schritte, die auf die Tür zukamen. "Louis, hey!", sagte er in einem begeisterten Ton, der mich direkt zum Lächeln brachte. Seine Locken waren an diesem Tag noch viel lockiger und sein Grinsen war gefühlt noch breiter. "Hallo", erwiderte ich und trat ein. Es roch nach frisch gebackenem Kuchen, der hoffentlich so schmeckte wie er roch. "Ivy ist schon da", sagte er begeistert und voller Energie. Irgendwie war es lustigit anzusehen wie diese Art von Treffen ihn vollkommen lebendig machte. Ich nickte, hing meine Jacke neben die von Harry und folgte ihm in die Küche. Dort roch es noch intensiver und nach einem langen Atemzug spürte ich auch schon meinen Magen knurren, der sich nach Harrys Köstlichkeiten sehnte.
Im Esszimmer, welches eigentlich mehr das Wohnzimmer mit einem Esstisch war, angekommen, saß Ivy bereits auf einem der Stühle und schaute sich um. Ihr schwarz, blaues Haar hatte sie in einem Pferdeschwanz verstaut und an diesem Tag trug sie mal kein völlig schwarzes Outfit. Ihre Jeans war jedoch schwarz und hatte überall Löcher. Dazu trug sie ein dunkelblaues T-Shirt, welches zu ihren Haarsträhnen passte. Zusätzlich hangen um ihren Hals etliche Ketten und interessante Ohringe baumelten an ihren Ohren hinab.
"Hallo", sagte ich und gewann direkt ihre Aufmerksamkeit. Ihre Augen waren dunkel geschminkt, was zumindest das blau ihrer Augen etwas betonte. "Ich weiß wir kennen uns schon, aber jetzt einmal ganz offiziell, ich bin Louis!", stellte ich mich, so charmant wie ich war, vor und reichte ihr meine Hand. Sie musterte mich skeptisch - offensichtlich war sie noch immer kein Fan von mir, aber dies war verständlich. "Ich bin Ivy", stellte sie sich dann jedoch ebenfalls vor und reichte mir die Hand, an dem der ein oder andere Ring hing. "Nun dann", meint Harry, der uns scheinbar beobachtet hatte," ich habe gebacken! Gebt mir zwei Minuten, bitte." Direkt, ohne weitere Worte, ohne ein Wort von Ivy oder mir, verschwand er in der Küche und direkt hörte man es einige Male polltern.
Ich sah zurück zu Harrys Arbeitskollegin und setzte mich ihr gegenüber. Somit sahen wir uns für einen Augenblick an ohne etwas zu sagen. Ich würde schon sagen, dass sie gewusst hatte, dass ich sie nicht mochte, dass unsere leichte Skepsis beidseitig war. "Also", begann ich das Gespräch, da ich offensichtlich der sozialere war," wie macht Harry sich so in seinem Job?"
Schon auf dem Weg hierher hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, wie man ein Gespräch mit ihr am besten anfangen konnte. Ich konnte nicht mit der Tür ins Haus fallen und ihr eine persönliche Frage nach der anderen Stellen. Sowas würde nicht funktionieren und mich zusätzlich noch wie einen Idioten dastehen lassen.
"Er ist in Ordnung", antwortete sie knapp und musterte mich weiterhin. Als müsste sie abschätzen ob ich ein mieser Mensch oder ein völlig schrecklicher war - gute Optionen schienen nicht zur Auswahl zu stehen. "Immer am versuchen und dies ist die Hauptsache", fügte sie noch hinzu und nippte an ihrer Cola, die sich vor sich stehen hatte.
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Headlines about secret kisses
Fanfiction"Manchmal muss man für seinen Traum etwas aufgeben, was man eben liebt. Manchmal ist es schwer zu entscheiden ob es das wirklich wert ist, aber jeder Kämpft um seine Träume." Louis William Tomlinson kämpft schon seit seiner Unizeit darum seinen Tra...