"Und Sie sind sich ihrer Lage wirklich im Klaren?", fragte der Arzt ein drittes Mal, weswegen ich die Augen verdrehte. Ich hatte Kopfschmerzen, war müde und war wirklich überhaupt nicht in der Stimmung mit diesem Medizin-Idioten darüber zu diskutieren ob meine Selbstentlassung eine gute oder schlechte Idee wäre. "Ja, mir gehts gut", sagte ich erneut. "Keine Beschwerden?", fragte der Mann mitte vierzig mit einem prüfenden Blick. "Nein", log ich, da mein Kopf förmlich platzte, aber zwei Schmerztabletten werden dies schon wieder gerade biegen - vielleicht auch eher drei, aber Fakt war, dass ich dies schon hinbekam. Ich musste einfach.
Harry musste fliegen und dies tat er nicht, da ich eine unüberlegte Entscheidung getroffen hatte. Dies hatte ich nun von meiner impulsiven, neuentdeckten Art. Ich war doch sonst nicht so.
"Dann werde ich ihnen das wohl glauben müssen", sprach er mit einem weiteren prüfenden Blick, der mich innerlich die Augen verdrehen ließ. Ärzte waren mir schon immer unsympathisch gewesen, da sie schon immer geglaubt hatten, dass sie durch ihr Studium und vorallem wegen ihres Doktortitels einen hören Platz in der Gesellschaft verdienten. Doch an diesem Tag nervte mich Dokter Brown gewaltig. Ich war dabei eine weitere impulsive, wahrscheinlich sogar völlig dämliche Entscheidungen zu treffen, aber was war meine Alternative?
Ich glaubte Doktor Brown würde auf meiner Seite stehen, wenn er von der Wichtigkeit meiner Entlassung wüsste, aber dies tat er nicht - was auch deutlich besser war.
Trotzdem brauchte ich meine Entlassungspapiere, damit Harry nach New York kam. "Ich hab ihnen noch Medikamente gegen Übelkeit und Kopfschmerzen verschrieben, aber falls es schlimmer wird oder sich überhaupt nichts verändert, kommen zu unverzüglich zurück!", sagte der Arzt, hielt mir die Papiere entgegen und sah mich mit diesem Blick an, der keinerlei Spaß vermittelte. Dies war ernst und dies war mir auch eigentlich bewusst, aber ich musste dies tun, ich durfte Harry nicht von seinem Flug abhalten - wir mussten noch heute nach New York. "Sie werden die nächsten zwei Wochen keinen Sport machen, nichts zur Arbeit gehen, keine Ansträngenden Dinge erledigen und in kein Flugzeug steigen", fuhr Doktor Brown fort und ich nickte immer schön brav," dann wünsche ich ihnen eine gute Besserung."
"Danke, ich werde mich dann mal in meine Wohnung begeben", erwiderte ich und lächelte ihn freundlich an. Was sollte schon passieren?
Londons gutes Frühlingswetter machte mich nicht so glücklich, wie es dies normalerweise tat. Trotzdem lief ich um einige Ecken, um ein Taxi zu erwischen, welches mich zu meiner Wohnung brachte. Es war 9 in der Früh und ich hatte genau zwei Stunden bis Harry sich auf den Weg zu mir ins Krankenhaus machen würde. Natürlich hatte ich ihm nichts von meiner kleinen, unüberlegten Mission erzählt - immerhin hätte er mich gezwungen zu bleiben, weil meine Gesundheit wichtiger sei als sein Traum
Vielleicht ließ mich der Gedanke grinsen, aber dies war nichts, was er für mich opfern musste oder gar durfte. Trotzdem löste der Gedanke ein kribbelndes Gefühl in meinem Magen aus, was auch einfach nur die Übelkeit sein konnte, aber ich musste diese dämliche Gehirnerschütterung vergessen. Ich musste mich vollkommen auf dies konzentrieren, damit Harry in einigen Stunden am Flughafen war und alles im selben Zeit-Fenster blieb. Ich durfte mir nicht einmal Gedanken darüber machen ob diese unüberlegte Entscheidung nun vollkommen daneben gehen würde oder alles einmal so lief, wie ich es mir vorstellte.
Ich sprang förmlich aus dem Taxi, die Welt drehte sich und ich musste einen klaren Kopf bewahren. Warum war ich bloß so dämlich gewesen? Kaum entdeckte ich eine neu Seite an mir, drehte ich vollkommen am Rad. Ich war noch nie ein Mensch der impulsiven Entscheidungen traf gewesen, bis ich auf Harry traf und alles irgendwie zu einer impulsiven Entscheidung wurde.
Eigentlich wartete ich nur darauf, dass ich in meinem Flur zusammen brach, aber ich schaffte es ins Schlafzimmer, um einige meiner Klamotten in eine Reisetasche zu stopfen. Währenddessen machte ich mir Gedanken darüber wie ich Harry überreden konnte in dieses Flugzeug zu steigen. Ich musste ihm einfach nur zeigen, dass es mir gut ging, dass ich keine Beschwerden hatte. Problem war, dass ich unglaubliche Beschwerden hatte, dass ich am liebsten in die Spühle kotzen wollte und das Gefühl hatte jemand würde mich dauerhaft auf und ab schütteln.
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Headlines about secret kisses
Fanfiction"Manchmal muss man für seinen Traum etwas aufgeben, was man eben liebt. Manchmal ist es schwer zu entscheiden ob es das wirklich wert ist, aber jeder Kämpft um seine Träume." Louis William Tomlinson kämpft schon seit seiner Unizeit darum seinen Tra...