Müde blätterte ich durch den Haufen Papierkram, der vor mir lag. Ich musste wohl noch eine Menge tun, bevor ich meinen Urlaub antreten konnte. In zwei Wochen war Weihnachten und geplant war es diesen bei meiner Familie zu verbringen, aber wenn ich den Haufen Papierkram nicht mehr schaffen würde, dann müsste ich die Woche wohl oder übel auf der Arbeit verbringen. Ich war nicht wirklich wichtig, eigentlich nur ein kleiner Mann am Ende der Firmenkette.
Denn obwohl jeder direkt wusste wo ich arbeitete, wenn ich den Namen nannte, war ich nicht mehr als ein kleiner, austauschbarer Mann. Eigentlich träumte ich davon irgendwann selber einen Artikel für die Londoner Zeitschrift The Times zu schreiben, aber die Wahrheit war, dass ich nur ein Typ war, der Lieferscheine sortierte und Rechnungen abheftete. Hin und wieder durfte ich für Dinge recherchieren, die jemand anderes dann verwendete.
Wie die Chefs immer so schön sagten, alle auf meiner Etage waren Fußvolk, welches niemand kannte. Trotzdem glaubte ich daran, dass ich irgendwann meinen eigenen Artikel schreiben könnte. Immerhin hatte ich nicht umsonst drei Jahre Journalismus studiert, um mein lebenlang Zettel abzuheften und für andere ihre Arbeit zu erledigen, damit sie den Erfolg bekommen.
Es war schon dunkel in dem großen Büro, welches wir uns zu zehnt teilen mussten. Es roch nach abgestandenen Kaffee und nach Luft, die man mal durch frische ersetzen sollte. Ich war nicht der einzige, der noch arbeitete. Lesly, die schon viel, viel länger hier arbeitete, sortierte noch Akten, die danach ins Archiv mussten.
"Louis, du solltest schluss machen, du bist schon viel länger hier", sagte sie nach einer Weile und schaute von ihrem Arbeitsplatz auf, der Gegenüber von meinem war. Mit müden Augen schaute ich ihr entgegen und seufzte. "Ich bin gleich fertig", sprach ich, obwohl dies eine Lüge war. Eigentlich hatte ich noch reichlich zutun, aber die Zeit reichte dafür einfach nicht. "Louis", ermahnte sie mich," es ist schon acht Uhr - ich dachte du müsstest noch weg." Erschrocken starrte ich auf die Uhr, die an der Wand hing und stand auf. "Scheiße", fluchte ich, weswegen Lesly lachen musste. Tatsächlich war ich zu spät und konnte wohl auch keinen Abstecher in meiner Wohnung machen, um die Dusche heute von innen zu sehen.
Für mich ging es direkt in ein Taxi und in die Miss Americana Bar. Meine Verabredung wäre ziemlich sauer, da ich schon wieder eine halbe Stunde zu spät war und meine Arbeit mal wieder an erste Stelle stellte, aber ich konnte meine Pflichten nicht einfach verdrängen, nur weil sie mich mal wieder sehen wollte. Am Telefon hing sie immerhin auch alle zwei Tage - wenn nicht auch mal öfter.
Zügig richtete ich meine Haare und betrat das Gebäude, welches bereits von Außen blinkte und funkelte. Ich sah sie schon vom Eingang wie sie mit den jungen Erwachsenen redete, die an der Bar saßen. Ihre blonden Haare waren in einem Zopf verpackt und ihr roter Lippenstift ließ sie wie immer aussehen.
"Hey", sagte ich, lächelte leicht und setzte mich auf den freien Platz. Direkt schaute sie mich an. "Entschuldigt mich", sprach sie zu ihren Gästen und kam auf mich zu. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und musterte mich. "Es tut mir Leid", teilte ich ihr mit und trommelte auf dem dunklen Holz der Theke herum. "Daher dass ich nicht glaube, dass du die nächste große Schlagzeile in unserer Tageszeitung verfasst hast, hast du wieder unnötigen Kram gemacht", meinte sie" und deswegen bist du zu spät." "Es tut mir wirklich Leid, Taylor", meinte ich ehrlich. Sie seufzte und nickte, um mir danach ein Bier vor die Nase zu stellen.
"Schon gut", flüsterte sie und schüttelte den Kopf," bald hast du Urlaub und verlässt mich für ganze zwei Wochen." "Übertreib nicht, du hast immernoch deine Katzen", erinnerte ich sie. "Ja, aber ist nicht dasselbe. Bist du dir sicher, dass du Weihnachten nicht hier in London verbringen willst?", fragte sie," vielleicht wollen sie ganz plötzlich, dass du die Titelseite der Times befüllst." "Glaubst du das wirklich?", fragte ich und zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
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Headlines about secret kisses
Fiksi Penggemar"Manchmal muss man für seinen Traum etwas aufgeben, was man eben liebt. Manchmal ist es schwer zu entscheiden ob es das wirklich wert ist, aber jeder Kämpft um seine Träume." Louis William Tomlinson kämpft schon seit seiner Unizeit darum seinen Tra...